Illegale Jagd auf Seeadler in Deutschland

Ob mit Gift, Fallen oder Schrot – immer wieder machen Menschen hierzulande illegal Jagd auf Greifvögel. Aktuell sorgt ein Fall in Niedersachsen für Aufregung: Naturschützer haben dort ein erschossenes Seeadler-Weibchen gefunden. Das ist bereits der fünfte Fall in der Region, bei dem ein Seeadler vorsätzlich getötet wurde. Der Landkreis Stade hat nun Strafanzeige gegen unbekannt erstattet.

Engagement gegen Greifvogel-Verfolgung

Das Komitee gegen den Vogelmord, Mitgliedsverein des Deutschen Tierschutzbundes, engagiert sich schon seit Jahren gegen die weit verbreitete illegale Jagd auf Greifvögel. Ein Netzwerk aus Vogelfreunden und Ornithologen geht Hinweisen aus der Bevölkerung nach, kontrolliert bekannte „Problemreviere“ und Fangplätze und schaltet wann immer möglich die Behörden ein. Aktuell hat das Komitee eine Serie illegaler Verfolgung von geschützten Adlern und Habichten in einem Jagdrevier in der Uckermark (Brandenburg) publik gemacht. Auch in Nordrhein-Westfalen dokumentierten die Tierschützer in den vergangenen Jahren Hunderte Fälle illegaler Greifvogel-Verfolgung. Zuletzt war dort Anklage gegen ein Präsidiumsmitglied des Landesjagdverbandes Anklage erhoben worden. Die Polizei hatte eine aufgestellte Falle für Greifvögel bei dem 61-Jährigen gefunden.

Belohnung für Hinweise ausgesetzt

Um den aktuellen Tod des Seeadlers in Niedersachsen aufzuklären hat das Komitee gegen den Vogelmordgemeinsam mit dem Naturschutzbund Deutschland (NABU), der Umweltorganisation WWF und privaten Spendern eine Belohnung von 10 000 Euro für Hinweise ausgesetzt.

Die Jagd auf Greifvögel verstößt gegen das Artenschutzrecht. Seeadler sind Europas größte Greifvögel und stehen unter strengem Schutz. Seeadler zu erschießen ist eine Straftat und muss konsequent verfolgt und bestraft werden.

Weitere Informationen über die Arbeit des Komitees gegen den Vogelmord finden Sie hier.

(Symbolfoto: Seeadler, © Hans Peter Dehn  / pixelio.de)

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