Der Deutsche Tierschutzbund Landesverband Niedersachsen hat im Mai zu seiner Jahreshauptversammlung nach Uelzen geladen. Zur Freude des Verbandes sind nicht nur die eigenen Mitglieder, sondern auch der niedersächsische Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Christian Meyer und der Präsident der Bundestierärztekammer und der Landestierärztekammer Niedersachsen Dr. Uwe Tiedemann der Einladung gefolgt.

V. l. n. r.: Christian Meyer, Minister für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz Niedersachsen, Dieter Ruhnke, Vorsitzender des Deutscher Tierschutzbund Landesverband Niedersachsen, Dr. Uwe Tiedemann, Präsident der Bundestierärztekammer und der Landestierärztekammer Niedersachsen

Mehr Tierschutz in der Landwirtschaft

In ihren Grußworten würdigten sowohl Meyer als auch Dr. Tiedemann die Arbeit der ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter der Mitgliedsvereine und die Zusammenarbeit mit dem Landesverband in den unterschiedlichsten Gremien. Beide Redner betonten, dass die bereits eingeleiteten Tierschutzmaßnahmen für die in der Landwirtschaft gehaltenen Tiere nur ein Anfang seien, um die derzeitigen Haltungsbedingungen dauerhaft zu verbessern. In beiden Grußworten sprachen sie sich – insbesondere mit Bezug auf das aktuelle Urteil des Oberverwaltungsgerichts Münster zur Kükentötung – für eine Kennzeichnungspflicht von Fleischprodukten unter Einbeziehung der Haltungsbedingungen als weiteren Schlüssel zur Verbesserung des Tierwohls aus.

Kastrationsverordnung und Verbandsklage

Landwirtschaftsminister Meyer kündigte zudem an, dass das Kabinett demnächst die Kommunen des Landes Niedersachsen ermächtigen wird, Regelungen wie zum Beispiel eine Kastrationsverordnung für frei lebende Katzen einführen zu können. Um dies auch von Landesseite zu fördern, werde Niedersachsen hierfür mindestens 100.000 Euro zur Verfügung stellen. In diesem Zusammenhang signalisierte auch Dr. Tiedemann, dass die Landestierärzteschaft ihren Beitrag dazu leisten werde.

Darüber hinaus wies Meyer auf die bevorstehende Einführung der Verbandsklage für Tierschutzverbände in Niedersachsen hin. Dieter Ruhnke, Vorsitzender des Landesverbandes, nutzte die Ankündigungen, um den Minister dazu aufzufordern, die Ermächtigung für die Kommunen mit Durchführungsbestimmungen und einer Bußgeldregelung zu ergänzen und für das anstehende Verbandsklagerecht die Einwendungen des Landesverbandes zu berücksichtigen.

Übergabe der Ernennungsurkunde zur Ehrenvorsitzenden von Dieter Ruhnke, Vorsitzender des Deutscher Tierschutzbund Landesverband Niedersachsen, an Vera Steder.

Dieter Ruhnke, Vorsitzender des Deutscher Tierschutzbund Landesverband Niedersachsen, übergibt Vera Steder die Ernennungsurkunde zur Ehrenvorsitzenden.
Dieter Ruhnke, Vorsitzender Deutscher Tierschutzbund Landesverband Niedersachsen, übergibt Vera Steder die Ernennungsurkunde zur Ehrenvorsitzenden.
Meyer nahm zudem die Kommunen in die Pflicht, für eine kostendeckende Verwahrung von Tieren in den Tierheimen Sorge zu tragen. Er signalisierte in diesem Zusammenhang für ein erstes Gespräch mit den kommunalen Spitzenverbänden unter Einbeziehung der neuen Landestierschutzbeauftragten und des Landesverbandes werben zu wollen.

Ernennung zur Ehrenvorsitzenden

Im Anschluss an die Grußworte von Meyer und Dr. Tiedemann führte Ruhnke durch die Tagesordnung der Jahreshauptversammlung und Berichte zu relevanten Tierschutzthemen.

In diesem Rahmen wählte und ernannte der Landesverband Niedersachsen Vera Steder einstimmig zur Ehrenvorsitzenden. Ruhnke übergab Steder die Ernennungsurkunde, welche sie sichtlich gerührt entgegennahm. Die Ernennung zur Ehrenvorsitzenden repräsentiert und unterstreicht ihr jahrzehntelanges Wirken im Tierschutz.

Auch der Vorstand des Landesverbandes erhielt an diesem Tag viel Respekt für seine Arbeit. Im Ergebnis war die Jahreshauptversammlung eine gelungene Veranstaltung.