Volksbegehren bringt Agrarindustrie in Brandenburg in Bedrängnis

Ein großer Erfolg für den Tierschutz pünktlich zum Auftakt der Internationalen Grünen Woche in Berlin, war das sehr erfolgreiche Volksbegehren gegen Massentierhaltung. In diesem fordern die Brandenburger ein Ende der Megaställe und setzen damit ein bundesweites Signal. Mit 103.891 gültigen Stimmen hatten die Brandenburger Bürger 24.000 Stimmen mehr als notwendig abgegeben. Das macht deutlich, dass Brandenburg die Agrarwende will.

Das Aktionsbündnis Agrarwende Berlin-Brandenburg, dem auch der Deutsche Tierschutzbund angehört, hatte das Volksbegehren ins Leben gerufen und fordert nur noch Mastbetriebe mit bis zu 40.000 Tieren bei Geflügel und bis zu 2.000 Schweinen mit Steuergeld zu fördern. Ein hauptamtlicher Tierschutzbeauftragter soll über die Betriebe wachen. Zudem wird ein Klagerecht von Tierschutzverbänden gegen Genehmigungen von Anlagen und bei Missständen in der Tierhaltung gefordert.

Demonstration gegen Megastall in Haßleben

Bereits 2014 hatte das Aktionsbündnis Agrarwende Berlin-Brandenburg unter dem Motto „Wir haben es satt“ vor dem geplanten Megastall im Uckermärkischen Haßleben demonstriert. Der Deutsche Tierschutzbund hatte mit seinem Landesverband Brandenburg ebenfalls an der Demonstration teilgenommen.
„Wir haben es satt, dass Tiere in intensiven tierquälerischen Massentierhaltungsanlagen eingepfercht werden, in denen ihnen ein tiergerechtes Verhalten nicht möglich ist. Wir brauchen höhere gesetzliche Standards. Wir brauchen tier-, umwelt- und klimagerechte Bauernhöfe. Wir brauchen eine nachhaltige Landwirtschaft, “ forderte Renate Seidel, Vorsitzende des Landesverbandes und Vizepräsidentin im Deutschen Tierschutzbund.

Potsdamer Landtag muss nun aktiv werden

Nach dem erfolgreichen Volksbegehren muss sich der Potsdamer Landtag erneut mit der Forderung beschäftigen, riesige Mastanlagen für Geflügel und Schweine in Brandenburg nicht weiter mit öffentlichen Mitteln zu fördern. Falls die rot-roten Koalitionsfraktionen hart bleiben, können die Brandenburger in einem Volksentscheid über eine artgerechtere Tierhaltung im Land abstimmen.

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