Autor: Verena Jungbluth, Chefredakteurin DU UND DAS TIER
Elisabeth Schüller, Revierleiterin im Bärenwald, erzählt von der Vergesellschaftung der Braunbären. Lesen
Ein Kragenbär liegt in einer Hängematte und lässt sich die Sonne auf den Pelz scheinen, ein anderer hat es sich auf einem Baumstamm gemütlich gemacht. Die Braunbären streifen derweil gemächlich durch ihr Gehege und genießen ebenfalls die wärmende Sonne. Die Beine ausstrecken, sich rekeln und von rechts nach links drehen – das sieht unglaublich gemütlich aus.
Der Anholter Bärenwald, den der Deutsche Tierschutzbund gemeinsam mit der International Bear Federation (IBF) betreibt, ist ein einzigartiges Projekt, durch das Bären aus schlechter Haltung eine zweite Chance erhalten. Zahlreiche Förderer sind der Einladung des Deutschen Tierschutzbundes gefolgt, ihren Schützlingen am Patentag einen Besuch abzustatten. „Es ist schön, die Bären und ihre Entwicklung zu sehen. Ihr Schicksal hat mich wirklich sehr berührt. Hier wird den Tieren ein neues Leben ermöglicht und das möchte ich unterstützen“, freut sich Diana Müller.
Etwas ganz Besonderes können die Paten in diesem Jahr beobachten: Die vier Braunbären leben gemeinsam in einem großen Gehege. Dem Team um Revierleiterin Elisabeth Schüller ist es gelungen, die Bären zu vergesellschaften. „Als ich vor zwei Jahren anfing, haben meine Kollegen gesagt, das wird niemals etwas, Maya wird für immer alleine bleiben. Jetzt den Erfolg zu sehen, das ist wirklich schön“, so Schüller. Auch Bettina Jentsch, Patin von Maya, ist begeistert: „Als wir das erste Mal hier waren, lebte Maya noch ganz alleine, beim nächsten Mal dann gemeinsam mit Bensi. Dass heute alle vier Bären zusammen sind und Maya so glücklich ist, freut mich wirklich sehr.“ Leider gibt es auch eine traurige Nachricht: Der Tierarzt hat bei Bensi den Bruch zweier Brustwirbel diagnostiziert. Die Bärin muss sich derzeit schonen und erhält Medikamente.
Auf eine Führung der Paten um die Gehege folgte die Fütterung der Bären. Beim Anblick von so viel Gemüse und Obst lief auch den Besuchern das Wasser im Munde zusammen. Bei Kaffee und Kuchen ließen sie den Tag ausklingen.