Projekte
Vor Ort

Aktuelle Meldungen von uns und unseren Vereinen

Projekte
Vor Ort

Aktuelle Meldungen von uns und unseren Vereinen

In ganz Deutschland arbeiten alle Mitgliedsvereine intensiv daran, das Leben von Tieren zu verbessern. Lesen Sie aktuelle Berichte, Projekte und Erfolgsmeldungen der uns angeschlossenen Tierschutzvereine.

Roman Kolar, Leiter der Akademie für Tierschutz des Deutschen Tierschutzbundes, bei der Demo "Mia ham's satt!".

Roman Kolar, Leiter der Akademie für Tierschutz des Deutschen Tierschutzbundes, bei der Demo „Mia ham’s satt!“.

18.000 „Ham’s satt!“

München – 18.000 Menschen haben in München für eine Agrar- und Verkehrswende demonstriert. Unter dem Motto „Mia ham’s satt!“ hatten zahlreiche Verbände, Vereine und Aktionsbündnisse, darunter der Deutsche Tierschutzbund, zu dem Protest aufgerufen. Gemeinsam setzten sie sich im Oktober lautstark für eine ökologische, tiergerechte und bäuerliche Landwirtschaft, gesundes Essen sowie Klimaschutz, lebenswerte Städte und den Erhalt der vielfältigen Kultur- und Naturlandschaft ein. Bei der Kundgebung auf dem Königsplatz sprach auch Roman Kolar, Leiter der Akademie für Tierschutz des Deutschen Tierschutzbundes: „Wirtschaftliche Interessen dominieren immer noch den Umgang mit Tieren in unserer Gesellschaft. Die Grundlage dafür ist ein Tierschutzgesetz, das vielmehr einem Tiernutzgesetz gleichkommt. Aber die Interessen der Tiernutzer dürfen nicht länger ‘ein vernünftiger Grund’ sein, Tieren Schmerzen, Leiden oder Schäden zuzufügen. Es ist ein Skandal im Skandal, dass auch das Staatsziel Tierschutz hieran nichts geändert hat.“

Weitere Infos unter: www.miahamssatt.de


Happy Birthday, FINDEFIX

FINDEFIX-Plakette

Hund mit FINDEFIX-Plakette am Halsband

Bonn – Immer mehr Tierfreunde nutzen das kostenfreie Angebot von FINDEFIX. Das 1981 ins Leben gerufene Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes hat vor einem Jahr seinen neuen Namen bekannt gegeben. Seit die Website www.findefix.com online ist und das Team den Service optimiert und erweitert hat, ist die Zahl der Registrierungen exponentiell gestiegen. In persönlichen Gesprächen und online klären die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jeden Tag auf, wie wichtig es ist, sein Haustier kennzeichnen und registrieren zu lassen. „Wir freuen uns sehr, dass die Service-Angebote so gut ankommen und wir Tierhaltern, Tierärzten und Tierheimen eine noch schnellere und einfachere Registrierung ermöglichen können“, sagt Daniela Rohs, Leiterin des Haustierregisters FINDEFIX. Dazu tragen auch die neuen Schnittstellen für Praxis-Softwares bei, mit denen Tierärzte gechippte Tiere durch nur einen Klick bei FINDEFIX registrieren können. Das erfolgreiche Jahr ist für Rohs und ihr Team Ansporn, noch mehr Menschen über die Bedeutung der Registrierung zu informieren. Denn bis jetzt ist die Hälfte aller Haustiere in Deutschland nicht gekennzeichnet und noch weniger sind registriert. Daher macht das einzige Register, das von einer gemeinnützigen Tierschutzorganisation geführt wird, auch auf vielen Messen und auf seiner Facebookseite www.facebook.com/HaustierregisterFINDEFIX darauf aufmerksam, dass beide Schritte notwendig sind. „Unser Ziel ist es, möglichst viele Tiere zu erfassen und sie im Fall der Fälle schnellstmöglich zurück nach Hause vermitteln zu können.“


