Nordsee: Warum starben die gestrandeten Pottwale?

Innerhalb einer Woche sind in der Nordsee mindestens zwölf Pottwale verendet und anschließend an den Küsten Niedersachsens, Schleswig-Holsteins und der Niederlande gestrandet. Experten haben die Pottwale inzwischen untersucht, um die Ursachen für deren Tod herauszufinden.

Verirrt und unterernährt

Den Sommer verbringen Pottwale im Polarmeer. Im Herbst wandern sie in die warmen Gewässer der Karibik oder der Azoren-Inseln. Auf dieser Wanderung kommt es immer wieder vor, dass sich die Pottwale verirren. Pottwale nutzen zur Nahrungssuche und Orientierung eine Form der Echoortung. Experten gehen davon aus, dass unter anderem der Unterwasserlärm den Orientierungssinn der Wale beeinträchtigt und diese sich dadurch immer häufiger in flache Gewässer, wie die Nordsee, verirren. Dort können sich die Wale allerdings nicht mehr ausreichend orientieren, geraten in Panik und stranden.

Die Obduktion der gestrandeten Pottwale zeigt außerdem, dass einige von ihnen unterernährt waren. So habe ein Walpräparator im Magen eines Pottwals nur einen einzigen Tintenfischschnabel entdeckt. Normal müssten dort bis zu 100 dieser schwer verdaulichen Beißwerkzeuge zu finden sein. Riesenkalmare, die typische Nahrung von Pottwalen, gibt es in der Nordsee allerdings nicht. Daher könnte die vergebliche Suche nach Futter in dem für sie noch unbekannten Terrain ein weiterer Grund dafür sein, warum die Wale starben.

Im Magen zwei anderer Wale fanden Experten die Reste großer Fischernetze. Für den Tod der Pottwale sollen diese Netze nicht verantwortlich sein. Allerdings machen diese Funde auf tragische Weise auf die Verschmutzung der Meere aufmerksam.

Leider kommt es immer wieder vor, dass Wale sich verirren, sterben und stranden. Bislang können Forscher allerdings nicht abschließend beantworten, warum es dazu kommt.

(Symbolfoto: © Christian Neßlinger / pixelio.de)

Comments are closed.