„Exopet-Studie“ analysiert die private Haltung von Exoten

Immer mehr Deutsche halten exotische Tiere wie Geckos oder Schlangen in ihren Wohnzimmern. Allerdings weiß niemand genau, wie viele es insgesamt sind und welche Tierarten in den privaten Haushalten leben. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat dazu eine Studie in Auftrag gegeben, die die private Haltung von Exoten in Deutschland analysieren soll.

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Die „Exopet-Studie“ gibt Privathaltern, Züchtern und Tierärzten die Möglichkeit, anonyme Fragebögen zur Haltung von Exoten auszufüllen. Als „exotisch“ stufen die Wissenschaftler hierbei alle Tiere ein, die in Deutschland in freier Natur nicht vorkommen. Neben einer Analyse der privaten Exoten-Haltung wollen die Wissenschaftler auch herausfinden, in welchem Zustand sich die Exoten auf Reptilienbörsen befinden und ob die Veranstalter und Verkäufer sich dort an die Tierschutzkriterien halten.

Königspythons leiden in Schubladen

Mit der steigenden Anzahl von Exoten in privaten Haushalten vergrößern sich auch die Probleme. Die Besitzer sind mit der Haltung der anspruchsvollen Tiere oft schnell überfordert und setzen sie einfach aus oder geben sie im Tierheim ab. Aus Sicht des Deutschen Tierschutzbundes ist eine tiergerechte Haltung von Exoten in Privathand kaum möglich. Der Verband fordert daher ein generelles Verbot. Auch der Handel mit den Tieren sollte grundsätzlich untersagt oder zumindest eingeschränkt werden.

Mit einem aktuellen Urteil spricht sich auch das Oberverwaltungsgericht Münster für mehr Tierschutz aus. Das Gericht hat einer Schlangenzüchterin aus Gladbach verboten, ihre Königspythons dauerhaft in Schubladen zu halten. In den so genannten „Rack-Systemen“ können sich die Tiere weder ausreichend bewegen, noch ihre artgemäßen Verhaltensweisen ausleben. Die Schlangenzüchterin hatte zuvor geklagt, weil das städtische Veterinäramt ihr die dauerhafte Haltung der Schlangen in den Schubladen bereits untersagt hatte.

Gesetze reichen nicht aus

Bisher gibt es in Deutschland für die private Haltung mancher Exoten lediglich einige Gutachten mit Mindestanforderungen. Diese Kriterien sind aber weder rechtlich verbindlich noch auf dem aktuellen Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse.Die Exopet-Studie des BMEL kann hoffentlich dazu beitragen, die Haltungsumstände der Tiere zu verbessern. Die Wissenschaftler werten die Fragebögen im Anschluss an die Umfrage aus und leiten daraus entsprechende Handlungsempfehlungen für den Gesetzgeber ab.

(Symbolfoto: Königspython © Tierschutzverein Wuppertal e. V.)

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