Titelthema

Das Märchen vom bösen Wolf

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Das Märchen vom bösen Wolf

Der Wolf lebt wieder in Deutschland. Für den Artenschutz ist das ein großer Erfolg. Doch nicht alle teilen die Freude. Wolfs-Gegner möchten die kleine Population am liebsten schon wieder ins Fadenkreuz nehmen. Ihr Bild des bösen Wolfes scheinen die Gebrüder Grimm geprägt zu haben. Dabei können Mensch und Tier weitestgehend konfliktfrei nebeneinander leben.

  • Autor: Joscha Duhme, Redakteur DU UND DAS TIER

„Aber Großmutter, was hast Du für ein entsetzlich großes Maul?“
„Dass ich Dich besser fressen kann!“

Zwei Sätze genügen. Schon erinnern wir uns an die Märchenstunden unserer Kindheit und erschaudern vor dem „großen bösen Wolf“. Auch als Teenager zitterten wir unter der Bettdecke mit den Westernhelden, wenn die Tiere den Mond anheulten. Selbst Michael Jackson lehrte uns als Werwolf im legendären Musikvideo „Thriller“ das Fürchten. Seit Jahrhunderten hat der Wolf ein Imageproblem. In etlichen Märchen, Geschichten und Filmen bleibt dem faszinierenden Raubtier nur die Rolle des bedrohlichen Bösewichts, dem es am Ende an den Kragen geht. Nicht zuletzt dieser Mythos hat – neben der zunehmenden landwirtschaftlichen Tierhaltung – dazu geführt, dass Menschen den Wolf lange gnadenlos bejagten. War Europa im Mittelalter nahezu flächendeckend Wolfsgebiet, galten die Tiere seit Mitte des 19. Jahrhunderts in weiten Teilen als ausgerottet.

Schätzungsweise 250 erwachsene Wölfe in Deutschland

Wolfsmutter mit ihren Jungen

Wölfe leben in Rudeln aus fünf bis zehn Tieren.

Ihre Rückkehr nach Deutschland im Jahr 2000 war da fast schon märchenhaft. Zugewanderte Tiere aus Polen begründeten damals die Wolfspopulation. Ende April 2017 lebten letzten offiziellen Zahlen zufolge in Deutschland etwa 60 Wolfsrudel sowie mehrere Paare und Einzeltiere und damit insgesamt rund 160 erwachsene Wölfe. Mittlerweile dürfte sich die Zahl schätzungsweise auf etwa 80 Rudel und somit rund 250 erwachsene Tiere erhöht haben. Und doch mehren sich die Stimmen, das Artenschutz- und Jagdrecht zu ändern. Ähnlich wie die Geschichtenschreiber und Filmemacher verteufeln die Wolfs-Gegner die Rückkehrer als Bedrohung für den Menschen. Es ist Zeit, mit den größten Mythen aufzuräumen und Maßnahmen für ein konfliktfreies Zusammenleben zu ergreifen. Dazu sollten sich Bedenkenträger stärker auf den Schutz von Weidetieren konzentrieren, die im Gegensatz zu Menschen tatsächlich auf der Speisekarte der Raubtiere stehen.

Jahrzehntelang keine Angriffe auf Menschen

Denn anders als bei Rotkäppchen lauern Wölfe jungen Mädchen nicht arglistig auf. „Sie nehmen uns Menschen viel früher wahr als wir sie. In der Regel meiden sie uns“, erklärt James Brückner, Leiter der Abteilung Artenschutz beim Deutschen Tierschutzbund. „Selbst wenn sie uns beobachten, folgen sie Menschen nicht aktiv“, fügt Ulrich Wotschikowsky, Wildbiologe und Wolfsexperte aus Oberammergau, hinzu. „Vor Jahrtausenden, als die Menschen von der Schafzuchtlebten, keine Zäune sowie Waffen hatten und Kinder die Herden bewachten, war der Wolf noch eine Gefahr für die Jungschäfer“, erzählt er über Urängste. Die Märchen befeuern die Furcht bis heute. Doch wilde Wölfe haben seit ihrer Rückkehr in Deutschland keinen Menschen angegriffen. Europaweit gab es in den letzten Jahrzehnten nur eine Handvoll Vorfälle mit zwei Erklärungen: Tollwut und Gewöhnung. Deutschland gilt aber seit 2008 als tollwutfrei. Die Krankheit ist derzeit keine Gefahr. „Die instinktive Vorsicht, die Wölfe vor Menschen haben, kann aber nach wie vor verloren gehen, wenn Personen sie gezielt anfüttern“, berichtet Wotschikowsky. Daher rät der Deutsche Tierschutzbund dringend, Wölfe niemals zu füttern.

