Australien: Unzählige Meeresbewohner sterben in Hainetzen

Eigentlich sollen die Netze vor Australiens Küste Haie von den Schwimmern fernhalten. In Wahrheit kosten sie unzählige Meeresbewohner das Leben. Die Behörden des Bundesstaates New South Wales haben jetzt neue Zahlen veröffentlicht: In den vergangenen Monaten starben in den Netzen dreimal so viele Tiere als noch im Jahr zuvor.

Hainetze als tödliche Falle

Vor insgesamt 56 australischen Stränden sind sogenannte Hainetze gespannt. Ziel ist es, die Tiere von den Küsten fernzuhalten. Zu groß ist die Angst von Schwimmern und Surfern vor tödlichen „Haiattacken“. Doch die Abwehrmaßnahmen sind vor allem eine große Gefahr für alle Meeresbewohner.

Alleine in den letzten Monaten verfingen sich 750 Tiere in den Netzen. 364 von ihnen starben qualvoll – darunter zahlreiche Delfine und Schildkröten, 133 Haie und andere Meerestiere. 86 Prozent der getöteten Tiere sollen laut Angabe der Behörden Individuen geschützter Arten sein.

Netze sind der falsche Weg

Aus Tier- und Artenschutzsicht sind diese vermeintlichen „Schutzmaßnahmen“ der falsche Weg. Ein 2009 veröffentlichter Bericht der australischen Regierung zeigte sogar, dass es nach der Installation der Netze nicht weniger Haivorfälle gab als zuvor. Neuere Daten der Deakin Universität in Melbourne deuten in dieselbe Richtung. Das Risiko eines Haiangriffs ist ohnehin verschwindend gering: Weltweit gab es 2015 gerade einmal 98 Angriffe von Haien auf Menschen, lediglich sechs davon endeten tödlich.

(Symbolfoto)

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