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Meldungen von uns und unseren Vereinen

Aktuelle Berichte, Projekte und Erfolgsmeldungen der uns angeschlossenen Tierschutzvereine. In ganz Deutschland arbeiten alle unsere Mitgliedsvereine mit eigenen Projekten intensiv daran, das Leben für die Tiere zu verbessern.

Flieden
Rettung in letzter Minute!

Ausgesetzter Jack Russel-Mix, um den sich der Tierschutzverein Fliedetal kümmert.

Der ausgesetzte Jack Russel-Mix wird nach seinem Fund zu einem Tierarzt gebracht.

Beinahe wäre für die kleine Jack Russel-Mix-Hündin jede Hilfe zu spät gewesen. „Noch einen halben Tag länger ohne Futter und Wasser in der Box, und ich mag mir nicht ausmalen, was dann passiert wäre“, so Oliver Reiling, erster Vorsitzender des Tierschutzvereins Fliedetal.
Spaziergänger hatten die ausgehungerte und dehydrierte Hündin in einem Waldstück in Kalbach Veitsteinbach in einer kleinen Katzentransportbox gefunden. Durch lautes Jaulen und Winseln hatte die Hündin wohl versucht auf sich aufmerksam zu machen.

Skrupellos ausgesetzt

Das auf zwölf bis 15 Monate geschätzte Tier wurde abseits des Waldweges von einer unbekannten Person einfach skrupellos ausgesetzt. Von der Polizei verständigt, machte sich Oliver Reiling direkt auf den Weg, um vor Ort zu helfen und das völlig verängstigte Tier im Auftrag der Polizei in Obhut zu nehmen. Gemeinsam mit der Polizei brachte Reiling die Hündin direkt im Anschluss zu einem Tierarzt, um das Tier versorgen zu lassen. Das Tier war am linken Auge ernsthaft verletzt.

Hündin ist verletzt

Beim Tierarzt stellte sich leider heraus, dass die Hündin auf dem verletzten Auge bereits blind ist und das Auge entfernt werden muss.
„Wir wissen nicht woher sie kommt. Sie ist nicht gechippt. Bisher sind auch keine sachdienlichen Hinweise bei der Polizei eingegangen. Es kann sein, dass sie ein Welpenhändler wegen ihrer Augenverletzung loswerden wollte, oder sie ebenfalls aufgrund ihrer Verletzung vom vorherigen Halter einfach ausgesetzt wurde“, vermutet Reiling. Um der Hündin die bestmögliche Sicherheit und Pflege zu geben, lebt sie vorerst zuhause bei Reiling.

„Sie hat sich schnell eingelebt und kommt auch mit meinen beiden anderen Hunden gut zurecht“, so Reiling. Auch das Herunterschlingen von Futter habe nachgelassen. Immer noch sei er fassungslos über so viel Skrupellosigkeit. „Die Person hätte den Hund ja auch einfach im Tierheim abgeben oder zumindest vor dem Tierheim anbinden können. Dort wäre sie ja sicher gefunden worden.“, sagt Reiling. Dass der Jack Russel-Mix im Wald abseits des Weges gefunden wurde, sei reine Glückssache gewesen.

Wer hat etwas gesehen?

Die zuständige Polizei Neuhof hat nun die Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz aufgenommen. Bislang gibt es noch keinerlei Hinweise auf den oder die Täter. Die Beamten versuchen zunächst, den Halter des Hundes ausfindig zu machen und fragen: Wer kennt den Hund und/oder auch die Transportbox?
Auffällig war ein rotes „Hunter“-Smart-Hundegeschirr, das der Vierbeiner trug. Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei Neuhof unter der Telefonnummer 06655/ 96880 entgegen.


V.l.n.r.: Evelyn Ofensberger, Leiterin der Rechtsabteilung des Deutschen Tierschutzbundes, Joseph Popp, erster Vorsitzender des Tierschutzvereins Freising, Henning Dennis MBA, Head of Logistics Europe/S.A der Firma Lear Corporation, Ludwig Erl, Landwirt Mintraching und Hans Mayer, zweiter Bürgermeister Gemeinde Neufahrn.

