Autor: Verena Jungbluth, Chefredakteurin DU UND DAS TIER
Wildtierkinder, Hühner, Aras, Heidschnucken, Ziegen und Königspythons – die Bewohner in Weidefeld sind bunt gemischt. Die hier aufgezählten Arten sind nur einige von vielen, denen das Tier-, Natur- und Jugendzentrum des Deutschen Tierschutzbundes in den letzten Monaten ein geborgenes Zuhause gegeben hat.
Insgesamt leben derzeit rund 200 Tiere in der Obhut der Tierschützer. Sie aufzunehmen, gesund zu pflegen und zu versorgen ist nur möglich, weil es Menschen gibt, die genau das mit ihrer Patenschaft unterstützen. Hundert dieser besonderen Tierfreunde haben sich dieses Jahr auf den Weg gemacht, um ihre tierischen Schützlinge am Patentag zu besuchen.
Dr. Brigitte Rusche, Vizepräsidentin des Deutschen Tierschutzbundes, begrüßte die Paten im Namen des gesamten Präsidiums und dankte ihnen für ihre Unterstützung. Zudem wurde dem verstorbenen Projektmitbegründer Wolfgang Apel zu Ehren eine Schweigeminute abgehalten. Dr. Katrin Umlauf, Leiterin des Tierschutzzentrums, gab einen Rückblick über das letzte Jahr und informierte die Besucher über die neu aufgenommenen Tiere. Im Anschluss starteten die Führungen über das Gelände.
Von wackelnden Ringelschwänzen, aufgeregt bellenden Hunden, meckernden Ziegen und neugierigen Affen begrüßt, erkundeten die Paten die gesamte Anlage. Dr. Umlauf und die Tierpfleger gaben zahlreiche Informationen und beantworteten sämtliche Fragen. Für eine ganz besondere Begegnung sorgte Rosa. In den letzten Jahren ist es nur wenigen Paten gelungen, die scheue Rotluchsdame zu entdecken. Dieses Jahr zeigte sie sich in aller Pracht, stolzierte durch ihr Gehege und ließ sich lässig in einem ihrer Bäume nieder.
Ein weiteres Highlight war die Besichtigung des Reptilienhauses. Zum ersten Mal konnten die Paten dieses Jahr die neuen Bewohner begrüßen. Derzeit leben dort 40 Tiere – von Boas über verschiedene Pythons, Kornnattern, Land- und Wasserschildkröten, Bartagamen bis hin zu Leguanen.
Beeindruckt von der stattlichen Anzahl und Vielfalt dieser Tiere wurde den Paten einmal mehr deutlich, wie wichtig ein solches Reptilienhaus ist. So erzählten die Tierpfleger unter anderem, dass sie erst vor Kurzem zehn Schlangen aus einer behördlich beanstandeten Privathaltung aufgenommen haben. Interessierte Blicke fielen zudem auf die neue überdachte Schildkrötenanlage gleich neben dem Reptilienhaus. Schon bald werden auch hier die ersten Tiere einziehen.
Tierpate Joachim Bordasch erzählt, warum ihm die Patenschaft so viel Freude bereitet. Lesen
Mit Äpfeln, Möhren und Brot gewannen die Paten das Herz der Schweine und Ziegen. Die Tarpane streiften derweil frei über das gesamte Gelände. Manche Besucher hatten sich mit Leckerchen bewaffnet, sodass sie die Wildpferde nicht nur aus der Ferne beobachten, sondern sie auch für die eine oder andere Streicheleinheit gewinnen konnten.
Marion Klein, die das Tierschutzzentrum seit Jahren mit ihrer Stiftung unterstützt, freute sich am diesjährigen Patentag vor allem darüber, dass nun auch Waschbär Luca ein neues eigenes Außengehege hat. Da sich Luca leider nicht mit seinem Artgenossen Tobi verträgt, musste dringend ein zweites Gehege her. Dank der Marion-Klein-Stiftung konnte dies nun realisiert werden.
Auch wenn es den Paten schwerfiel, sich von ihren Lieblingen loszureißen, lockte sie am Nachmittag das leckere Kuchenbuffet. Die Tierfreunde tauschten sich aus und genossen die nette Gesellschaft. Am darauffolgenden Tag öffnete das Tierschutzzentrum seine Türen für jedermann. Obwohl es regnete, kamen zahlreiche Gäste aus dem Umland, um den Tieren einen Besuch abzustatten. In Weidefeld fühlen sich eben nicht nur die Tiere rundum wohl, auch Menschen von jung bis alt finden hier einen Ort, an dem sie dem Tierschutz ganz nah sein können.