Sitzender Wolf im Wald

Mitteleuropäische Wölfe wiegen durchschnittlich 40 Kilogramm. In anderen Regionen kann es auch das Doppelte sein.

Wölfe halten Wildtierbestände gesund

In ihrem natürlichen Lebensraum übernehmen Wölfe wichtige Aufgaben. Denn in ihren Revieren sind Beutetiere wie Rehe oder Rothirsche auf der Hut. Sie legen größere Strecken zurück als in wolfsfreien Regionen. Das schont die Sträucher und Bäume, die das Wild sonst an den immer wieder gleichen Orten anknabbert. „Wölfe beseitigen die schwachen und kranken Tiere und sind somit wichtiger Bestandteil der Evolution. Die Wildtiere bleiben fitter und behaupten sich besser gegen harte und sich ändernde Umweltbedingungen“, erklärt Wotschikowsky, der auch Jäger und Förster ist. Doch warum bemühen Wolfs-Gegner wie Marco Hintze, Präsident des Bauernbundes Brandenburg, so konsequent das Bild des Bösewichts aus der Fabelwelt? Er forderte Anfang 2018, große Teile Brandenburgs zur wolfsfreien Zone zu machen: „Überall, wo Menschen und Weidetiere sind, müssen Wölfe konsequent gejagt werden.“ Brückner kennt die Parolen: „Damit werfen die Verfechter der Jagd die Bedrohung für den Menschen effekthaschend mit der Gefährdung von Weidetieren in einen Topf.“ Die ist tatsächlich kein Märchen. „Nachweis erbracht: Wolf hat Schaf gerissen“ oder „Mehr als 40 tote Schafe nach mutmaßlichem Wolfsangriff“ lauten Schlagzeilen aus diesem Jahr. Verdenken kann man es den Wölfen nicht. „Sie unterscheiden nicht zwischen Wild- und Weidetieren, sondern sie reißen die leichteste Beute“, so Wotschikowsky. Schafe, Ziegen und Gehegewild seien ohne speziellen Schutz ein gefundenes Fressen. „Darum reißen Wölfe auf Weiden oft instinktiv auch mehr als ein Tier, um sich einen Vorrat anzulegen. Flüchtende Tiere lösen ihren Jagdtrieb immer wieder aus“, berichtet Brückner über Fälle, in denen Wölfen selbst „sieben Geißlein“ nicht genug waren.

Skandal: Politik will Schutzstatus lockern

Landwirte und Hobbyhalter sorgen sich aufgrund solcher Zwischenfälle – von den Medien als „Blutrausch“ und „Schafsmassaker“ beschrieben – zu Recht. Doch zum einen mangelte es häufig an entsprechendem Schutz für die Weidetiere, zum anderen rechtfertigt es aus Tierschutzsicht nicht die Pläne der Bundesregierung. Diese hat im Koalitionsvertrag vereinbart, den Schutzstatus des Wolfs bei der EU zu hinterfragen. Der Bundestag hat dieses Anliegen im Juni bekräftigt. Gleichwohl: Die EU-Kommission hat in der jüngsten Vergangenheit mehrfach klargestellt, an der bestehenden Rechtslage festzuhalten. Wölfe stehen seit 1990 in Deutschland unter Naturschutz und sind international wie auch nach EU-Artenschutzrecht streng geschützt. Es ist nicht erlaubt, sie zu fangen oder zu töten.

Heulender Wolf

Wölfe heulen unter anderem, um Partner für die Paarung zu finden.

