Thailand beginnt mit Schließung des Tiger-Tempels

Rund 100 Millionen Baht soll der Tiger-Tempel den Mönchen jährlich eingebracht haben; das entspricht etwa zweieinhalb Millionen Euro. Unzählige Touristen besuchten den Luangta-Maha-Bua-Tempel, um Tiger zu streicheln, zu füttern oder Fotos mit ihnen zu machen. All das auf Kosten der Tiere. Viele von ihnen waren an kurzen Ketten angebunden und Sonne und Hitze schutzlos ausgeliefert – die Haltung widersprach jeglicher arteigener Bedürfnisse der Tiere. Zur Freude aller Tierschützer will Thailand den Tiger-Tempel nun offenbar tatsächlich schließen. Die Verantwortlichen haben bereits begonnen, die ersten Tiere in ein nahegelegenes Schutzgebiet zu transportieren. Ursprünglich sollte dies bereits vor einem Jahr geschehen.

Illegaler Handel mit Tigerteilen

Seit Jahren standen die Mönche des Tiger-Tempels im Verdacht, in den illegalen Handel mit Tigerteilen verstrickt zu sein und aus diesem Grund Jungtiere zu züchten. So waren im Dezember 2014 drei erwachsene Tiger aus dem Tempel verschwunden. Laut einem Bericht einer thailändischen Zeitung soll der langjährige Tierarzt des Tigertempels einen Teil der Machenschaften nach seiner Kündigung enthüllt und Angestellten des Department of National Parks, Wildlife and Plant Conservation Microchips überreicht haben, die den drei Tigern vor ihrem Verschwinden entfernt wurden.

Hoffnung auf ein tiergerechtes Leben

Aktueller Plan der Behörden ist es, die 137 Tiger des Tempels innerhalb von sieben Tage in das Schutzgebiet zu überführen. Doch trotz der entsprechenden Genehmigung scheint es von seiten der Mönche großen Widerstand gegen den Transport der Tiger zu geben. So sollen sie zum Beispiel Tiere vor der für den Transport wichtigen Narkose gefüttert haben. Dies kann für die Tiere gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Zudem sollen sie mehrere Tiere in schwer zugängliche Bereiche des Tempels getrieben haben, damit es schwerer wird, sie einzufangen.

Dass der Tiger-Tempel nun hoffentlich geschlossen wird, ist nicht zuletzt dem internationalen Druck zu verdanken. Immer wieder haben Tierschützer und aufmerksame Touristen auf die tierschutzwidrigen Zustände und das Leid der Tiger aufmerksam gemacht. Nun bleibt zu hoffen, dass die Umsiedelung der Tiger ohne weitere Hindernisse verläuft und, dass das Schutzgebiet so ausgestattet ist, dass die Tiger zukünftig ein tiergerechtes Leben führen können.

(Foto: © Visionsi-Fotolia)

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