Internationale Grüne Woche

Wir haben es satt

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Internationale Grüne Woche

Wir haben es satt

Im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin haben mehrere zehntausend Menschen für eine Wende in der Agrarpolitik demonstriert. Der Deutsche Tierschutzbund setzt zudem ein klares Zeichen für mehr Tierschutz und stellt das zweistufige Tierschutzlabel für Legehennen vor.

  • Autor: Verena Jungbluth, Chefredakteurin DU UND DAS TIER

Ein breites Bündnis aus Tierschützern, Verbraucher-, Umwelt- und Bauernorganisationen – zu dem auch der Deutsche Tierschutzbund gehört – hatte vor Beginn der Internationalen Grünen Woche (IGW) unter dem Motto „Wir haben Agrarindustrie satt“ zu einer Demonstration aufgerufen. Diese hatte das Bündnis „Meine Landwirtschaft“ organisiert. Rund 23.000 Menschen sind dem Aufruf gefolgt und am vergangenen Samstag vom Potsdamer Platz bis zum Bundeskanzleramt gezogen.

Eine Kolonne von insgesamt 130 Traktoren führt tausende Demonstranten auf ihrem Weg zum Bundeskanzleramt an.

Bereits Tage zuvor hatten sich Bauern aus ganz Deutschland mit ihren Traktoren auf den Weg nach Berlin gemacht. In einer eindrucksvollen Kolonne von 130 Fahrzeugen fuhren sie zu Beginn der Demonstration laut hupend an der versammelten Menschenmenge vorbei. Tausende Demonstranten, darunter eine Vielzahl von Landesverbänden und Tierschutzvereinen, die dem Deutschen Tierschutzbund angeschlossen sind, folgten den Bauern in das politische Zentrum Berlins.

In Tierkostüme gekleidet, mit Trillerpfeifen, bunten Fahnen und Plakaten ausgestattet, Bauern und Imker in Arbeitskleidung – an diesem Tag hatten alle Menschen ein gemeinsames  Ziel – den Tieren in der Landwirtschaft eine Stimme zu geben und die Politik dazu aufzufordern, den Missständen in der Landwirtschaft ein Ende zu bereiten.

Mehr Tierschutz in der Agrarwirtschaft

Auf ihren Plakaten und in Sprechgesängen forderten die Demonstranten mehr Tier- und Umweltschutz, einen fairen Handel und faire Preise. Sie sprachen sich klar gegen die riesigen Agrarfabriken, Gentechnik in Lebensmitteln, das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat und die Freihandelsabkommen TTIP und CETA aus.

Alle gemeinsam fordern eine artgerechte Tierhaltung und Bauernhöfe, die umwelt- und klimafreundlich wirtschaften. Die heutige agrarindustrielle Landwirtschaft ist aus dem Ruder gelaufen und degradiert Tiere zur Massenware. Agrarexporte zu Dumpingpreisen zerstören zudem nicht nur hiesige bäuerliche Strukturen und regionale Märkte, sondern auch die in der ganzen Welt.

Der Wertewandel hin zu einer nachhaltigen und tiergerechten Landwirtschaft ist in der Gesellschaft längst angekommen. Allerdings bildet der gesetzliche Rahmen diesen Weg nicht ausreichend ab.

Mehr Tierschutz in die Ställe

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Viele Missstände in der landwirtschaftlichen Tierhaltung basieren auf Ausnahmeregelungen und Mängeln im Tierschutzgesetz. „Wer das Manipulieren von Tieren beenden will, muss das System, insbesondere die Haltungsbedingungen, aber auch das Management und die Zucht verändern. Denn es geht nicht mehr darum, ob geändert werden muss, sondern wie geändert wird. Und das geht nur zentral über das Tierschutzgesetz bzw. nachgeordnete Verordnungen. Die Probleme sind bekannt, jetzt muss die Bundesregierung handeln“, fordert Schröder weiter.

Die Internationale Grüne Woche

Die Internationale Grüne Woche (IGW) findet noch bis Sonntag, den 24. Januar, auf dem Messegelände in Berlin statt. Bereits zum 81. Mal versammeln sich über 1.000 Aussteller aus aller Welt in der deutschen Hauptstadt. Repräsentanten der Ernährungswirtschaft, des Groß- und Einzelhandels und der Gastronomie, treffen auf internationale Fachleute aus allen Bereichen der Land- und Forstwirtschaft, des Gartenbaus sowie der Fischwirtschaft.

Zum Auftakt der Internationalen Grünen Woche in Berlin präsentierte das AgrarBündnis den Kritischen Agrarbericht 2016. Schwerpunkt des 320-seitigen Jahrbuches ist das Thema „Wachstum“. Dem AgrarBündnis gehören 25 Verbände aus Landwirtschaft, Umwelt-, Tier- und Verbraucherschutz sowie Entwicklungsarbeit an. Auch der Deutsche Tierschutzbund ist Partner des AgrarBündnis.

Weiterführende Infos

Bildrechte: Deutscher Tierschutzbund e. V.