Die Aktion "Kollege Hund" im Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (2. v. r.) zu Gast bei Arbeitsministerin Heike Werner (2. v. l) und ihren menschlichen und tierischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Tierisch was los im Ministerium

Erfurt – Bereits zum elften Mal haben der Deutsche Tierschutzbund und seine Mitgliedsvereine im Juni mit der Aktion „Kollege Hund“ dazu aufgerufen, den Arbeitsalltag mit Hund auszutesten. Der Deutsche Tierschutzbund will mit dem Aktionstag zeigen, wie gut sich Hund und Beruf vereinbaren lassen, und die Chancen von Hunden in Tierheimen auf eine Vermittlung steigern. Erstmalig beteiligte sich auch das Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie. Ministerpräsident Bodo Ramelow, selbst begeisterter Hundebesitzer, besuchte das Ministerium nicht mit seinem „First dog“ Attila, sondern mit Chelsey, einer Hundekollegin aus der Thüringer Staatskanzlei. Die für den Tierschutz zuständige Ministerin Heike Werner setzt mit der Beteiligung am Aktionstag ein Zeichen: „Die Begleitung von Hunden zur Arbeit ist sowohl positiv für die Kolleginnen und Kollegen als auch für deren Hunde.“

Mehr zur Aktion „Kollege Hund“, die jährlich am letzten Donnerstag im Juni stattfindet, erfahren Sie unter:
www.kollege-hund.de


Pferdeauge

Was ist ein Pferdeleben wert?

Bonn – Zum Höhepunkt der Galopp und Trabsaison und passend zum Titelthema „Zum Rennen verdammt“ der Ausgabe 2/2018 von DU UND DAS TIER hat der Deutsche Tierschutzbund eine PR-Aktion gestartet. Gezielt klärt der Verband über tierschutzwidrige Praktiken und den Umgang hinter den Kulissen des Pferderennsports auf. „Mit dieser PR-Aktion möchten wir das traurige Leben der Rennpferde beleuchten. Wir appellieren, dieses Tierleid nicht zu unterstützen – weder durch Wetten noch durch den Besuch solcher Veranstaltungen“, sagt Caterina Mülhausen, Leitung Campaigning beim Deutschen Tierschutzbund. Mit umfangreicher Öffentlichkeitsarbeit anlässlich vieler Rennen und über die sozialen Medien informiert der Verband, wie die Pferde Qualen erleiden und oft viel zu jung sterben.

Weitere Infos unter: www.tierschutzbund.de/rennpferde


Besuch im Haus Düsse

Im Austausch: Deutscher Tierschutzbund und die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.

Im Dialog zu mehr Tierschutz

Soest – Karl Werring, Kammerpräsident der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, hat Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, sowie eine Delegation des Verbandes ins Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse eingeladen. Dort erforscht die Kammer unter anderem, wie die Tierhaltung verbessert werden kann. Das Treffen war Teil des regelmäßigen fachlichen und politischen Dialogs zwischen dem Deutschen Tierschutzbund und der Landwirtschaftskammer. „Der enge fachliche Austausch zwischen Haus Düsse und den Beratern des Tierschutzlabels ist sehr fruchtbar und hilft, den Tierschutz weiterzuentwickeln“, sagt Elke Deininger, Leiterin der Stabsstelle Tierschutzlabel beim Deutschen Tierschutzbund. Gesprochen wurde unter anderem über ein neues Software-Tool für Milchkühe.

Mehr dazu lesen Sie hier.


Dagmar Wöhrl erhält die goldene Ehrennadel.

Dagmar Wöhrl erhielt die goldene Ehrennadel von Verbandspräsident Thomas Schröder.

