Autor: Bernd Pieper, Geschäftsführer Kommunikation beim Deutschen Tierschutzbund
Frau Dr. Mackensen, die Pelzindustrie befindet sich global auf dem absteigenden Ast. Wie bewerten Sie die aktuelle Situation?
Nachdem die Pelzproduktion für lange Zeit eine Wachstumsindustrie war, kam es vor einigen Jahren zu einer jähen Umkehr. China hat die Produktion nahezu halbiert. In 14 von 27 EU-Staaten ist Pelztierzucht mittlerweile verboten. Weltweit laufen Gesetzesvorhaben, um die Produktion entweder strenger zu regulieren oder zu verbieten. In Kalifornien und einigen Städten der USA ist es mittlerweile sogar verboten, mit Pelz zu handeln.
Was sind die Gründe für diese Entwicklung?
Da spielen mehrere Faktoren zusammen. Zunächst der Tierschutz: Die grausamen Bilder aus den Pelzfarmen sind eindrücklich und lassen keine Chance, irgendetwas schön zu reden: Füchse und Nerze in engen Gitterkäfigen, verletzte Tiere, Vergasungen in kleinen Kammern. Dann der Umweltaspekt: Die Qualität der Böden, von Trinkwasser und Luft in den betroffenen Regionen leidet enorm, in Polen etwa sind in der Nähe von Farmen die Grundstückspreise massiv gesunken. Und dann spielten und spielen zwei Seuchen eine große Rolle, Vogelgrippe und insbesondere Corona. In der Europäischen Union waren auf mehr als 400 Nerzfarmen in zehn Staaten Tiere mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert.
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Bildrechte: Artikelheader: Oikeutta eläimille (Marderhund); Foto: Deutscher Tierschutzbund e.V. (Porträt)