V.l.n.r.: Evelyn Ofensberger, Leiterin der Rechtsabteilung des Deutschen Tierschutzbundes, Joseph Popp, erster Vorsitzender des Tierschutzvereins Freising, Henning Dennis MBA, Head of Logistics Europe/S.A der Firma Lear Corporation, Ludwig Erl, Landwirt Mintraching, und Hans Mayer, zweiter Bürgermeister Gemeinde Neufahrn.

Freising
Ein neues Tierheim entsteht

Lange und zähe Verhandlungen mit Behörden und Kommunen hat der Tierschutzverein Freising hinter sich. Doch es hat sich gelohnt: Der erste Spatenstich ist gesetzt, der Landkreis Freising bekommt ein neues Tierheim. Wenn von nun an alles nach Plan verläuft, können die Tierschützer das Tierheim zum Jahreswechsel in Betrieb nehmen. Und das ist bitter nötig.

Tierheim-Bau längst überfällig

In den vergangenen Jahren haben die Tierschützer hilfsbedürftige Hunde, Katzen und andere Fellnasen in ihren Privatwohnungen versorgt. Weil das kein Zustand ist, haben die Tierschützer schon seit Jahren für ein Tierheim im Kreis gekämpft.

Inzwischen haben 15 Landkreis-Gemeinden die Finanzierungsvereinbarungen unterschrieben. Wenn man bedenkt, dass die Tierschützer mit der Versorgung von Fundtieren und beschlagnahmten Tieren ständig die Aufgabe der Behörden und Gemeinden übernehmen, war diese Unterzeichnung das Mindeste.

Spatenstich gesetzt

Tierschützer, Freunde, Förderer und mehrere Bürgermeister waren zum Spatenstich für das neue Tierheim gekommen. Für den Deutschen Tierschutzbund war Evelyn Ofensberger, Leiterin der Rechtsabteilung des Deutschen Tierschutzbundes, vor Ort und überbrachte dem Mitgliedsverein die besten Grüße und Glückwünsche des Präsidiums:

Das Team des Tierschutzvereins Freising und ihr Maskottchen „Kater Anton" freuen sich auf ihr neues Tierheim.

Das Team des Tierschutzvereins Freising und ihr Maskottchen „Kater Anton“ freuen sich auf ihr neues Tierheim.

„Mit der Entscheidung, ein eigenes Tierheim zu bauen, haben die Mitglieder und der Vorstand des Tierschutzvereins Freising unter Führung ihres Vorsitzenden Joseph Popp großen Mut und – mit Rückblick auf den Werdegang des Projektes bis zum heutigen Tag – auch überdurchschnittlich großes Durchhaltevermögen bewiesen. Das verdient höchsten Respekt.“

Der Deutsche Tierschutzbund unterstützt den Bau mit 50.000 Euro und wird dem Tierschutzverein auch in Zukunft mit Rat und Tat zur Seite stehen. Neben den Glückwünschen für die Tierschützer richtete Ofensberger ihre Worte an die Politik: „Während in einigen Bundesländern für Tierheimbauvorhaben ein Investitionstopf von 500.000 Euro jährlich vorgesehen ist, weigert sich Bayern als eines der reichsten Bundesländer seit nunmehr 20 Jahren hartnäckig, einen entsprechenden Haushaltstitel zur Tierheimförderung aufzunehmen.“

Es liegen noch viele lange und zähe Verhandlungen vor dem Deutschen Tierschutzbund und seinen Mitgliedsvereinen, bis die Politik die Tierheime in Deutschland endlich ausreichend unterstützt. An Aufgeben denkt dabei niemand. Schließlich zeigt der Spatenstich in Freising, dass sich dieser Kampf lohnt.

Erfahren Sie mehr unter www.tierschutzverein-freising.de


Hamburg

Der Hamburger Tierschutzverein von 1841 hat dieses Ferkel gerettet.

Der Hamburger Tierschutzverein von 1841 hat dieses Ferkel vor dem Schlachthof gerettet.