Dafür gibts Gold

Berlin – Dagmar Wöhrl hat für ihre Verdienste im Tierschutz die goldene Ehrennadel des Deutschen Tierschutzbundes erhalten. Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, überreichte ihr die Ehrennadel im Juni in Berlin. Damit würdigte er Wöhrl im Namen des Landesverbandes Bayern des Deutschen Tierschutzbundes sowie des Präsidiums des Verbandes. Dagmar Wöhrl ist seit 1999 Präsidentin des Tierschutzvereins Nürnberg-Fürth und Umgebung und hat als Mitglied des Deutschen Bundestages, dem sie von 1994 bis 2017 angehörte, stets für den Tierschutz gekämpft. Dabei hat sie maßgeblich dazu beigetragen, den Tierschutz zum Staatsziel zu erklären. „Wir freuen uns, dass wir mit Dagmar Wöhrl eine so engagierte Kämpferin zum Wohl unserer tierischen Mitgeschöpfe an unserer Seite wissen. Sie steht insbesondere den bayerischen Tierheimen beim Kampf gegen den illegalen Welpenhandel mit großem Engagement zur Seite“, so Schröder.


Rede bei der Thüringer Tierschutzwoche

Mensch und Tier lauschten Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, bei der Auftaktveranstaltung der Thüringer Tierschutzwoche.

Lichtblicke in Thüringen

Eisenach – Eine Million Euro Investitionshilfe für die Sanierung von Tierheimen und 150.000 Euro Fördermittel für Katzenkastrationen stellt das Land Thüringen in diesem Jahr bereit. Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, lobte bei der Auftaktveranstaltung der elften Thüringer Tierschutzwoche in Eisenach die Landesregierung, „weil sie den Tierheimen im Land damit etwas Luft verschafft.“ Doch im Anschluss an die Besuche des Tierheims in Greiz und des Tierschutzvereins Mühlhausen und Umgebung warb er bei Thüringens Sozialministerin Heike Werner um kontinuierliche Hilfen, die über die einmalige Förderung hinausgehen. „Warum nehmen die Kommunen Jahr für Jahr bundesweit knapp 300 Millionen Euro an Hundesteuern ein, und die Tierheime müssen trotzdem um jeden Cent betteln?“ Die engagierten Teams in den Tierheimen lassen sich dennoch nicht davon abbringen, sich unermüdlich für die Tiere einzusetzen. Schröder verlieh den Tierheimen in Mühlhausen und Jena die Tierheimplakette, die die Einrichtungen nach den Qualitätsstandards des Deutschen Tierschutzbundes zertifiziert. Auch das Tierheim in Greiz unternimmt aktuell einige Baumaßnahmen, um die Plakette in naher Zukunft zu erhalten.


Henriette Reker und Thomas Schröder im Gespräch-

Auch Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (l.) informierte sich über die Anliegen des Tierschutzes.

Schon Adenauer war ein Unterstützer

Köln – Konrad Adenauer war engagierter Unterstützer des Kölner Tierschutzvereins von 1868. Auch das Tierheim in Köln-Zollstock ist nach dem berühmten Oberbürgermeister und Bundeskanzler benannt. Zu den Gründungsvätern gehörte Adenauer jedoch nicht, denn in seinem Geburtsjahr 1876 bestand der Verein bereits acht Jahre. Ihr 150-jähriges Bestehen feierten die Kölner Tierschützer im Sommer mit einem großen Fest. Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, gratulierte dem Tierschutzverein, der zu den ältesten und traditionsreichsten Deutschlands gehört, und übergab eine Jubiläumszuwendung von 1.500 Euro. Er bedankte sich, dass die heutigen Mitarbeiter und Mitglieder das Erbe der Gründer so erfolgreich verwalten, obwohl die Fundtierkostenerstattung der Stadt auch nach einer Erhöhung nicht kostendeckend sei. Zudem verwies er darauf, dass „Köln auch die Grundlagen unseres 137 Jahre alten Dachverbandes geprägt hat“. Fast 300 Mitglieder gehören dem Verein derzeit an. Ebenso viele Tiere beherbergen die Tierschützer durchschnittlich im Zollstocker Tierheim.


Tierschützer protestieren in Hamburg

Kein Besucher der Pferderennbahn kam an der Mahnwache vorbei, ohne von der Tierquälerei hinter den Kulissen zu erfahren.

