Tierschutz damals und heute – Teil 2: Karneval des Todes

Online-Serie

Tierschutz damals und heute – Teil 2: Karneval des Todes

DU UND DAS TIER feiert in diesem Jahr 50-jähriges Jubiläum. Regelmäßig wagen wir in dieser Online-Serie darum gemeinsam mit Experten des Deutschen Tierschutzbundes einen Blick ins Archiv des Magazins. Diese spannende Zeitreise führt zu  Tierschutzproblemen vergangener Jahrzehnte, die aktueller denn je sind, zeigt aber auch frühere Missstände auf, die heute kaum noch vorstellbar sind. Die Referenten verraten, was sich bewegt hat und was wir noch bewegen müssen. Diesmal nehmen wir Sie mit ins Jahr 1983, in dem DU UND DAS TIER über tierquälerische Brauchtumsveranstaltungen berichtete.

  • Autor: Joscha Duhme, Redakteur DU UND DAS TIER

In der der Ausgabe 1/83 berichtete DU UND DAS TIER:
„Der Karneval ist blutig. Er ist ohne Beispiel in der Welt. Er findet alljährlich in entlegenen spanischen Dörfern statt. Priester und Polizisten sehen untätig zu, wie Hasen und Hühner, Enten und Tauben an Pfähle gebunden und zu Tode gesteinigt werden: Das Mittelalter ist unter uns!
[…]
Wie wir kurz vor Redaktionsschluß erfahren, hat der spanische Botschafter den Deutschen Tierschutzbund davon unterrichtet, daß der Zivilgouverneur von Malaga diese Praktiken inzwischen verboten hat.“

Erschienen ist der Artikel, aus dem der Auszug stammt, in der Ausgabe 1/83.

Nina Brakebusch, Referentin für Interdisziplinäre Themen beim Deutschen Tierschutzbund, nach der Lektüre des beinahe 40 Jahre alten Artikels aus der Ausgabe 1/83 von DU UND DAS TIER:
„Gut, dass diese furchtbare Tradition verboten wurde und auch verboten blieb. Anders als der Stierkampf, der in einigen Regionen zunächst verboten und schließlich doch wieder erlaubt wurde. Ein weiteres grausames Beispiel ist auch das Toro Júbilo-Festival, bei dem Stieren Pechklumpen an die Hörner geklebt und angezündet werden. Die Tiere erleiden schlimme Verbrennungen und Qualen, bei denen sie häufig – in dem panischen Versuch das Feuer zu löschen – mit dem Kopf gegen Wände rennen. Dieses ‚Ritual‘ zieht sich über Stunden, bis die Stiere an ihren Verletzungen sterben oder von der jubelnden Menge getötet werden. Hier gibt es noch eine Menge zu tun, damit endlich alle diese tierquälerischen Traditionen der Vergangenheit angehören.“

 

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