Es ist erst 20 Jahre her, da feierte der Wolf über 150 Jahre nach seiner Ausrottung ein fast nicht mehr für möglich gehaltenes Comeback in Deutschland. In vielen europäischen Regionen sind die eleganten Tiere mittlerweile heimisch. Und die Europäer begrüßen dies mit großer Mehrheit, wie eine aktuelle repräsentative Umfrage von Savanta ComRes unter über 6.000 Menschen in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Polen und Finnland ergeben hat. 93 Prozent der Befragten finden, der Wolf habe ein Recht in unserer Wildnis zu leben. 81 Prozent schätzen den Nutzen der Tiere für das Ökosystem, in dem sie leben, als positiv ein und wünschen sich weiterhin einen strengen Schutz der Rückkehrer. Tatsächlich stehen Wölfe in Deutschland unter Naturschutz und sind international wie auch nach EU-Artenschutzrecht streng geschützt. Es ist grundsätzlich nicht erlaubt, sie zu fangen oder zu töten. Doch es mehren sich die Stimmen, das Artenschutz- und Jagdrecht zu ändern, um den Wolfsbestand mit der Flinte zu verringern. Auf diese Weise wollen manche Politiker, Jäger und Landwirte verhindern, dass die Tiere Schafe reißen, obwohl klar ist, dass diese Maßnahme letztlich unwirksam ist. Dieses drastische Vorgehen lehnen der Deutsche Tierschutzbund und dessen europäische Dachorganisation Eurogroup for Animals daher entschieden ab – und erhalten dabei Zuspruch von den EU-Bürgern: Mindestens drei Viertel der Befragten stimmen zu, dass Landwirte und Menschen in ländlichen Gebieten mit Wölfen und anderen Wildtieren zusammenleben sollten, ohne ihnen etwas anzutun. Doch die Kosten dafür dürften die Landwirte nicht allein tragen. Denn 86 Prozent der Umfrageteilnehmer sind der Meinung, die nationalen Regierungen und die EU sollten die Landwirte unterstützen, damit sie ihre Herden tierschutzgerecht schützen können – beispielsweise mit Zäunen oder Herdenschutzhunden. Ein starkes Signal für ein Miteinander von Mensch und Wolf.