Pferde sind keine Sportgeräte

Hamburg – Der Hamburger Tierschutzverein von 1841 hat im Juli gegen den Missbrauch von Pferden als Sportgeräte beim „IDEE – 149. Deutsches Derby“ protestiert. Nur wenige Tage zuvor waren auf der gleichen Rennbahn zwei Tiere nach Rennunfällen eingeschläfert worden. Geplant war die Mahnwache schon lange im Voraus. Die schrecklichen Zwischenfälle machten jedoch erneut deutlich, wie nötig solche Proteste sind. Die Mitglieder der Jugend- und Aktionsgruppe des Vereins informierten die Besucher vor der Horner Rennbahn über die tierquälerischen Hintergründe und forderten sie mit bildstarken Plakaten und Postkarten auf, diese Veranstaltungen nicht mehr zu unterstützen. „Jeder, der sich eine Eintrittskarte kauft, unterstützt mit seinem Geld Tierquälerei“, so Katharine Krause, zweite Vorsitzende des Hamburger Tierschutzvereins und Leiterin der Jugend- und Aktionsgruppe. „Sport und Unterhaltung ja, aber nicht auf Kosten der Tiere.“ Mehr auch unter www.duunddastier.de/qual-der-rennpferde


Übergabe der Unterschriften zur Nachtigallen-Petition

Mit 125.434 Stimmen setzt die Petition ein deutliches Zeichen gegen Tierversuche an Nachtigallen.

Nachtigall, ick will Dir weiter trapsen hören

Berlin – Mehr als 125.000 Tierschützer machen sich gegen Tierversuche an Nachtigallen stark. Eine Petition mit dieser Stimmenzahl haben der Tierschutzverein für Berlin, der Deutsche Tierschutzbund und sein Landestierschutzverband Brandenburg im Juli an die Berliner Landesregierung übergeben. Anlass war eine Tierversuchsreihe an artgeschützten Nachtigallen. Eine Neurobiologin der Freien Universität Berlin möchte Nachkommen von in der Wildnis gefangenen Nachtigallen die Schädel aufbohren. Anschließend soll über Elektroden, die in ihre Gehirne verpflanzt wurden, ihre Hirnaktivität gemessen werden, während die Tiere singen. Sie behauptet, daraus ließen sich Erkenntnisse in Bezug auf menschlichen Autismus ableiten. Die Tierschützer verurteilen dies aus ethischen und wissenschaftlichen Gründen. Sie fordern, auf moderne tierversuchsfreie Forschungsmethoden zu setzen. „Dass Versuche wie diese überhaupt genehmigt werden, zeigt die Mängel im Genehmigungsverfahren von Tierversuchen“, sagt Renate Seidel, Vizepräsidentin des Deutschen Tierschutzbundes. „Die Bundesregierung muss endlich das Tierschutzgesetz anpassen. Behörden, die Tierversuchsanträge genehmigen, müssen unabhängig von der Einschätzung des Antragstellers beurteilen können, ob der Versuch wirklich unerlässlich und ethisch vertretbar ist.“


Schlüsselübergabe für den Katzencontainer

Ein Container für den Katzenschutz

Coesfeld-Lette – Mit einer zunehmenden Zahl verwilderter Katzen hat es der Tierschutzverein Coesfeld, Dülmen und Umgebung in den letzten Jahren zu tun. Um sie von den anderen Katzen im Tierheim isoliert kastrieren zu können und zu vermeiden, dass sie Krankheiten übertragen, hat der Verein im Juni einen Katzencontainer in Betrieb genommen. Der Container, der über eine Schleuse zugänglich ist, bietet vier Tieren Platz. Nach der Behandlung entlassen die Tierschützer die Katzen wieder in die Freiheit. Der Deutsche Tierschutzbund hat die Anschaffung mit einem Zuschuss von 3.000 Euro gefördert.


