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Aufbruchsstimmung im Bärenwald

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Aufbruchsstimmung im Bärenwald

Zum voraussichtlich vorletzten Mal haben sich die Paten und Förderer des Anholter Bärenwalds im Park getroffen. Ende 2019 ziehen die fünf dort lebenden Bären in ein neues Zuhause um.

  • Autor: Joscha Duhme, Redakteur DU UND DAS TIER

Maya, Ronja, Mascha, Serenus und Balou – mit diesen Namen ließe sich prima eine Popband gründen. Jede Menge Fans hat dieses Quintett auch bereits. Allein 60 von ihnen fuhren im Juni an die deutsch-niederländische Grenze, um sie live zu sehen. Doch die Fünf, um die es hier geht, gehen es lieber gemütlich an: im Anholter Bärenwald – wo die drei Braun- und zwei Kragenbären ohne Scheinwerferlicht leben und dennoch die unumstrittenen Stars des diesjährigen Patentags waren. Die großzügigen Bärenpaten machen das Projekt, das der Deutsche Tierschutzbund mit der International Bear Federation (IBF) betreibt, möglich. Mit ihren Familien und Freunden verfolgten sie die Fütterung der Bären und erlebten sie aus der Nähe. Dabei erfuhren die Paten, dass die Fünf ihr Domizil Ende 2019 leider verlassen müssen, weil der Pachtvertrag für das Gelände ausläuft.

„Sie können aber sicher sein, dass das Wohl der Bären nicht in Gefahr ist“, beruhigte Patrick Boncourt, Referent für Bären beim Deutschen Tierschutzbund, die anwesenden Förderer. „Für die nahtlose Versorgung der Bären übernimmt der Deutsche Tierschutzbund die Tiere und bringt sie artgerecht unter.“ Dabei bedauert er den baldigen Abschied aus dem 2,5 Hektar großen Bärenpark. Trotz frühzeitiger Verhandlungen mit den Verpächtern konnte ihn der Deutsche Tierschutzbund nicht abwenden. Seit 1999 erhalten Bären aus schlechter Haltung im westlichen Münsterland eine zweite Chance. Der Verband begleitet das Projekt als Schirmherr von Beginn an.

Schlafender Kragenbär

Entspannung im Anholter Bärenwald.

Mögliches neues Zuhause im Norden

„Wir arbeiten mit Hochdruck daran, ein gleichwertiges Zuhause für die Bären zu schaffen“, verrät Boncourt. Im Tier-, Natur- und Jugendzentrum Weidefeld, der größten Tierschutzeinrichtung im Norden Deutschlands, hat der Deutsche Tierschutzbund die entsprechende Fläche, um ein neues artgerechtes Refugium für das Quintett und mögliche Neuankömmlinge einzurichten. Dazu gehören zum Beispiel Möglichkeiten zum Klettern, Graben und Baden, unterschiedliche Untergründe sowie viele Sträucher und Bäume. „Es wäre im Sinne der Bären, wenn wir sie vor ihrer Winterruhe 2019 umziehen könnten.“

Bis es so weit ist, betreuen der Deutsche Tierschutzbund und IBF, auch dank der Unterstützung der Paten und Förderer, die Tiere im Anholter Bärenwald rundum. „Deshalb möchten wir Ihnen an dieser Stelle herzlich für Ihre kontinuierliche und treue Hilfe danken“, bekundete Boncourt gegenüber den vielen Besuchern, die er zum dann wohl letzten Patentag im Bärenwald 2019 einlud. Aber auch in der Zwischenzeit sind die Bären zu sehen: bis 1. November täglich von 9 bis 18 Uhr.

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