Der Tierschutzverein Hoffnung für Wildenten, Schwäne und Co. hat einen Gottesdienst für Mensch und Tier abgehalten. Bereits zum dritten Mal haben sich die Tierschützer mit zahlreichen Tierfreunden und Vierbeinern in der St. Katharinenkirche in Altenburg getroffen, um gemeinsam der Tiere zu gedenken. Pastorin Elke Schenk segnete dabei sowohl die Menschen, als auch die anwesenden Hunde.
Thematisch stand dieses Mal die Frage im Mittelpunkt, was sich für die Tiere verbessert hat, seitdem der Tierschutz vor 15 Jahren in das Grundgesetz aufgenommen wurde. Die Bilanz der Tierschützer fiel ernüchternd aus; die Politiker haben in ihren Augen viel zu wenig für den Tierschutz getan. Gleichzeitig appellierten die Tierschützer aber auch an die Kirchen, sich mehr für die Tiere einzusetzen. Schließlich seien auch sie die Geschöpfe Gottes.
Darüber hinaus waren sich alle Besucher einig, dass sich jeder selbst in seinem persönlichen Bereich bemühen kann und sollte. Als Beispiel nannten sie hierbei, dass der Verbraucher schon etwas bewirkt, wenn er Fleischprodukte aus tierschutzgerechter Haltung kauft. Der Gottesdienst war nicht nur eine schöne Veranstaltung, sondern gab allen Teilnehmern auch Kraft, um sich weiterhin für unsere Mitgeschöpfe stark zu machen.
Zahlreiche Menschen setzen sich jeden Tag dafür ein, dass es Tieren ein kleines bisschen besser geht. Dass sich Politiker für die praktische Tierschutzarbeit vor Ort interessieren, zeigen die gemeinsamen Termine von Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, mit der Bundestagsabgeordneten und Parlamentarischen Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Anette Kramme (SPD), der Landtagsabgeordneten Susann Biedefeld, Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion für Tierschutz, und Doris Aschenbrenner, SPD-Bundestagskandidatin für den Wahlkreis Coburg.
Mit Wolfgang Friedl, Beirat im Präsidium des Landesverbands Bayern, und Patrick Kluge, Tierheimberater beim Deutschen Tierschutzbund, besichtigten alle gemeinsam das Tierheim Coburg, um sich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen. Im Mittelpunkt der Gespräche stand vor allem die besorgniserregende Situation der Tierheime in Bayern. Während der karitative Tierschutz gesellschaftliche Aufgaben übernimmt, kommen die Kommunen und das Land Bayern ihrer finanziellen Verpflichtung nicht ausreichend nach.
Siegrid Ott-Beterke, erste Vorsitzende des Tier- und Naturschutzverein für Coburg und Umgebung, berichtete über die aktuelle Arbeit im vereinseigenen Tierheim und stellte unter anderem die Patenschaftsaktion vor, mit dem der Verein Spenden sammelt, um frei lebenden Katzen zu helfen und sie zu kastrieren. Alle drei Politikerinnen entschieden sich spontan dafür, jeweils eine Patenschaft für eine Katze zu übernehmen. Zudem sicherte Schröder den Tierschützern zu, die Kastrationsaktionen des Tierheims finanziell zu unterstützen.
Nach dem Rundgang im Tierheim Coburg besuchten Schröder und Kramme den Milchkuhbetrieb von Markus Ströbel in Prebitz im Kreis Bayreuth. Der Betrieb ist nach den Kriterien der Premiumstufe des Tierschutzlabels „Für Mehr Tierschutz“ zertifiziert. Lidl vermarktet die Milch des Betriebs unter der Eigenmarke „Ein gutes Stück Bayern“.
An dem Termin nahmen auch René Guhl, Geschäftsführer der Privatmolkerei Bechtel, Georg Müller, Leitung Milcheinkauf der Molkerei, und Dieter Lamprecht, Geschäftsleitung Einkauf International, und Dr. Carolyn Hutter, Leiterin CSR & Nachhaltigkeit, von Lidl teil.
Landwirt Markus Ströbel führte die Gäste über seinen Betrieb und machte dabei auf die Besonderheiten aufmerksam. So haben alle seine Kühe eigene Fress- und Liegeplätze und genießen auf dem Laufhof und der Weide die frische Luft. Anette Kramme zeigte sich von den konkreten Verbesserungen durch das Tierschutzlabel beeindruckt.
Am Abend nahmen Schröder und Kramme an der Diskussionsveranstaltung „Nutztierhaltung und Tierwohl – ein Widerspruch?“ in Bayreuth teil, zu dem die SPD-Bundestagsfraktion eingeladen hatte.
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