Tierschutzpreis

Preisregen in Bayern

München – Für ihre Tierheimarbeit, die Pflege hilfsbedürftiger Tiere sowie deren Vermittlung an verantwortungsvolle Halter haben sieben Tierschutzvereine den Tierschutzpreis der Bayerischen Staatsregierung 2018 erhalten. Alle gehören dem Deutschen Tierschutzbund an. Jeweils 20.000 Euro erhielten der Tierschutzverein des Landkreises Garmisch-Partenkirchen, der Tierschutzverein Dachau und der Tierschutzverein Bad Reichenhall und Umgebung. Mit jeweils 10.000 Euro würdigte die Landesregierung den Tierschutzverein Rosenheim, den Tierschutzverein Regensburg und Umgebung, den Tierschutzverein Stadt Amberg und Landkreis Amberg-Sulzbach sowie den Verein SOS Projects für Mensch und Tier.


Tierheim des Tierschutzvereins Freising

Bislang versorgte der Tierschutzverein Freising Tiere privat. Das Heim ist ein großer Fortschritt.

Endlich ein eigenes Tierheim

Mintraching/Neufahrn – Nach zwei Jahren Bauzeit, zehn Jahren Planungsphase und fast 25 Jahre nach seiner Gründung hat der Tierschutzverein Freising im Juli sein eigenes Tierheim feierlich eröffnet. Das Brigitte-Seulen-Haus ist nach der verstorbenen früheren Vorsitzenden des Vereins benannt und bietet künftig all den Tieren Platz, die die Tierschützer bislang in Privathaushalten versorgen mussten. Bis zu 400 Tiere pro Jahr brachten sie so unter. „Viele, viele Jahre haben wir um dieses Tierheim gekämpft, nun ist es fertig. Zu unserem Vereinsjubiläum im November haben wir uns mit Ihrer Hilfe ein wunderbares Geschenk gemacht“, dankte der erste Vorsitzende Joseph Popp den Spendern, Unterstützern, Kommunen und dem Deutschen Tierschutzbund. Der Dachverband bezuschusste das Heim über den gesamten Bauzeitraum mit 100.000 Euro. 15 von 24 Gemeinden im Landkreis Freising, aus deren Einzugsgebiet das Tierheim verletzte, gefundene oder in Not geratene Tiere aufnimmt, unterstützen die Einrichtung mit einer einwohnerbezogenen Umlage.


Eine herausfordernde Kiste mit 17 Überraschungen

Jena – Es bleibt ein Rätsel, wie es Menschen übers Herz bringen, Heimtiere einfach im Wald auszusetzen. Gleich 17 Meerschweinchen auf einmal haben Unbekannte im Juli in der Nähe von Jena in einer Kiste ihrem Schicksal überlassen. Wenn Spaziergänger die Tiere rechtzeitig finden, wie hier geschehen, ist dies ein besonderes Glück. Auf die aufnehmenden Tierheime wartet in solchen Fällen jedoch eine große Herausforderung, in diesem Fall für den Tierheimverein Jena. Denn obwohl diese Tiere bei ihrer Ankunft überraschend mehrheitlich in einem akzeptablen Gesundheitszustand waren, mussten die Tierschützer Tierarztkosten für Untersuchungen und Behandlungen schultern. Ohne Spenden ist dies nicht möglich. Von einem auf den anderen Tag die artgerechte Haltung derart großer Gruppen sicherzustellen, kann ebenfalls viele kleinere Tierheime mit ihren ehrenamtlichen Helfern an die Belastungsgrenzen bringen. Für Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, ist daher auch die Bundesregierung gefordert, denn in den der überwiegenden Zahl der Gemeinden ist die Kostenübernahme nicht geregelt: „Im Bürgerlichen Gesetzbuch ist klarzustellen, dass eine Kommune für Tiere als Fundsache die volle Verantwortung trägt, egal von wem wo gefunden und von wem wo auf dem Gemeindegebiet abgegeben“.


