Kreativ, leidenschaftlich, ausgezeichnet

Jugend

Kreativ, leidenschaftlich, ausgezeichnet

Ob für die Tiere im Tierheim, zu Hause, in der Landwirtschaft oder Natur – mit dem Adolf-Hempel-Jugendtierschutzpreis ehrt der Deutsche Tierschutzbund alle zwei Jahre Kinder- und Jugendtierschutzprojekte, die sich in besonderer Art und Weise für unsere Mitgeschöpfe starkmachen. Die diesjährige Verleihung fand im Rahmen der digitalen Mitgliederversammlung des Verbandes statt.

  • Autor: Verena Jungbluth, Chefredakteurin DU UND DAS TIER

Das Team des Deutschen Tierschutzbundes um Vizepräsidentin Dr. Brigitte Rusche (Mitte) führte von Bonn aus durch die digitale Preisverleihung.

Von den Jugendlichen und ihren Gruppenleitern in den Mitgliedsvereinen des Deutschen Tierschutzbundes können sich viele Menschen eine ordentliche Scheibe abschneiden. Sie sind mit so viel Herzblut, Spaß und Engagement dabei, dass sie uns daran erinnern, wie bunt und fantasievoll Tierschutz sein kann. Sie kümmern sich um die Tiere im Tierheim, klären die Öffentlichkeit über Missstände auf und setzen sich kreativ mit den verschiedensten Tierschutzthemen auseinander. „Ihr leistet alle großartige Arbeit. Ihr seid die Zukunft und die Stimme, die sich für die Tiere erhebt“, fasste Irmina Theuß, Referentin für Kinder- und Jugendtierschutz beim Deutschen Tierschutzbund, ihren wichtigen Beitrag für eine bessere Welt zusammen – und das auch unter erschwerten Bedingungen. „Alle Preisträger wollten sich nicht damit abfinden, dass die Jugendtierschutzarbeit während der Coronapandemie ruhen sollte. Sie haben kreative Wege gefunden, Kindern und Jugendlichen trotz aller Widrigkeiten Tierschutz zu vermitteln – oder die Kinder haben selbst Möglichkeiten gefunden, weiterhin etwas zu bewegen“, sagte Alexandra Sayn, Referentin für Kinder- und Jugendtierschutz beim Deutschen Tierschutzbund. Die Jury, die aus Dr. Brigitte Rusche, Vizepräsidentin des Deutschen Tierschutzbundes, Dr. Esther Müller, Leiterin der Akademie für Tierschutz des Deutschen Tierschutzbundes, Simon Berghane, Jugendländerratssprecher und Mitglied des erweiterten Präsidiums des Verbandes, und Thomas Pardeller, Bürgermeister der Gemeinde Neubiberg, besteht, entschied sich bei der diesjährigen Auszeichnung mit dem Adolf-Hempel-Jugendtierschutzpreis für fünf Preisträger in vier Kategorien.

Gemeinsam viel bewegen

Die erste Ehrung im Rahmen der digitalen Preisverleihung ließ Laudatorin Rusche in der Kategorie „Newcomer“ Sina Stoellger und Corinna Ritter vom Tierschutzverein Strausberg, Rüdersdorf und Umgebung zukommen, die inmitten der Pandemie eine neue Gruppe gegründet haben. „Gerade in diesen Zeiten kann man auch zur Ruhe kommen. Und die Zeit nutzen, um etwas Sinnvolles zu machen“, so Ritter, die gemeinsam mit Stoellger, den Jugendlichen sowie allen weiteren Preisträgern live zugeschaltet war und die Auszeichnung digital entgegennahm. Schnell hätten sich Jugendliche gefunden, die sich nun um die Katzen in der Auffangstation kümmern und einen alten Bauwagen zum Gruppenwagen umbauen – ein toller Start in eine vielversprechende Zukunft. Die AG Schüler für Tiere aus Alsfeld und Gießen erhielt von Laudator Berghane die Auszeichnung in der Kategorie „Schüler*innen“. Die Jugendlichen haben dieses Jahr nicht nur eine Futterstelle für eine wilde Katze betreut und sich um einen kranken Hund gekümmert, sondern lesen den Tieren im Tierheim Alsfeld auch aus ihren Lieblingsbüchern vor, damit besonders scheue während der Pandemie nicht das Vertrauen zum Menschen verlieren. In einer „Light-the-sky-Aktion“ haben sie mit den Gruppenleiterinnen Ann-Catrin Schmidt und Sarah Becker zudem Hunderte Teelichter als Zeichen gegen Tiertransporte aufgestellt – und das ist nur eine kleine Auswahl von ihrem Engagement.

Ausgezeichnet in der Kategorie „Schüler*innen“: AG Schüler für Tiere aus Alsfeld und Gießen

Digital unterwegs

Gleich zwei Preisträger gab es in der Kategorie „Digital“. Gruppenleiterin Silvia Bönninghausen vom Verein Tierschutz für den Rhein-Sieg-Kreis hat das Tierschutzprogramm ihrer „Vierpfotenbande“ während der Pandemie in die digitale Welt überführt. „Besonders erwähnenswert ist, dass die Vierpfotenbande ihre digitalen Treffen als Chance genutzt hat, um mit externen Experten zusammenzuarbeiten“, sagte Laudatorin Rusche. So haben die jungen Tierschützer zum Beispiel mit der Hilfe von FINDEFIX, dem Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes, gelernt, wie man sich verhalten kann, wenn ein Tier verloren gegangen ist und was zu tun ist, wenn man ein streunendes Tier findet. Auch die Preisträgerinnen Sandra Jansen und Michèle Klein, die sich beim Tierschutzverein Groß-Essen dem Jugendtierschutz widmen, digitalisierten ihr Angebot. Sie organisierten eine digitale Sommer-Akademie, eine digitale Tierheimführung oder sprachen mit den Kindern ein Hörspiel zur Reise des Hundewelpen Joshi aus dem illegalen Welpenhandel ein. „Das Hörspiel kann ich nur empfehlen, meinen größten Respekt dafür“, sagte Berghane.

Fantasievoll und schon lange engagiert

In der Kategorie „Old but gold“ ging die Auszeichnung an Janna Fachinger, Dennis Hasler und Sabine Schäfer vom Verein Tierschutz Bingen. Das Team der schon lange bestehenden Gruppe schaffte es auch in der Coronazeit, die Kinder kreativ einzubinden. So erhielten diese immer wieder Überraschungspakete, etwa mit tierfreundlichen Rezepten und Zutaten oder einem Vogelhaus-Bausatz, nach Hause. Mit online geteilten Videos aus dem Tierheim ließen sie sie zudem weiter am Tierheimalltag teilnehmen. „Ich kann mir das Vereinsleben nicht mehr ohne die Kinder vorstellen“, so Hasler.

ERFAHRE MEHR

  • Lust auf mehr? Die Jugendabteilung des Deutschen Tierschutzbundes hat alle Preisträger besucht und mit Videos porträtiert, die online zu finden sind.
    jugendtierschutz.de/jugendtierschutzpreis
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