Dennoch möchte auch die bayerische Landesregierung, die im April 2018 den „Aktionsplan Wolf“ beschlossen hat, Wölfe vorsorglich in Gebieten erschießen, in denen Landwirte ihre Herden nicht sichern können. „Das ist eine Bankrotterklärung gegenüber dem internationalen und nationalen Naturschutz. Dieses verzweifelte Manöver vor der Landtagswahl ist rechtlich nicht gedeckt und wird von der EU sicherlich nicht zugelassen“, kritisiert Wotschikowsky. „Der hohe Schutzstatus des Wolfs muss bleiben“, drängt auch Brückner. Daher lehnt der Deutsche Tierschutzbund auch ab, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen, wie es der Deutsche Jagdverband fordert. Das sei weder gerechtfertigt noch sinnvoll. Wenige Hundert Tiere seien zu wenig, um von einer stabilen Wolfspopulation zu sprechen.

Jagd ist nicht zu rechtfertigen

Dauerhaft überlebensfähig ist die Population schätzungsweise bei 1.000 erwachsenen Tieren. Und selbst dann wäre die Jagd aus Tierschutzsicht nicht zu rechtfertigen. Sie hilft ohnehin nicht. Weder vermeidet sie Risse an Weidetieren, noch macht sie Wölfe scheuer. „Nur wenn Jäger sie mehrfach direkt bei Angriffen beschießen würden, wäre es denkbar, dass Wölfe lernen, sich von den Weidetieren fernzuhalten. Das ist in der Praxis jedoch nahezu unmöglich“, erklärt Brückner. Auch ohne die Aufnahme ins Jagdrecht gestatten die geltenden gesetzlichen Regelungen bereits, einen Wolf zu töten – aber nur, wenn er sich nachweislich problematisch verhält. Das ist der Fall, wenn Wölfe mehrfach ausreichend geschützte Weidetiere reißen, wiederholt geeignete Schutzmaßnahmen überwinden oder Menschen gefährden. Aus Sicht des Deutschen Tierschutzbundes darf der Abschuss immer nur das allerletzte Mittel sein. Vielmehr fordert der Verband, sich auf den Schutz der Weidetiere zu konzentrieren. „Im Märchen taucht der Jäger als Retter auf, der kurzen Prozess macht. Für ein Miteinander von Mensch und Wolf sollten Jäger gar nicht erst eingreifen müssen“, sagt Brückner. Wotschikowsky pflichtet dem Tierschützer bei. „98 Prozent der Diskussionen sollten sich um die Weidetiere und deren Schutz drehen.“

Weniger Konflikte, mehr Akzeptanz

Einige Bundesländer haben daher ein professionelles Wolfsmanagement eingeführt und der Bund eine Dokumentations- und Beratungsstelle zum Thema Wolf (DBBW) ins Leben gerufen. Niedersachsen hat zum Beispiel ein eigenes Wolfsbüro. Das Konzept des dortigen Wolfsmanagements folgt dem Credo: Weniger Konflikte im Nebeneinander steigern die Chance, dass die Gesellschaft den Wolf als Bestandteil der Natur akzeptiert. „Ist die Bevölkerung informierter und kommen Zwischenfälle seltener vor, haben Vorurteile gegenüber den Tieren langfristig weniger Chancen“, begrüßt Brückner das Vorgehen. Dazu klären die Behörden auf und fördern Herdenschutzmaßnahmen finanziell. Ehrenamtliche Wolfsberater schulen im Auftrag Landwirte. Sie informieren die Öffentlichkeit über die Tiere und ihr Verhalten. Zudem überprüfen sie, ob es sich bei Sichtungen wirklich um Wölfe gehandelt hat. Mit diesem Monitoring dokumentieren sie, wie viele Tiere in den Regionen leben, und sie warnen, falls sie ungewöhnlich oft in Siedlungsbereichen auftauchen.

Ebenso wichtig ist die finanzielle Unterstützung der Landwirte. Sie ist in Ländern wie Frankreich, Polen oder Italien in jeweils unterschiedlicher Form üblich. Niedersachsen übernimmt bis zu 80 Prozent der Anschaffungskosten für Herdenschutzmaßnahmen wie Zäune oder Herdenschutzhunde. Allein zwischen 2015 und Mitte 2017 hat das Land über 780.000 Euro gezahlt. „Gegenüber den Gesamtausgaben für den Naturschutz spielt der Wolf nur eine kleine, bescheidene Rolle“, sagt Wotschikowsky. „Solche Investitionen sind jedoch ausschlaggebend, damit sich sowohl der Wolf wieder in Deutschland etablieren kann, als auch die Weidetierhaltung eine Zukunft hat“, merkt Brückner an. Das bewirken auch Ausgleichszahlungen für Landwirte, deren Weidetiere gerissen wurden.