Pekinese Bobby samt Rollwagen

Spenden machen Bobby mobil

Hamburg – Zum ersten Mal hat der Hamburger Tierschutzverein von 1841 einen Spendenaufruf für ein Bobby-Car gestartet. Damit vernachlässigen die Tierschützer aus der Hansestadt keinesfalls ihre vierbeinigen Schützlinge, um sich jugendlichen Zweibeinern zuzuwenden. Vielmehr benötigte der Pekinese Bobby einen Rollwagen. Bis dahin zog er seine Hinterbeine mühsam über den Boden, da ihm seit der Geburt die Hüftgelenkspfannen fehlen. Das Schicksal des kleinen Patienten berührte die Freunde und Förderer des Vereins, sodass die fast 600 Euro für das einzigartige Bobby-Car schnell zusammen kamen.


Jochen Bendel bei Dreharbeiten im Tierheim Nürnberg

Jochen Bendel bei Dreharbeiten im Tierheim Nürnberg.

Kastrationspflicht muss „Ruck-Zuck“ her

Nürnberg – Für Dreharbeiten zur Sendung „Haustier sucht Herz“ hat ein Kamerateam um Fernsehmoderator Jochen Bendel das Tierheim Nürnberg besucht. Die Fernsehmacher widmeten sich ausführlich den Katzenwelpen, die der Tierschutzverein Nürnberg-Fürth und Umgebung in seiner Obhut hat. „Im Vergleich zu 2017 ist die Flut an Katzenmüttern mit Babys oder auch Katzenkindern, die ohne Mutter aufgefunden wurden, bei uns enorm groß. Viele von ihnen kommen viel zu jung und in schlechtem Zustand bei uns an und wir müssen sie erstmal aufpäppeln“, sagt Miriam Bader, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins. Selbst trächtige Katzen landeten im Sommer immer häufiger im Tierheim. Daher nutzte der Verein die Fernsehsendung, um ein breiteres Publikum auf die Bedeutung einer Kastrationspflicht für Freigängerkatzen aufmerksam zu machen.


Ein Herz für jede Hunderasse

München – Schon die Bezeichnung Kampfhund oder Listenhund für Hunde bestimmter Rassezugehörigkeit ist den Mitgliedern des Tierschutzvereins München ein Dorn im Auge. „Werden so betitelte Hunde in unserem Tierheim abgegeben, sind sie kaum oder nur mit großem Aufwand weiterzuvermitteln“, beklagt Kurt Perlinger, Vorstandsvorsitzender des Vereins. Nur über die Grenzen von Bayern hinaus sei es möglich, Hunde vom American Staffordshire Terrier- oder Pitbulltypus an neue Hundefreunde weiterzugeben, weil ihre Haltung in dem Bundesland ohne „berechtigtes Interesse“ nicht gestattet ist. Darum hat der Verein im Juli einen „Informationstag Listenhunde“ veranstaltet. So konnten die Tierschützer das Thema durch Podiumsdiskussionen und Vorträge den Besuchern und über die berichtende Presse einer breiteren Öffentlichkeit wieder in Erinnerung rufen. Geht es nach dem Tierschutzverein könnten neue, klarere Regelungen die Haltung der Listenhunde wieder erleichtern: Wenn der Hund aus dem Tierschutz stammt, der Halter ein Führungszeugnis vorlegt, Tier und Halter einen Wesenstest bestehen, der Halter den Hundeführerschein gemacht hat und eventuell noch Leinenzwang in Städten besteht, sollte die Haltung möglich sein, fordern die Tierschützer.


Hundegottesdienst

Pastor Armin Piepenbrink-Rademacher im Gespräch mit Gottesdienstbesuchern.

