Autor: Nadine Carstens, Redakteurin DU UND DAS TIER
Helfen auch Sie Straßentieren in Not und unterstützen Sie unser Tierschutzzentrum Odessa dabei, die Kosten für Operationen, Medikamente und Futter zu stemmen:
Straßenkatzen sind in der Ukraine bei weitem keine Seltenheit. Tausende von ihnen streunen täglich durch die Orte. Eine von ihnen ist Mura. Als die zierliche Katze mit dem überwiegend weißen Fell und dem braun-getigerten Kopf in das Tierschutzzentrum Odessa des Deutschen Tierschutzbundes eingeliefert wurde, begann zugleich der Kampf um ihr Leben. „Sie hatte eine erhöhte Körpertemperatur, war dehydriert und litt unter anderem an einer Herzinsuffizienz und einer Bauchfellentzündung“, berichtet Irina Naumova, Leiterin des Tierschutzzentrums. Noch am gleichen Tag operierten sie das Tier und starteten eine Intensivtherapie. Es war überaus knapp, aber dank ihrer Erfahrung und Expertise gelang es ihnen schließlich, die Straßenkatze zu retten. „Nach zehn Tagen stabilisierte sich ihr Zustand – sie fing wieder an zu fressen und interessierte sich für ihre Umgebung“, berichtet Naumova. „Wir alle waren sehr erleichtert.“ Nicht umsonst ist das Tierschutzzentrum Odessa über die Grenzen der ukrainischen Hafenstadt hinaus bekannt für seine vorbildliche Arbeit. Bevor die Katze krank wurde, war sie in einer Privatklinik kastriert worden. Nach der OP bemerkten die Betreuer, die regelmäßig nach Mura und ihren ebenfalls frei lebenden Artgenossen sehen und ihnen Futterstellen anbieten, dass es ihr zunehmend schlechter ging. „Bevor sie Mura zu uns brachten, hatten sie versucht, sie eigenständig mit verschiedenen Medikamenten zu behandeln“, sagt Naumova. Leider passiere so etwas recht häufig. Erst nach zwei Wochen hätten die Betreuer realisiert, dass ihre Behandlung nicht half – im Gegenteil. Zum Glück handelten sie dafür richtig, als sie das Tier zu Naumova und ihrem engagierten Team brachten. So konnten sie ihren genesenen Schützling drei Wochen nach Behandlungsbeginn wieder in sein vertrautes Revier zurückbringen.
Diese professionelle Rundum-Versorgung war möglich, weil das Tierschutzzentrum Odessa nun über ein vor einigen Monaten umgebautes Katzenhaus verfügt, das aus fünf unterschiedlich nutzbaren Räumen besteht und früher als Hundehaus diente. Bei der Gründung im Jahr 2005 lag der Fokus noch auf der Kastration von Straßenhunden – deren Zahl konnten die Tierschützer im Laufe der Jahre drastisch reduzieren. Heute werden aufgrund dieses Erfolges weniger Straßenhunde kastriert, vielmehr konzentrieren sie sich inzwischen auf die Kastration von Katzen und die medizinische Behandlung von kranken oder verletzten Straßentieren, erläutert Lisa Hoth-Zimak, Referentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund. „In dem Katzenhaus können wir noch mehr Katzen versorgen und haben mithilfe von Spenden zusätzliches medizinisches Equipment wie etwa Sauerstoff-Boxen anschaffen können.“
Bildrechte: Artikelheader: Deutscher Tierschutzbund e.V. (Katze in Behandlung), Foto: Deutscher Tierschutzbund e.V. (Katze in Box)