Bundesjägertag in Wolfsburg

Deutschlands Jäger halten in diesen Tagen ihren Bundesjägertag 2016 in Wolfsburg ab. Neben Workshops und Diskussionen soll dort für alle Mitglieder des Deutschen Jagdverbandes eine „Grundsatzposition zur Jagd“ erarbeitet werden. Dabei halten sowohl der Deutsche Jagdverband (DJV) als auch die ihm angeschlossenen Landesjagdverbände nach wie vor an althergebrachten Positionen und traditionellen Jagdmethoden fest.

Veraltet und nicht tierschutzgerecht

Seit Jahrzehnten drängen die Tier- und Naturschutzverbände in Deutschland darauf, die Jagdgesetzgebung grundsätzlich zu novellieren, da diese weder den modernen Anforderungen des Tierschutzes noch des Naturschutzes gerecht wird. So sind diverse Jagdmethoden wie die Fallenjagd oder die Jagdhundeausbildung an lebenden Tieren eindeutig tierschutzwidrig. Ebenso dürfen Jäger dem Jagdrecht in den meisten Bundesländern zufolge beispielsweise immer noch Hunde und Katzen abschießen.

Zudem ist die Liste der jagdbaren Tierarten so umfangreich, dass davon nicht nur unzählige Tierarten betroffen sind, deren Abschuss grundlegend fragwürdig ist, darunter zum Beispiel Marder, Dachse oder Schwäne. Auch gefährdete Arten wie Feldhase und Rebhuhn sind nach wie vor zum Abschuss freigegeben. Des Weiteren werden weitere Tierarten zu Tausenden jährlich erlegt, obgleich diese weder Schäden anrichten, andere Arten gefährden oder in irgendeiner Form verwertet werden können, wie Möwen, Blässhühner oder Dachse. Dies ist aus Tierschutzsicht längst nicht mehr akzeptabel.

Ethische Verantwortung für Tiere

Trotz all dem ist es das erklärte Ziel des Deutschen Jagdverbandes, die Liste der jagdbaren Arten noch auszuweiten. Auch der Abschuss und die Tötung von Tieren ist immer noch der erste Ansatz der Jäger. Alternativen, bei denen die Tiere am Leben bleiben könnten, spielen kaum eine Rolle. Wer die ethische Verantwortung für unsere Mitgeschöpfe ernst nimmt, kann Jagd jedoch nur dann rechtfertigen, wenn sie sich nach sorgfältiger wissenschaftlicher Prüfung als ökologisch erforderlich erweist und Tiere dadurch von Leiden erlöst oder vor Leiden bewahrt werden.

Weitere Informationen rund um das Thema Jagd finden Sie hier.

(Foto: Kampagnenmotiv ©  Deutscher Tierschutzbund e. V.)

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