Wau und Amen

Bielefeld – Das Amen ist fester Bestandteil eines Gottesdiensts. Ein mehrfaches Wau ist da schon ungewöhnlicher, in Bielefeld jedoch bereits Tradition. Zum zehnten Mal veranstalteten Pastor Armin Piepenbrink-Rademacher von der StadtKirchenArbeit Bielefeld und der Verein Achtung für Tiere aus Gütersloh/Rietberg den überregionalen Open-Air-Gottesdienst für Mensch und Tier. Rund 100 Menschen und 35 Hunde nahmen an der Veranstaltung an der Altstädter Nicolaikirche in Bielefeld teil. Während des Gottesdienstes thematisierten die Redner auch Fragen, ob Menschen Tiere mit Tierversuchen quälen dürfen oder ihnen Leiden zufügen und sie töten dürfen, wenn sie sie essen wollen? Für die tierisch-menschliche Gemeinde fiel die Antwort leicht. Nach dem letzten Segen und Gesang entschieden sie sich beim traditionellen Kirchenkaffee für tierleidfreie Leckereien.


Santa Cruz de La Palma

Santa Cruz de La Palma

Horrorkämpfe im Ferienparadies

Santa Cruz de La Palma – Kämpfe auf Leben und Tod. Die Verlierer enden mit tiefen Fleischwunden, bespuckt von Zuschauern, die ihre Wetteinsätze verloren haben. Immer wieder sterben sogar Tiere. Solche illegalen Hundekämpfe sind auf den Kanarischen Inseln noch immer bittere Realität. Die Organisatoren werden nicht oder kaum bestraft. Unweit der belebten Shoppingmeile der Inselhauptstadt von Las Palma hat ein Reporter des österreichischen Portals „Alles roger?“ solche unglaublichen Tierqualen Anfang des Jahres dokumentiert. Der Deutsche Tierschutzbund und die spanische Tierschutzorganisation ANDA haben die Inselregierung daraufhin in einem gemeinsamen Brief aufgefordert, diesem Leid ein Ende zu setzen. Im Sommer hat Jerónimo Saavedra Acevedo, ein hoher Kommissar des Parlaments der Kanarischen Inseln geantwortet. Aufgrund mehrerer solcher Beschwerden hätten die Behörden Untersuchungen und ein Gerichtsverfahren eingeleitet. Darüber hinaus sei ein neues Tierschutzgesetz in Arbeit, das neue Vorschriften und schärfere Strafen umfassen soll. „Wir empfinden es  als positiv, dass die schlimme Situation vor Ort erkannt wurde und hoffen, dass Änderungen in der Gesetzgebung und härtere Strafen das Leid der betroffenen Hunde in Zukunft verhindern “, sagt Dr. Moira Gerlach, Referentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund.


Kanadagans

Kritik am Abschuss von Wildgänsen

Nürnberg – Den Abschuss von mehreren Kanada- und Graugänsen im August in Nürnberg kritisiert der Landesverband Bayern des Deutschen Tierschutzbundes. Der Verband erstattete Anzeige. Beim Versuch, die Gänsepopulation von der Bucht am Norikus zu vertreiben, erlag eine angeschossene Gans nach Angaben des Tierschutzvereins Noris erst nach Stunden qualvoll ihren Verletzungen – für die Tierschützer ein eindeutiger Verstoß gegen das Tierschutz- und Jagdgesetz. Das Töten der Gänse ist nicht nur tierschutzwidrig, sondern auch ineffizient. Artgenossen ersetzen die Tiere schnell. Aus Tierschutzsicht wäre es notwendig, Fütterungsverbote strikter zu überprüfen, damit die Tiere nicht ständig angelockt werden. Weitere Ausweichflächen zu schaffen und die Rasen- und Strandflächen stets zu reinigen, wären weitere sinnvolle Maßnahmen.

Bildrechte: Fotos: Luca Leinemann (Artikelheader und erstes Beitragsbild) Deutscher Tierschutzbund e.V.; Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie; iStock.com – Byrdyak; Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen; Landestierschutzverband Thüringen e.V.; Celine Kusch; Hamburger Tierschutzverein von 1841 e.V.; Deutscher Tierschutzbund e.V.; Tierschutzverein Freising e.V.; Paula Kühn; StMUV; Pixabay