Liebe Leserin, lieber Leser,
in wenigen Wochen ist die Bundestagswahl entschieden. Verheißungsvolle Versprechen in puncto Tierschutz gibt es vonseiten der Politik auch diesmal. Ob diese auch gehalten werden, steht auf einem anderen Blatt. Wir haben die im Bundestag vertretenen Parteien mit unseren Forderungen für mehr Tierschutz konfrontiert – die Antworten geben Grund zur Hoffnung. SPD, CDU/CSU, Bündnis90/Die Grünen und DIE LINKE – alle haben zugesichert, sich für eine stabile Zukunft der Tierheime einzusetzen und auch das Thema der Kostenerstattung nachhaltig anzugehen. Bei einer Novellierung des Tierschutzgesetzes hingegen herrscht keine einheitliche Meinung.
Alle Forderungen samt ungekürzten Antworten finden Sie auf der Website des Deutschen Tierschutzbundes unter www.tierschutzbund.de/bundestagswahl. Nutzen Sie auch gerne die beiliegenden Postkarten und das Poster, um in Ihrem näheren Umfeld auf unsere Kampagne zur Bundestagswahl aufmerksam zu machen. Der Tierschutzcheck auf der Kartenrückseite informiert über das Tierschutz-Wahlprogramm.
Mit der Bundestagswahl beginnt auch eine neue Jahreszeit – der Herbst zieht ein. Für viele Wildtiere geht damit eine erhöhte Gefahr vonseiten der Jägerschaft einher, denn nun startet die Jagdsaison. Doch nicht nur Wildschweine und Rehe fallen ihr zum Opfer. Auch Füchse und Waschbären tappen in die im Wald ausgelegten Fallen. Allein fünf Millionen Wildtiere werden jährlich durch die Jagd getötet, unter anderem, um das ökologische Gleichgewicht zu wahren – so die Jägerschaft. Wir Tierschützer haben da einen differenzierteren Blick.
Der Herbst hält aber auch schöne Seiten bereit: sich verfärbende Blätter, die in der Herbstsonne leuchten, und oftmals noch angenehme Temperaturen, die zu schönen Wanderungen durch die Natur einladen. Wer einen Garten hat, sollte nicht für zu viel Ordnung sorgen. Denn in liegen gelassenen Blätterhaufen und verwilderten Gartenecken finden viele Wildtiere Nahrung und eine Überwinterungshilfe.
Haben Sie schon einmal etwas von den Nacktmullen gehört? Insbesondere in den letzten Monaten haben sie unter den Wissenschaftlern für Furore gesorgt. Die spärlich behaarten Tiere mit der rosafarbenen Haut und den hervorstehenden Zähnen können nämlich für 18 Minuten ohne Sauerstoff auskommen – erst dann sterben sie einen jämmerlichen Erstickungstod. Was dieser Tierversuch der Menschheit bringen soll, bleibt fraglich. Zu allem Übel wurde auch noch festgestellt, dass Nacktmulle nicht so schmerzempfindlich sind. Hierfür haben Wissenschaftler ihnen Chili und Säure in die Haut injiziert. Wir Tierschützer können an dieser Stelle nur den Kopf schütteln und an die Politik appellieren, Alternativmethoden zu fördern, anstatt sich auf den Tierversuchen auszuruhen. Denn Medikamente, die beim Tier wirken, tun dies nicht zwangsläufig beim Menschen.
Auch die sanften Greyhounds, eine Windhundeart, müssen für Menschen herhalten. Zwar auf eine andere Weise als Versuchstiere, aber sie sind der Profitgier ihrer Halter ausgesetzt, die mit ihnen in Windhunderennen das große Geld machen möchten. Wer zu langsam ist, muss sterben. Doch dank vieler Tierschützer gibt es auch manchmal ein Happy End.
Wir wünschen Ihnen eine schöne Herbstzeit und möchten Ihnen an dieser Stelle auch noch für die rege Teilnahme an unserer Leserumfrage danken.
Ihre Nadia Wattad
Bildrechte: Artikelbild: Deutscher Tierschutzbund e. V.