Elektrozäune und Hunde am wirksamsten

Nicht nur die Landwirte in Niedersachsen brauchen möglichst flächendeckend finanzielle Hilfen. Denn selbst die „drei kleinen Schweinchen“ im Märchen haben mehr Schutzmaßnahmen ergriffen als viele Tierhalter. Stroh-, Holz- oder Steinhäuser sind in der Realität jedoch nicht geeignet. Sie bieten Schafen, Ziegen oder Gehegewild zwar Schutz vor Angriffen, sind aber kein Ersatz für die artgerechte Haltung auf der Weide. „Für kranke, schwache und neugeborene Tiere sind Ställe notwendig. Für die Weidehaltung gesunder Herden empfehlen wir hingegen stromführende Zäune, die idealerweise 1,20 Meter hoch sind und mehr als 2.000 Volt führen“, sagt Frigga Wirths, Referentin für Tiere in der Landwirtschaft beim Deutschen Tierschutzbund. Wölfe, die negative Erfahrungen mit einem Stromzaun machen, sind später selbst die besten Herdenschützer. „Denn sie lassen die Weidetiere in Ruhe und verteidigen ihr Territorium gegen andere Wölfe“, weiß die Landwirtschafts-Expertin.

Wolfsrudel im Wald

Wölfe verteidigen ihre Reviere gegen andere Wölfe.

Gut ausgebildete Herdenschutzhunde, zum Beispiel Maremmanos der Pyrenäenberghunde, können Wölfe ebenfalls abwehren – auch wenn sich nicht jeder Hund, jeder Halter und jede Weidefläche für diese Aufgabe eignen. Die vierbeinigen Herdenschützer sollten aus kontrollierten Zuchtlinien stammen und nur sachkundigen Haltern anvertraut werden. Die Hunde leben mit der Herde und verteidigen sie nach einer aufwendigen Ausbildung wachsam gegen Eindringlinge. Italienische oder rumänische Schäfer, in deren Heimat der Wolf nie ausgestorben ist, setzen die tierischen Helfer ganz selbstverständlich ein, teilweise seit Jahrhunderten. In Deutschland ist dies noch selten. Zudem müsste der Gesetzgeber die geltende Tierschutz-Hundeverordnung an den Herdenschutz mit Hunden anpassen, damit er rechtssicher möglich ist. Der Bundestag hat die Regierung im Juni dazu aufgefordert und der Deutsche Tierschutzbund mit acht weiteren Verbänden bereits einen Vorschlag entwickelt. Herdenschutzhunde kämen beispielsweise auch ohne die bisher vorgeschriebenen Schutzhütten aus, die sie gar nicht oder nur selten nutzen. Büsche und Bäume reichen als Witterungsschutz. „Sie sind robuster als andere Hunderassen und resistent gegen raue Wetterbedingungen. Mit Kälte kommen sie gut zurecht“, erklärt Dr. Katrin Umlauf, Referentin für Hunde beim Deutschen Tierschutzbund. Wanderschäfer, die mit der Herde umherziehen, schaffen es ohnehin kaum, entsprechende Hütten mitzunehmen. Auch die Hundehaltung hinter Elektro-Zäunen ist streng genommen verboten. Im Fall von Herdenschutzhunden fordert das Bündnis der Verbände eine Ausnahme. Denn die Hunde lernen von der Herde oder den Artgenossen, Strom zu meiden.

