Tauben messen Luftverschmutzung über London

In fast allen europäischen Städten steht das Thema Luftverschmutzung auf der Tagesordnung. Liegt die Stickstoffdioxid-Konzentration über bestimmten Grenzwerten, drohen den Städten empfindliche Strafen der Europäischen Union. Viele Städte haben daher an mehreren Orten Sensoren installiert, um die Luftverschmutzung regelmäßig zu messen. Da die tatsächliche Luftverschmutzung innerhalb einer Stadt aber oftmals schwankt und innerhalb der Straßen variiert, haben Wissenschaftler in London nun ein tierisches Experiment gestartet: Sie haben Tauben mit federleichten Sensoren ausgestattet, die die Luftverschmutzung vom Rücken der Tauben aus messen sollen.

Tauben-Experiment läuft drei Tage

Bisher gab es in London 120 feste Messstationen. Die Wissenschaftler hoffen nun, dass die Datensammlung mithilfe der Sensoren auf den Rücken der Tauben um flexible Daten erweitert werden können. Tauben können bis zu fünfzig Stundenkilometer schnell fliegen und dadurch weite Teile der Stadt abdecken. Das Experiment soll zunächst drei Tage dauern.

Leichte Sender schaden den Tauben nicht

Aus Tierschutzsicht stellt sich bei diesem Experiment die Frage, wie viele Schmerzen, Leiden oder Schäden die Tiere erfahren. Allerdings werden auch in der Freilandforschung Vögel immer wieder mit leichten Sendern ausgestattet. Geschieht dies fachmännisch, beeinträchtigen die leichten Sender die Tiere nicht. Von daher bleibt aus Tierschutzsicht nur zu wünschen, dass das Tauben-Experiment in London für die Tiere ebenfalls ohne Stress und Leid erfolgt. Vielleicht trägt das Experiment sogar dazu bei, das Bild der Stadttaube, welches für manche Menschen eher negativ behaftet ist, zu verbessern.

Comments are closed.