Zoohandlung vernachlässigt 150 Tiere

In einer Zoohandlung müssen sich tagelang dramatische Szenen abgespielt haben, denn 150 Tiere waren dort völlig auf sich allein gestellt. Der Betreiber jener Zoohandlung war einfach nicht mehr in seinem Geschäft aufgetaucht.
Obwohl er dem zuständigen Veterinäramt bereits in der Vergangenheit mehrfach negativ aufgefallen war, gab es trotz einiger Kontrollen nie erhebliche Konsequenzen. Letztendlich war es besorgten Bürgern aufgefallen, dass der Betreiber der Zoohandlung nicht mehr im Geschäft auftauchte. Das Tierheim Nördlingen verschaffte sich zusammen mit der Polizei Zutritt in den Laden. Dort sahen sie, dass im Ausstellungsraum bei sämtlichen Aquarien und Terrarien der Stecker gezogen worden war. Dadurch funktionierten weder die für die Tiere lebenswichtigen Wasserpumpen noch die Wärmelampen.
Im Keller bot sich ein erschreckendes Bild: In den Käfigen lagen tote zwischen den lebenden Tieren. Viele waren von Parasiten befallen. Neben den Käfigen waren Kaninchenkadaver aufeinander gestapelt.

Tierheim nimmt 108 Kleintiere auf

Zunächst nahm sich das Tierheim Nördlingen der Tiere an. Dieses kann aber aus Kapazitäts- und Kostengründen die Tiere nicht dauerhaft aufnehmen, sodass noch andere umliegende Vereine unterstützen müssen. Der Fall zeigt mal wieder deutlich, wie wichtig ein konsequenter, schneller Vollzug unserer Tierschutzgesetzgebung ist. Das Veterinäramt hätte viel früher eingreifen müssen. Nun hofft es, dass der Betreiber der Zoohandlung die Tiere als sein Eigentum aufgibt. In der Konsequenz kann dies allerdings für die Tierheime bedeuten, dass der Eigentum direkt auf sie übergeht und sie für die anfallenden Kosten wieVersorgung und medizinischer Betreuung allein aufkommen müssen– eine Mammutaufgabe. Mit einer Anzeige wird der Betreiber der Zoohandlung zu rechnen haben und hoffentlich auch mit einem Tierhaltungsverbot.

Zu unserer Kampagne „Tierheime helfen. Helft Tierheimen“

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