78 Prozent der Deutschen sind pro Wolf

Schon jetzt sind 78 Prozent der Bundesbürger der Meinung, dass Wölfe in Deutschland leben können sollen – auch falls es teilweise zu Problemen kommt. Das ergab eine forsa-Umfrage im Auftrag des Naturschutzbundes Deutschland im April. Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, sieht anhand dieser breiten Zustimmung auch die Politik in der Pflicht: „Wir fordern, dass die Weidetierhaltung weiterhin möglich und der strenge Schutz des Wolfes bestehen bleibt. Um dies zu gewährleisten, appellieren wir an die Bundesregierung, endlich bundesweite und unbürokratische Regelungen für den Herdenschutz und den Ausgleich von Schäden zu erlassen. Dazu benötigt es ein eigenes Kompetenzzentrum Herdenschutz.“ Deutschland hat den Umgang mit Wölfen, die hier einst zu Hause waren, schlichtweg verlernt. Das gilt es nachzuholen. Damit der Artenschutz der Wölfe kein Märchen bleibt und Isegrim zumindest in dieser Geschichte ein Happy End erlebt.

 


Jagender Wolf

Der Wolf im Überblick

Echte Familientiere:

Wölfe leben in Rudeln aus fünf bis zehn Tieren. Das sind das Elternpaar sowie die Jungen der letzten ein bis zwei Jahre. Mit der Geschlechtsreife wandern Jungwölfe im Alter von circa zwei Jahren ab. In einem neuen Territorium gründen sie ein eigenes Rudel. Bei solchen Wanderungen legen die Tiere bis zu 70 Kilometer pro Nacht zurück.

Heulsuse:

Das prägnante Heulen, das oft in Filmen zu sehen und hören ist, hat nichts mit dem Mond zu tun. Wölfe heulen unter anderem, um sich zu versammeln, Rudelmitglieder zu warnen oder Partner für die Paarung zu finden. Den Kopf heben sie nur „zum Mond“, damit das Heulen weiter reicht.

Rekordjäger:

Mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 50 Kilometer pro Stunde ist der Wolf ein ausgezeichneter Jäger. Dabei hilft ihm auch seine Spürnase. Auf bis zu 270 Meter gegen den Wind kann er andere Tiere wittern. Wölfe hören Artgenossen auf einer Distanz von bis zu neun Kilometern.

Ein gesunder Appetit:

Wölfe fressen hauptsächlich Rehe, Rothirsche und Wildschweine. Ihre Bestände gefährden sie nicht, sondern regulieren sie. Wölfe erlegen auch kranke Tiere und lassen Teile der Beute für Aasfresser zurück. Erwachsene Wölfe benötigen für ihren Energiebedarf täglich rund drei Kilogramm Fleisch. Falls nötig, halten sie aber auch über eine Woche ohne Nahrung aus.

Reviere:

Durchschnittlich sind Wolfsreviere in Deutschland 250 Quadratkilometer groß. Je mehr Beutetiere im Revier vorhanden sind, desto kürzere Wege geht der Wolf.

Stattliche Erscheinung:

Mitteleuropäische Wölfe wiegen durchschnittlich 40 Kilogramm. In anderen Regionen kann es auch das Doppelte sein. Aufgrund ihrer Erscheinung und mit ihrer Schulterhöhe von etwa 75 Zentimetern ähneln sie dem Deutschen Schäferhund. Zu den typischen Merkmalen der ocker-grauen bis rötlich-grauen Wölfe in Europa gehören die gerade Rückenlinie, der Schwanz mit schwarzer Spitze, eine helle Unterseite der Schnauze und der dunkle Rücken.

Territorialverhalten:

Wölfe verteidigen ihre Reviere gegen andere Wölfe. Da sie ihnen nicht erlauben, sich in ihrem Territorium anzusiedeln, und immer wieder Tiere das Rudel verlassen, steigt die Zahl der Wölfe in einem Revier nicht beliebig.

Verwandtschaft:

Den Wolf hat der Mensch als erstes Wildtier überhaupt domestiziert. Der heutige Haushund stammt vom Grauwolf ab. Hundehalter in bekannten Wolfsgebieten sollten daher achtsam sein: Manche Wölfe sehen Hunde als Artgenossen und somit als Rivalen an, sehr selten ist der Hund dagegen für den Wolf auch als möglicher Partner interessant. Um Konflikte zu vermeiden, hilft es, Hunde nah bei sich zu halten. In der Regel ist die Scheu vor dem Menschen größer als das Interesse am Hund.