Bessere Bedingungen für Fiaker-Pferde in Wien

Die Touristen lieben sie – die Fiaker in der Wiener Innenstadt. Es ist ein Highlight vieler Besucher, die Stadt in der für Wien typischen Pferdekutsche zu erkunden. Für die Pferde sind die Kutschfahrten allerdings nicht nur Vergnügen. SPÖ-Stadträtin Ulli Sima und Grünen-Umweltsprecher Rüdiger Maresch wollen das Fiaker- und Pferdemietwagengesetzes nun novellieren und die Bedingungen für die Pferde verbessern.

Pferde bekommen ab 35 Grad Hitzefrei

Tierschützer fordern schon seit langem mehr Schutz für die Fiakerpferde. Das Ziehen einer Kutsche verlangt den Pferden viel ab, die Bewegung auf dem Asphalt und Kopfsteinpflaster belastet Gelenke und Sehnen – Platz für die arteigenen Bedürfnisse bleibt kaum. Selbst im Hochsommer mussten die Pferde die Touristen bisher in praller Sonne durch die Stadt befördern. Durch die Maßnahmen der Politik bleibt den Pferden dies zukünftig zumindest teilweise erspart: Misst das Thermometer am Stephansplatz 35 Grad oder mehr, bekommen die Pferde hitzefrei.

Weitere Maßnahmen nötig

Zusätzlich wollen die Politiker die Arbeitszeiten der Fiakerpferde darauf reduzieren, dass die Tiere nur noch jeden zweiten Tag arbeiten müssen. Auch die Betriebszeit soll sich um eine Stunde verkürzen. Zudem sollen die Kontrollen durch die Polizei oder das Veterinäramt durch definierte Stellplätze erleichtert werden und insgesamt häufiger stattfinden.

Aus Tierschutzsicht bleibt zu hoffen, dass sich wirklich etwas ändert. Aus den Reihen der Fiakerunternehmen soll es laut österreichischer Medien Protest gegen die Novelle des Gesetzes geben. Der Deutsche Tierschutzbund hingegen lehnt einen Einsatz von Kutschpferden in der Stadt grundsätzlich ab.

Da die Nachfrage das Angebot bestimmt, liegt es darüber hinaus bei jedem einzelnen, sich zu überlegen, ob der Preis, den die Pferde zahlen, für die romantische Kutschfahrt nicht etwas zu hoch ist.

(Foto: © Brigitte Buschkoetter  / pixelio.de)

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