Entscheidungen für mehr Tierschutz stehen bevor

Heute entscheidet der Bundesrat sowohl über die Anbindehaltung von Rindern als auch die Kennzeichnung von Eiprodukten.

Der hessische Antrag sieht ein Verbot der ganzjährigen Anbindehaltung von Rindern vor, was jedoch bedeutet, dass die Tiere zu bestimmten Zeiten weiter angebunden sein dürfen. So haben die Kühe etwa bei einer saisonalen Anbindehaltung einige Monate im Jahr Freigang auf die Weide oder in einen Laufhof. In den Wintermonaten jedoch stehen sie angebunden im Stall. Dann ist die Bewegungsfreiheit auf das Äußerste eingeschränkt – die Kuh kann sich lediglich ablegen oder aufrichten.

Anbindehaltung ist für Kühe gesundheitsschädlich

Die Anbindung schränkt viele Verhaltensweisen erheblich ein und führt zu Schäden am Bewegungsapparat. Aus Tierschutzsicht bräuchte es dringend ein generelles Verbot dieser veralteten Haltungsform. Dieses dürfte zudem nicht nur für Milchkühe, sondern müsste unbedingt auch für Mutterkühe, Mastrinder und Jungvieh gelten. Da ein Verbot der ganzjährigen Anbindehaltung voraussichtlich erst im Jahr 2028 greifen wird, sind bis dahin zumindest verpflichtende Mindestvorgaben für bestehende Anbindeställe erforderlich.

Kennzeichnungspflicht für Eiprodukte

Etwa 40 Prozent der in Deutschland produzierten Eier werden in Produkten verarbeitet, ohne dass der Verbraucher darüber aufgeklärt werden muss, aus welchem Haltungssystem die Eier stammen. Der Deutsche Tierschutzbund fordert schon seit Jahren eine verpflichtende Kennzeichnung entsprechend den Haltungssystemen der Legehennen und unterstützt daher den Antrag von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, über den heute im Bundesratsplenum abgestimmt wird. „Der Verbraucher hat bereits gezeigt, dass er keine Käfigeier wünscht, auch nicht versteckt. Selbst der Bundesverband Deutsches Ei hat sich gemeinsam mit uns an den Bundesminister gewandt und sich für eine solche Kennzeichnung ausgesprochen. Herr Minister Schmidt, geben Sie endlich Ihr Zögern auf!“, fordert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

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