Sachsen gibt Wolf zum Abschuss frei

Seitdem der Wolf zurück in Deutschland ist, ist er aus den Medien nicht mehr wegzudenken. Tier- und Artenschützer machen sich für die Tiere stark, Kritiker und Gegner plädieren hingegen immer wieder für seinen Tod. In Sachsen ist jetzt eine Entscheidung gefallen: Zum ersten Mal gibt das Land einen Wolf zum Abschuss frei. Der Landkreis Görlitz hat nun vier Wochen Zeit, um den Wolf namens „Pumpak“ zu töten.

Wolf kommt Menschen nahe

Pumpak sorgt in Sachsen für Aufregung, weil Menschen ihn in den vergangenen Wochen in den Städten Rietschen und Rothenburg gesichtet haben. Wahrscheinlich suchte das Tier dort nach Futter. Weil der Wolf den Menschen so nahe kommt, machen sich viele von ihnen Sorgen um ihr Leben. Ihrer Meinung nach steht die eigene Sicherheit über dem Artenschutz. Das Sächsische Umweltministerium teilt die Sorgen der Bürger und hat jetzt eine Abschussfreigabe erteilt. Die notwendige artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung erfolgte durch das Landratsamt Görlitz – eigentlich stehen Wölfe in Deutschland unter strengem Schutz.

Laut Medienberichten haben polnische Wissenschaftler mit Genuntersuchungen herausgefunden, dass Pumpak vom polnischen Ruszow-Rudel abstammt. Sie geben an, dass der Wolf in Polen als Welpe von Menschen angefüttert worden sei. Das erklärt, warum das Tier nicht so menschenscheu ist, wie die meisten seiner Artgenossen.

Abschuss nur als letztes Mittel

Fest steht: Pumpak wird in den nächsten Wochen sterben. Der Deutsche Tierschutzbund kritisiert das Vorgehen der Behörde. Weder wurden Experten der extra dafür eingerichteten Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes für den Wolf (DBBW) im Vorfeld angehört, noch die Einschätzung des LUPUS Institut in Sachsen berücksichtigt. Aus Tierschutzsicht hätten zunächst Vergrämungsmaßnahmen erfolgen müssen. Dies ist auch in entsprechenden Managementplänen der Bundesländer, so auch in Sachsen, vorgesehen. Ein Abschuss darf immer nur das letzte Mittel sein.

(Symbolbild)

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