Augenthaler tötet auf Raten

Passend zum Fußballfieber, das derzeit nicht nur in Deutschland grassiert, hat Klaus Augenthaler, Fußballtrainer und Weltmeister von 1990, sein Hobby Angeln in einem Interview zum Besten gegeben. So brüstet er sich damit, einen unfairen 90-minütigen Kampf mit einem Waller gewonnen zu haben. „Der Drill macht mir am meisten Spaß“, so Augenthaler. Das Kräftemessen mit dem Tier ist es, was viele Angler reizt. Wenn der Fisch anbeißt und sich mit aller Kraft dagegen wehrt aus dem Wasser gezogen zu werden und der Angler dagegen hält.

Fische leiden Schmerzen

Aus Sicht des Tierschutzes ist Angeln weder eine Freizeitbeschäftigung noch ein Sport – im Gegenteil. Wenn sich der Fisch im Haken verfängt, leidet er Schmerzen und kämpft um sein Leben. Der Haken dringt durch die Maulschleimhaut des Fisches, Muskulatur oder Knochen und verletzt diese. Der Fisch versucht zu fliehen und befindet sich in einer ausweglosen und tödlichen Stresssituation, in welcher er sich völlig verausgabt.
Hat ein Angler wie zum Beispiel Fußballprofi Augenthaler dann „noch nicht mal“ im Sinn, das Tier anschließend zu verspeisen, sondern es lediglich zu vermessen und sich damit fotografieren zu lassen, dann handelt es sich um Catch and Release – also um das Fangen und Freilassen. Diese Methode, bei der Fischen aus Lust am Wettkampf und reiner Profilierungssucht unfassbar leiden müssen, ist ein eindeutiger Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.

Catch and Release ist tierschutzwidrig

Augenthaler scheint nichts Schlimmes an Catch and Release zu finden. Auf die Frage des Interviewführers, ob er nicht Angst davor habe jemals Ärger zu bekommen, sagt er:„Bis jetzt nicht, ich hoffe, wir kriegen auch keinen. Dann dürfte man ja auch nicht zum Zahnarzt gehen und einen Zahn herausgezogen bekommen.“ Dieser hanebüchene Vergleich macht noch mal deutlich, dass Augenthaler überhaupt nicht verstanden hat, dass ein Fisch bei dieser Prozedur unsagbar leidet. Nicht umsonst ist das Fangen und Freilassen von Fischen in den meisten Ländern inzwischen gesetzlich verboten. Untersuchungen belegen, dass die Überlebensrate von zurückgesetzten Fischen sehr gering sein kann – insbesondere das lange Kämpfen mit dem Fisch an der Angelleine, längeres Händeln an der Luft und unsachgemäßer Umgang führen zu hohen Todesraten bei den Fischen.

Der Deutsche Tierschutzbund macht mit seiner Kampagne „Töten auf Raten“ auch die Öffentlichkeit auf das tierquälerische „Freizeitvergnügen“ Catch and Release aufmerksam.

Weitere Informationen finden Sie hier.

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