Tierschutz leben
Hape Kerkeling über seine Liebe zu Katzen

„All you need is love“

Tierschutz leben
Hape Kerkeling über seine Liebe zu Katzen

„All you need is love“

Hape Kerkeling spricht im Interview über seine Liebe zu Katzen, was ihn bei der Recherche zu seinem Buch über die Tiere überrascht hat und was wir von ihnen lernen können.

  • Autor: Bernd Pieper, Geschäftsführer Kommunikation beim Deutschen Tierschutzbund

Herr Kerkeling, Sie schreiben im Vorwort Ihres Buches „Pfoten vom Tisch!“, dass „Katzenhasser unweigerlich als graue Maus wiedergeboren werden“ – wie sieht es mit Katzenfreunden aus?

Katzenfreunden steht natürlich der Himmel offen.

Spock, Anne, Bolli, Kitty – wie kommen Sie zu den Namen für Ihre Katzen?

Jede Katze sieht immer so aus, wie sie heißt. Mich fliegen die Namen in der Regel förmlich an.

Was macht Katzen für Sie so liebens- und bemerkenswert?

Ihre eigenwillige Art. Katzen sind so unfassbar individuell. Selbstverständlich weiß ich, dass das auch für Hunde, Vögel und auch andere Tiere gilt.

Was können wir von ihnen lernen?

Von Katzen kann man Geduld lernen und die völlige Hingabe an den Moment.

Sie sind längst ein erfahrener Katzenhalter – haben Sie bei der Recherche für Ihr Buch trotzdem etwas über Katzen erfahren, was Sie überrascht oder besonders berührt hat?

Katzen sind noch intelligenter, als man bisher dachte. In manchen Disziplinen sind sie sogar Schimpansen überlegen.

Verschwindet eine Katze, ist die Trauer groß. Der Deutsche Tierschutzbund bietet über sein Haustierregister FINDEFIX die Registrierung mit Hilfe eines Mikrochips an, so lassen sich die Tiere leichter wiederfinden. Haben Sie Ihre Katzen auch registrieren lassen?

Selbstverständlich.

Sie bezeichnen sich als überzeugten Tierschützer, unterstützen auch den Deutschen Tierschutzbund. Was erwarten Sie von unserem Verband, was muss sich in Sachen Tierschutz aus Ihrer Sicht grundsätzlich verbessern?

Menschlichkeit fängt beim Tierschutz an. Die industrielle Verarbeitung von Tieren wird es in 100 Jahren hoffentlich nicht mehr geben.

Erziehungstipps seien weitgehend zwecklos, schreiben Sie. Haben Sie dennoch ein paar Ratschläge für Menschen, die sich zum ersten Mal eine Katze anschaffen wollen?

All you need is love!

Wegen der Coronapandemie mussten Sie Ihre Katze Kitty, eine überzeugte Streunerin, in Umbrien zurücklassen. Gab es mittlerweile ein Wiedersehen?

Ja, Gott sei Dank! Es geht ihr gut.

Sie telefonieren regelmäßig mit Ihren Katzen, schreiben Sie – sprechen Sie dabei mit Kitty Italienisch?

Manche Dinge müssen einfach privat bleiben.


„Ich muss Gott sein“

In seinem neuen Bestseller „Pfoten vom Tisch“ erzählt Hape Kerkeling, warum ein Leben ohne Katzen für ihn unvorstellbar ist.

Acht Jahre war Hape Kerkeling, als mit Peterle der erste Kater in sein Leben trat – der Beginn einer bis heute andauernden heißen Liebe zwischen Mensch und Katze. Später folgten Samson, der rote Spock, Anne, Bolli und Kitty, die aktuell im Hause Kerkeling das Sagen hat. Dabei mag er Hunde durchaus, wie er im Vorwort zu seinem neuen Buch „Pfoten vom Tisch!“ schreibt. Aber mögen heißt nicht lieben, die intensiveren Gefühle hat er dann doch für Katzen reserviert: „Ich vergöttere Samtpfoten. Still bete ich sie an. Der geborene Katzenpapa bin ich. Katzen sind meine heimliche Religion.“ Kein Wunder, dass Kerkeling in seinem Buch an die alten Ägypter erinnert, die Katzen als Gottheiten verehrt hätten: „Glauben Sie bloß nicht, das hätten die Miezen völlig vergessen. Sie kennen ja vermutlich den blöden Spruch: Füttert ein Mensch den Hund, sagt sich der Hund: Er muss Gott sein! Füttert ein Mensch die Katze, sagt sich die Katze: Ich muss Gott sein!“

Anekdoten und Bekenntnisse dieser Art gibt es unzählige in dem unterhaltsamen Buch, aber auch wissenschaftliche Fakten sowie Ratschläge für Katzenliebhaber. Wobei Kerkeling hier nicht allzu viel Hoffnung auf die Wirksamkeit erzieherischer Maßnahmen wecken mag: „Erziehungstipps sind fast alle zwecklos. Am Ende verändern die kleinen Löwen immer den Katzenpapa oder die Katzenmama.“ Und er kommt nach einem knappen halben Jahrhundert intensiver Beschäftigung mit seinen Lieblingen zu einem interessanten Schluss: „Ich glaube, Katzen halten uns ihr ganzes Leben lang für ihre Kinder.“ Wo die Machtverhältnisse ein für alle Mal geklärt sind, gibt es für Hape Kerkeling nur eine mögliche Konsequenz: „Behandeln Sie Ihr Haustier am besten so, dass Sie im nächsten Leben ohne Probleme auch mit vertauschten Rollen klarkommen. You never know!“ Und wenn wir schon beim Thema nächstes Leben sind: Katze bei Kerkeling wäre nicht die schlechteste Wahl.

Hape Kerkeling: Pfoten vom Tisch! Meine Katzen, andere Katzen und ich
304 Seiten, Piper Verlag, München 2021, ISBN 978-3-492-08000-2, 22 Euro

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Bildrechte: Artikelheader: Stephan Pick (Hape Kerkeling); Foto: Stephan Pick (Hape Kerkeling); Piper Verlag GmbH (Buch)