Es sind beklemmende Filmsequenzen, die ein Besucher nach einer Orca-Show im Loro Parque auf Teneriffa mit seiner Kamera festhielt: Orca Morgan sprang aus dem Becken und verharrte mehrere Minuten regungslos am Rand im Trockenen – ein Verhalten, was kaum erklärbar erscheint. Denn längere Zeit können Orcas außerhalb des Wassers nicht überleben. Nach nur kurzer Zeit drückt das eigene Gewicht so stark auf ihre Organe, dass Kreislauf- und Organversagen drohen.
Orcas leiden in Gefangenschaft
Erst im April kursierten Filmaufnahmen, die Morgan dabei zeigten, wie sie ihren Kopf immer wieder gegen die Metallwand eines Tanks rammte. Dieses Verhalten war bereits mehr als besorgniserregend. In den Jahren zuvor dokumentierten Tierschützer mehrfach aggressives Verhalten der anderen Orcas Morgan gegenüber, was auch immer neue Narben und Kratzer auf der sensiblen Haut des Schwertwals belegten. Mit den aktuellen Bildern bekommt der traurige Fall nun eine neue Dimension.
Tierschützer fordern schon seit Jahren, den Orca wieder in die Freiheit zu entlassen. Morgan wurde im Sommer 2010 völlig entkräftet vor der niederländischen Küste entdeckt und ins Delfinarium Harderwijk gebracht. Anstatt zu prüfen, ob das Tier nach der Genesung wieder ausgewildert werden könnte, wurde der Orca im Auftrag der niederländischen Regierung in den Loro Parque nach Teneriffa transportiert. Seitdem muss das Tier dort fragwürdige Kunststücke aufführen und zur Belustigung und Unterhaltung der Zuschauer herhalten
Free Morgan
Orcas können in den viel zu kleinen Becken des Loro Parques in keinster Weise tiergerecht gehalten werden, all ihre natürlichen Bedürfnisse bleiben auf der Strecke. Wie der aktuelle Fall von Morgan zeigt, entwickeln viele Tiere zudem massive Verhaltensstörungen. Aus Tierschutzsicht muss die Haltung von Orcas zu Showzwecken vollständig beendet werden. Morgan gehört zurück ins Meer.
Weitere Informationen zu Morgan erhalten Sie auf der Website der Free Morgan Foundation.
(Symbolfoto: Orca im Loro Parque © Claudi / pixelio.de)
