Milchgipfel in Berlin: Mehr Tierschutz nötig

Die Milchpreise sind so niedrig wie nie – die Landwirte kämpfen um ihre Existenz. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat daher Bauern, Molkereien und den Handel zum heutigen Milchgipfel nach Berlin geladen. Was dabei oft in Vergessenheit gerät: Der Preiskampf wird vor allem auch auf dem Rücken der Tiere ausgetragen.

Milchkühe leiden unter Billigpreisen

Die Auswirkungen der Hochleistungszucht auf die hohe Milchleistung sind für die Milchkühe fatal. Ein Großteil lebt das ganze Jahr im Stall, eine grüne Wiese oder die Sonne bekommen die meisten von ihnen nie zu sehen. Außerdem erkranken bis zu 50 Prozent der Tiere im Laufe ihres Lebens. Viele von ihnen landen schon nach zwei bis vier Jahren beim Schlachter, weil sie wirtschaftlich nicht mehr rentabel sind. Doch damit nicht genug: Da zahlreiche Kühe zum Zeitpunkt ihrer Schlachtung trächtig sind, sterben jährlich zehntausende ungeborene Kälber qualvoll im Mutterleib und werden anschließend wie Abfall entsorgt.

Mehr Tierschutz und Verbesserungen nötig

Der Deutsche Tierschutzbund fordert eine nachhaltige Milchmarktstrategie und einen längst überfälligen Systemwechsel weg von Billigproduktion und hin zu mehr Tierschutz. Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt muss langfristig tragfähige Lösungen vorlegen. Die bisherige Hilfspaket-Politik kann nur eine kurzfristige Unterstützung darstellen, die Ursachen der Problematik werden dabei nicht behoben.

Erfahren Sie mehr über die Auswirkungen der Billigpreise und lesen Sie im Artikel „Der Schein trügt“, wie es den Milchkühen in deutschen Ställen ergeht.

(Foto: © curto-Fotolia)

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