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Europas Tiere brauchen Sie

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Europas Tiere brauchen Sie

Am 26. Mai wählt Deutschland für Europa. Auch Ihr Kreuz kann für die Tiere in der Europäischen Union entscheidend sein. DU UND DAS TIER beantwortet die wichtigsten Fragen rund um die tierschutzpolitischen Hintergründe, damit Sie für Ihre Wahl gewappnet sind.

  • Autor: Joscha Duhme, Redakteur DU UND DAS TIER

Wer wird gewählt?

Vom 23. bis 26. Mai sind alle EU-Bürger aufgerufen, ihre Abgeordneten für das Parlament der Europäischen Union zu wählen. Diese Wahlen finden alle fünf Jahre statt. Hierzulande ist am 26. Mai Wahltag. Deutschland als bevölkerungsreichstes Land der EU ist im Parlament dabei am stärksten vertreten. Durch das Ausscheiden Großbritanniens im Zuge des Brexits nimmt die Bedeutung der deutschen Abgeordneten sogar noch zu.

Warum ist die Europawahl so wichtig?

Viele Probleme unserer Zeit sind nur noch gemeinsam zu bewältigen – dazu gehören Fragen des Tierschutzes, aber auch Klima- und Umweltprobleme machen an den nationalen Grenzen keinen Halt. Das EU-Parlament ist Teil der Lösung: Es beschließt die überwiegende Mehrheit aller europäischen Richtlinien und Verordnungen gemeinsam mit dem Rat der Europäischen Union. Die Entscheidungen des EU-Parlamentes betreffen uns alle jeden Tag: Es regelt unter anderem die Einwanderung, die Energiepolitik, den Verkehr sowie den Umwelt-, Verbraucher- und natürlich auch den Tierschutz. Da europäisches Recht prinzipiell Vorrang gegenüber nationalem Recht hat, haben die Parlamentarier demnach eine extrem wichtige Rolle für unser alltägliches Leben. Eine geringe nationale Wahlbeteiligung, die zumeist die politischen Ränder stärkt, wäre also folgenschwer. Nutzen Sie Ihre Stimme daher für ein Europa, das Tiere schützt.

Unsere Wahlforderungen

Artenschutz: Der Deutsche Tierschutzbund fordert ein europaweites Ende der Pelztierhaltung, wie es sich die Mehrheit der Europäer wünscht. Dazu gilt es den Schutzstatus des Wolfes aufrecht zu erhalten und Wildtiere im Zirkus zu verbieten.

Welche Tierschutzprobleme sind auf europäischer Ebene aktuell?

Gegenwärtig laufen verschiedene Verfahren und Debatten in Brüssel und Straßburg. Unter anderem führt die EU-Kommission derzeit ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland und fünf weitere EU-Mitgliedsstaaten. Sie wirft Deutschland vor, die bereits 2010 in Kraft getretene EU-Tierversuchsrichtlinie noch immer nicht korrekt in deutsches Recht umgesetzt zu haben. Dabei kritisiert sie unter anderem Defizite bei der Sachkunde des Personals. Auch bei Tiertransporten dokumentieren Tierschützer noch immer schwere Missstände. Tiere leiden dicht gedrängt auf zu langen Fahrten bei extremen Temperaturen – ohne genügend Wasser und Futter. Im Februar stimmte das EU-Parlament einem Umsetzungsbericht zur Transportverordnung zu, der dies bestätigt. Nicht alle Länder der EU kümmerten sich gleichermaßen um die Tiere. Darum fordert das EU-Parlament möglichst kurze Fahrtstrecken, scharfe Kontrollen, den Handel mit Fleisch statt mit lebenden Tieren und Verbote von Exporten in Drittländer, die EU-Regeln missachten. Nun liegt es an der EU-Kommission und den Mitgliedsländern, die Lage der Tiere zu verbessern.

Tierschutz ist leider kein zentrales Wahlkampfthema. Woher erfahre ich, welche Kandidaten sich für die Tiere einsetzen?

Mit der Eurogroup for Animals hat der Deutsche Tierschutzbund allen Kandidaten einen Katalog mit Wahlversprechen zum Tierschutz vorgelegt. In den Wochen vor der Wahl finden Sie die Übersicht, welcher Politiker welche Aussagen unterstützt unter www.voteforanimals2019.eu.

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