Tausende Fledermäuse sterben in Windrädern

Die Energiewende ist in vollem Gange. Weil Windkraftanlagen für manche Tiere eine tödliche Falle sind, prallen Arten- und Klimaschutz plötzlich aufeinander. Eine neue Studie des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin zeigt jetzt, dass vor allem weibliche Fledermäuse gefährdet sind.

Fledermäuse sterben in Rotorblättern

Immer wieder finden Forscher und Tierschützer rund um Windkraftanlagen Überreste toter Fledermäuse. Die Tiere nehmen die Windräder nicht als Gefahr wahr oder verwechseln sie auf der Suche nach neuen Quartieren mit Bäumen. Schon vor der Kollision mit den Rotorblättern zerreißen ihre inneren Organe, da der Luftdruck dort sehr stark verändert ist. Wenn die Tiere nicht sofort tot sind, fallen sie schwer verletzt auf den Boden und verenden meist elend. Experten schätzen, dass in Deutschland auf diese Art und Weise jährlich mehr als 250.000 Fledermäuse ums Leben kommen.

Vor allem weibliche Tiere sterben

Die Forscher des Leibniz-Instituts haben innerhalb ihrer Studie Fledermäuse und ihre Nachtflüge via GPS-Tracking beobachtet. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass vor allem weibliche Tiere im Frühsommer sterben. Der Grund hierfür ist, dass sie nach der Aufzucht ihrer Jungen ausschwärmen, um neue Quartiere zu suchen. Die männlichen Tiere halten sich zu dieser Zeit bereits vorwiegend in festen Quartieren auf.

Auswahl der Standorte wichtig

Fledermäuse stehen unter strengem Naturschutz. Es ist wichtig, diese Tiere zu schützen. Die Standorte für Windkraftanlagen müssen entsprechend ausgewählt oder mit Auflagen belegt werden. Nur dann kann die Energiewende gemeinsam mit dem Artenschutz gelingen.

Wie es möglich ist, die Energiewende und das Leben der Tiere in Einklang zu bringen und weitere Hintergründe lesen Sie im Artikel „Ausbau ohne Augenmaß“ von DU UND DAS TIER.

(Foto: © Korta – Fotolia.com)

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