Europa hat heute seine Fischressourcen verbraucht

Heute ist der sogenannte Fish Dependence Day. Mit diesem Tag hat Europa seine eigenen Fisch-Ressourcen verbraucht und hängt für den Rest des Jahres von Importen ab. Deutschland hat die Menge an Fisch, die in den heimischen Gewässern gefischt werden kann, rechnerisch schon am 02. Mai verzehrt. Der Grund: Der Fischhunger der Bevölkerung überschreitet das, was innerhalb der Landesgrenzen machbar ist, bei weitem.

Auf Fisch-Importe angewiesen

Der Fish Dependence Day geht auf Berechnungen der New Economics Foundation (NEF) zurück. Seit sieben Jahren veröffentlicht die NEF jährliche Berechnungen zur Fisch-Import-Abhängigkeit der EU und ihrer Mitgliedsstaaten. Dabei erhalten die wenigsten Länder den Status „autonom“, was bedeutet, dass sie ihre Nachfrage durch die eigene Produktion decken können oder gar mehr produzieren als sie konsumieren. Die meisten EU-Länder müssen rechnerisch nach nur wenigen Monaten Fisch und Fischprodukte importieren, um den Konsum ihrer Bevölkerung stillen zu können.

Mehr Schutz für Fische und Meere

Die Deutschen haben im Jahr 2014 1,1 Millionen Tonnen Fisch gegessen. Das entspricht etwa 14 Kilogramm Fanggewicht pro Kopf – Tendenz steigend. Alaska Seelachs ist dabei der Fisch, der hierzulande am häufigsten auf dem Teller landet. Schon heute holt die globale Fischindustrie jedes Jahr 90 Millionen Tonnen Fisch und Meerestiere aus den Meeren. Dabei dringen hochtechnisierte Fangflotten in immer abgelegenere Gebiete vor, um dort an die letzten Speisefische zu gelangen. In Europa gelten bereits über 80 Prozent aller Fischbestände als überfischt.

Der Deutsche Tierschutzbund appelliert an alle Verbraucher, aktiv zum Schutz der Tiere und Meere beizutragen. Dabei sollten sie entweder vollständig auf Fisch verzichten oder ihren Konsum zumindest auf ein gesundes Maß reduzieren. Wer nicht ganz verzichten möchte, sollte auf Fisch aus ökologischen Aquakulturen oder bei Wildfischen auf nachhaltige Kriterien wie das „Friend of the Sea-“ oder „MSC“-Siegel achten.

Lesen Sie hier, was die ökologische Aquakultur von der konventionellen unterscheidet. Weitere Informationen zur Meeresfischerei finden Sie auf der Themenseite des Deutschen Tierschutzbundes.

(Foto: © Bernd Kasper/pixelio.de)

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