Der Inselstaat Mauritius hat im Jahr 2015 rund 7800 Affen für Tierversuche in die USA, nach Kanada und Europa exportiert – 400 Affen davon nach Deutschland. Der Handel mit Versuchsaffen ist für Mauritius ein lukratives Geschäft: In der EU zahlen Forscher für einen einzelnen Affen rund 2.600 Euro. Für die Affen bedeutet das den sicheren Tod im Tierversuch.
In den Zuchtfarmen herrschen grausame Bedingungen
Bevor die Affen hierzulande im Tierversuch leiden, haben sie oft schon einen langen Weg hinter sich. Weil sich die Affen von Zuckerrohr ernähren, gelten sie auf Mauritius als Schädlinge und dürfen aus der Wildnis eingefangen werden. Bei ihren panischen Versuchen, sich aus den Fallen zu befreien, verletzen sich die Tiere häufig schwer. Kommen sie anschließend in den Zuchtzentren der Insel an, müssen sie dort in überfüllten Käfigen vor allem einen Zweck erfüllen: Nachkommen produzieren.
BUAV (British Union for the Abolition of Vivisection), eine britische Partnerorganisation des Deutschen Tierschutzbundes, hat in den Zuchtzentren auf Mauritius grausamste Bedingungen dokumentiert. So zeigen Filmaufnahmen, wie tote Affen gestapelt auf dem Fußboden liegen oder wie Müll in Eimern entsorgt werden. Viele der Tiere waren zudem aufgeschnitten oder verstümmelt.
Affen sterben in Giftigkeitstests
Auf die Affen, die die Torturen auf Mauritius überlebt haben, wartet der Transport in eines der weltweiten Tierversuchslabore. Dort sterben sie in Giftigkeitstests für Medikamente und Impfstoffe oder für die Grundlagenforschung.
Der Deutsche Tierschutzbund setzt sich nicht nur für ein Ende der Affen-Importe, sondern auch für ein generelles Verbot von Versuchen an Affen ein. Tierversuche sind nicht nur aus ethischer Sicht abzulehnen, auch die Ergebnisse sind in der Regel nur schwer auf den Menschen übertragbar. Hochmoderne und tierversuchsfreie Test- und Forschungsmethoden liefern hingegen schon heute präzise Antworten auf ganz spezielle Fragestellungen.
Weitere Informationen zum Import von Affen aus Mauritius finden Sie auf der Themenseite des Deutschen Tierschutzbundes.
(Foto: © BUAV)
