CiTES: Nicht nur Gewinner

Die diesjährige Konferenz zum Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) in Johannesburg ist nun zu Ende. Rund anderthalb Wochen haben sich 2.500 Vertreter der Mitgliedsländer über 175 Anträge beraten und mit den entscheidenden Fragen beschäftigt: Welche Arten sollen zukünftig den intensiven Schutz genießen? Welche von ihnen sollen unter einem weltweiten Handelsverbot stehen?

Positive Bilanz

Die Bilanz ist aus Tier-und Naturschutzsicht grundsätzlich positiv. Der kaukasische Steinbock, die Schuppentiere, der Berberaffe, der Graupapagei, verschiedene Chamäleon- und Gecko-Arten sowie Seiden-und Fuchshai, Teufelsrochen und Perlboote – diese Tiere stehen nach der CITES-Konferenz unter höchstem Schutz. Der kommerzielle Handel ist damit künftig gänzlich untersagt. Auch der Wanderfalke darf, genauso wie das Horn der Nashörner, weiterhin nicht gehandelt werden.

Löwe und Elefant haben das Nachsehen

Leider gehen nicht alle Tiere als Gewinner aus der Artenschutzkonferenz hervor. Sowohl bei Löwen als auch Elefanten wäre mehr möglich gewesen. Zwar scheiterten Anträge von Namibia, Simbabwe und Gastgeberland Südafrika zur Freigabe des Elfenbeinhandels, doch genießen weiterhin nicht alle Elefantenpopulationen den höchstmöglichen Schutz.
Auch den afrikanischen Löwen wurde die Aufnahme in den Anhang I des Abkommens verweigert – mit den Stimmen der EU, die als Block abstimmte und so einen strengeren Schutz verhinderte. Beide Tierarten sind bei Wilderern und Trophäenjägern beliebt – Elfenbein sowie Löwenknochen werden vor allem in asiatische Länder geschmuggelt, letztere als vermeintliches Heilmittel.

Staaten sind nun gefragt

Insgesamt ist es jedoch nicht damit getan, Arten unter einen höheren Schutz zu stellen. Vielmehr liegt es nun an den Staaten, streng zu überwachen, welche Tiere gejagt werden. Genauso müssen sie ein Auge darauf haben, was exportiert und importiert wird. Zudem müssen denjenigen hohe Strafen drohen, die trotz Verbot entsprechende gefährdete Arten jagen. Nur dann ist ein Artenschutzabkommen hilfreich.

(Symbolfoto: Janine Grab-Bolliger – Bearbeitung: Joujou  / pixelio.de)

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