Dr. Brigitte Rusche, Vizepräsidentin des Deutschen Tierschutzbundes

Liebe Leserin, lieber Leser,

seit Monaten hält das Coronavirus die Welt in Atem. Nichts scheint wie zuvor – und wir sind mit einer Situation konfrontiert, die wir bisher nur aus Filmen kannten. Ich bin in Gedanken bei allen Erkrankten und denjenigen, die um das Leben anderer bangen oder um Verstorbene trauern. Gleichzeitig möchte ich mich bei allen Tierschützern und Tierfreunden bedanken, die sich unter diesen schweren Bedingungen nach wie vor unermüdlich für den Schutz unserer tierischen Mitgeschöpfe einsetzen. Denn eines ist gewiss: Deren Schutzbedürftigkeit pausiert während der Pandemie nicht.

Wie viel jeder Einzelne im Tierschutz bewegen kann, zeigen unsere diesjährigen Preisträger des Deutschen Tierschutzpreises 2020. Parallel machen wir im Titelthema auf ein Phänomen aufmerksam, das uns gerade jetzt, wo unsere sozialen Kontakte eingeschränkt sind, große Sorgen bereitet und unsere Tierschutzvereine und Tierheime vor große Herausforderungen stellt: Animal Hoarding. Denn wenn Tierliebe außer Kontrolle gerät, brauchen Tiere und Menschen gleichermaßen Hilfe. So zahlreich wie die Tierarten, die von Animal Hoarding betroffen sind, so divers sind auch die weiteren Themen, denen wir uns in dieser Ausgabe widmen: Tiere, die in Film, Fernsehen und auf Social-Media-Kanälen zur Unterhaltung dienen, oder Hummer, deren Weg auf die Teller der Konsumenten kaum grausamer sein könnte.

Doch es gibt auch viel Positives zu berichten. So steht die Pelztierzucht in Europa vor dem Aus, und wir konnten einiges für die Pferde im Sport erreichen. Besonders stolz sind wir auch auf unseren aktuellen Beitrag zum Schutz der landwirtschaftlich genutzten Tiere: den frisch im Handel erschienenen süßen Nachfolger unseres veganen Kochbuches. Mit „Tierschutz genießen – Das Backbuch“ treten wir den Beweis an, dass auch für leckere Kuchen, Torten oder Cupcakes keinerlei tierische Produkte nötig sind, und zeigen, dass auch die Ernährung ein Bereich ist, in dem jeder Einzelne etwas für die Tiere erreichen kann.

Ich hoffe, dass Sie trotz der schwierigen Umstände im Kreis der engen Familie ein besinnliches Weihnachtsfest verbringen können. Das jedenfalls wünsche ich Ihnen von Herzen ebenso wie einen guten Start in ein für uns alle besseres neues Jahr.

Herzlichst Ihre
Brigitte Rusche