Autor: Joscha Duhme, Redakteur DU UND DAS TIER
„Das ist ein Tierheim, das denen in Deutschland in nichts nachsteht“, zeigte sich Dr. Miriam Holbach, Referentin für Tierheime beim Deutschen Tierschutzbund, begeistert. Mit Dr. Katharina Pasche, Tierheimberaterin beim Deutschen Tierschutzbund, besuchte sie den Mitgliedsverein Arche Noah Teneriffa. Der 1992 mit dem Ziel, die Lebenssituation der Tiere auf der kanarischen Insel zu verbessern, gegründete Verein gehört dem Deutschen Tierschutzbund seit 1993 an. Die Delegation des Dachverbandes verschaffte sich vor Ort einen Eindruck von der Tierschutzarbeit, der Infrastruktur mit der neu gebaute Kranken- und Quarantänestation, die das Niveau der hygienischen Arbeitsweise weiter anhebt, den aktuellen Planungen und größten Herausforderungen.
Zu denen gehört das Animal Hoarding. „Wie auch in Deutschland werden in Teneriffa immer mehr Fälle bekannt“, berichtet Pasche. Diese krankhafte Sucht, Tiere zu sammeln, führt dazu, dass Privatpersonen eine immer größer werdende Schar an Schützlingen unter tierschutzwidrigen Bedingungen halten. Nach einem der größten Fälle auf der Urlaubsinsel Ende 2018 nahm der Verein 120 der insgesamt 170 befreiten Hunde auf. Die Tierschützer brachten sie nicht nur unter, sondern versorgten sie auch medizinisch. „Inzwischen sind die meisten dieser Animal Hoarding Tiere vermittelt und im Tierheim ist wieder der Normalzustand eingekehrt“, erzählt Holbach nach ihrem Besuch. Zurzeit beherbergt das Tierheim im Schnitt etwa 70 Hunde und 70 Katzen. Für die Arche Noah und ihre Partner-Organisation Brigada Animalista seien jedoch hohe Kosten entstanden und auch platztechnisch sei das Tierheim an seine Grenzen gekommen.
Der Verein, der auch mit anderen Tierschutzvereinen vor Ort vernetzt ist und zusammenarbeitet, plant darum auf dem 12.000 Quadratmeter großen, gesicherten Grundstück den Bau einer großen Freilauffläche für Hunde mit Trainingswiese. Die Kosten dafür schätzen die Verantwortlichen auf rund 25.000 Euro, für die die Tierschützer auf Spenden angewiesen sind.
Nach ihrer Rückkehr zieht Holbach ein positives Fazit der Arbeit von der Arche Noah Teneriffa: „Das Tierheim wird mit großem hygienischen Aufwand betrieben. Der Verein bemüht sich im Sinne der Tiere darüber hinaus stetig in allen Bereichen um stetige Verbesserungen. Alle Mitarbeiter, Vorstandsmitglieder und Freiwilligen sind mit ganzem Herzen bei der Sache und kümmern sich aufopferungsvoll um die ihnen anvertrauten Tiere.“