USA: Der letzte große Traditionszirkus schließt

Im Mai fällt der Vorhang ein letztes Mal: Der große amerikanische Traditionszirkus Ringling Bros. and Barnum & Bailey beendet seine Show. Es ist das Ende einer Ära von 146 Jahren – einer Ära mit Schattenseiten. Für die Elefanten, Dromedare, Tiger und Pferde waren die Auftritte in „der großartigsten Show der Welt“ alles andere als ein Vergnügen.

Wie lustig ist Leid?

Berühmt wurde Ringling Bros. and Barnum & Bailey 1882 vor allem mit „Jumbo“,  dem ersten Elefanten in der Manege. Die Zirkusfamilie hatte ihn aus Indien importiert. Beim Publikum sorgte der graue Riese damals derart für Begeisterung, dass der Zirkus schon bald begann, eigene Elefanten für die Manege zu züchten. Folglich mussten bis zu 40 Tiere gleichzeitig mit Kunststücken für Unterhaltung sorgen.

Zum Glück hat sich der gesellschaftliche Blick auf den Zirkus geändert. Neben zahlreichen Tierschützern haben sich immer mehr Menschen in der Bevölkerung dafür stark gemacht, dass der Zirkus seine Tiere nicht mehr vorführt. Mit Erfolg: Im Mai letzten Jahres nahmen die Zirkusbetreiber bereits die Elefanten aus dem Programm. Die anderen im Zirkus verbliebenen Tiere wie Dromedare, Tiger und Pferde müssen nun noch bis Mai durchhalten. Dann können zumindest einige von ihnen hoffentlich auch ein Leben fern der Manege führen.

Wildtiere sind keine Zirkustiere

Wildtiere wie Elefanten oder Tiger stellen besonders hohe Ansprüche an ihre Haltung und Unterbringung. In einem Zirkusunternehmen ist es grundsätzlich nicht möglich, ihren Bedürfnissen gerecht zu werden. Die Tiere leiden unter massiven Gesundheitsschäden und schweren Verhaltensstörungen. Zudem sterben viele von ihnen viel früher als nötig. Für den Tierschutz ist das Ende von Ringling Bros. and Barnum & Bailey daher ein großartiger Erfolg. Es ist an der Zeit, dass sich auch in Deutschland diesbezüglich etwas ändert.

Erfahren Sie mehr über Wildtiere im Zirkus im Titelthema „Manege frei“ von DU UND DAS TIER und auf der Kampagnenseite des Deutschen Tierschutzbundes.

(Symbolfoto: © Deutscher Tierschutzbund e. V./M.Marten)

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