AgrarBündnis stellt Kritischen Agrarbericht 2016 vor

Zum Auftakt der Internationalen Grünen Woche in Berlin präsentierte das AgrarBündnis den Kritischen Agrarbericht 2016. Schwerpunkt des 320-seitigen Jahrbuches ist das Thema „Wachstum“. Dem AgrarBündnis gehören 25 Verbände aus Landwirtschaft, Umwelt-, Tier- und Verbraucherschutz sowie Entwicklungsarbeit an. Auch der Deutsche Tierschutzbund ist Partner des AgrarBündnis.

Tierschutz: Wertewandel deutlich spürbar

Für Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, ist der Wertewandel der Gesellschaft deutlich spürbar. „Solange wir ein Nutzgesetz und kein Schutzgesetz für Tiere haben, wird es nicht vorangehen. Nahezu alle Missstände der landwirtschaftlichen Tierhaltung, die in der Gesellschaft nicht mehr akzeptiert werden, basieren auf Ausnahmetatbeständen nach Tierschutzgesetz. Also müssen zuerst einmal die Ausnahmen weg, hier sind der Bundesminister und die Bundesregierung gefordert. Es kann nicht sein, dass aus wirtschaftlichen Gründen zehntausende hochträchtige Milchrinder in die Schlachtung gehen und damit zehntausende lebensfähige Kälber brutal getötet werden und es kann nicht sein, dass routinemäßig Rinder enthornt, Schweineschwänze kupiert und Schnäbel von Geflügel gestutzt werden.“

Bürgerprotest für eine bäuerliche Landwirtschaft

Um einer bäuerlichen Landwirtschaft zum Durchbruch zu verhelfen, sei es gut, die besseren Argumente zu haben; die könne man im Kritischen Agrarbericht finden, so AgrarBündnis-Geschäftsführer Frieder Thomas. Man müsse jedoch nicht nur gut argumentieren, sondern auch in der öffentlichen politischen Auseinandersetzung hartnäckig bleiben und zeigen, wie stark der Wunsch nach einer Veränderung in der Gesellschaft verbreitet sei.

Demonstration „Wir haben es satt“

Das AgrarBündnis ruft dazu auf, sich am 16. Januar 2016 in Berlin an der von über 40 Organisationen der Zivilgesellschaft getragenen Demonstration „Wir haben es satt“ zu beteiligen. Die Veranstalter der Demonstration erwarten am Samstag in Berlin wieder mehrere 10.000 Menschen. Der Deutsche Tierschutzbund wird zusammen mit seinen Mitgliedsvereinen ebenfalls an der Demonstration teilnehmen.

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