Ferkel Viktoria darf leben!

Ein kleines Ferkel ist dem Tod im Schlachthof wortwörtlich von der Schippe gesprungen: Es fiel in Hamburg, kurz hinter dem Elbtunnel von einem Viehtransporter. Polizeibeamte fingen es am Straßenrand ein und informierten den Hamburger Tierschutzverein von 1841. Die Tierschützer holten das Tier umgehend ab und brachten es in das vereinseigene Tierheim.

Tierschützer kümmern sich

Das Ferkel trägt eine dänische Ohrmarke und ist etwa zwei bis drei Monate alt. Der Viehtransporter war Richtung Niedersachsen unterwegs. Vermutlich wurden das Ferkel und seine Artgenossen in Dänemark aufgezogen – hier in Deutschland wartete auf sie nun die Endmast. Den normalerweise darauf folgenden Schlachthof wird das kleine Ferkel – von den Tierschützern liebevoll Viktoria getauft – nun nicht mehr sehen.

Der Tierschutzverein konnte den in Niedersachsen ansässigen Betrieb, zu dem das Ferkel gebracht werden sollte, davon überzeugen, dass das Tier nun unter besonderem Schutz steht. Der Betrieb überließ es den Tierschützern.

Ferkel Viktoria fühlt sich im Tierheim "sauwohl".

Ferkel Viktoria fühlt sich im Tierheim „sauwohl“.

„Wir können nicht alle Tiere retten, aber wir beschützen all diejenigen, die in unsere Obhut kommen“, sagt Sandra Gulla, erste Vorsitzende des Hamburger Tierschutzvereins von 1841. Darüber hinaus haben die Tierschützer das zuständige Veterinäramt in Niedersachsen darum gebeten, die Transportbedingungen des Händlers zu überprüfen.

Auf Viktoria wartet ein artgerechtes Leben

Der kleine Körper von Viktoria weist unzählige Schrammen und Schürfwunden auf. Ihr Schwanz ist – wie in der industriellen Tierhaltung üblich – kupiert. Insgesamt ist das Tier aber weitestgehend gesund. Viktoria ist neugierig, schnüffelt im Stroh und verspeist im Tierheim nun Bananen und Weintrauben. Die Tierschützer kümmern sich liebevoll um das Ferkel und werden alles dafür tun, ihm ein selbstbestimmtes, artgerechtes Schweineleben in einer Rotte zu ermöglichen.

Erfahren Sie mehr über die Arbeit der Tierschützer unter: www.hamburger-tierschutzverein.de


Sachsen

Tierheimtour

Keine kostendeckenden Fundtierverträge, fehlendes Geld für Sanierungen und

Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes (Mitte), im Gespräch mit Christel Jeske, Vorsitzende Erster Freier Tierschutzverein Leipzig und Umgebung (links) und Michael Sperlich, Öffentlichkeitsarbeit des Tierschutzvereins (rechts).

Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes (Mitte), im Gespräch mit Christel Jeske, Vorsitzende Erster Freier Tierschutzverein Leipzig und Umgebung (links) und Michael Sperlich, Öffentlichkeitsarbeit des Tierschutzvereins (rechts).

Investitionen – in ganz Deutschland kämpfen Tierheime um ihre Existenz. Schon seit Jahren ist es daher das Anliegen des Deutschen Tierschutzbundes als Dachverband, seine Mitgliedsvereine und die ihm angeschlossenen Tierheime zu unterstützen und die Verantwortlichen in der Politik endlich wachzurütteln.

Um sich ein Bild von der Lage der Tierheime in Sachsen zu machen, hat Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, die Tierheime in Leipzig, Leisnig und Delitzsch besucht.

Simone Ewald, erste Vorstandsvorsitzende des Tierschutzvereins Delitzsch, und Thomas SChröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes beim Rundgang über das Tierheimgelände.

Simone Ewald, erste Vorstandsvorsitzende des Tierschutzvereins Delitzsch, und Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes beim Rundgang über das Tierheimgelände.

Reptilien, Fundtiere und andere Herausforderungen

Im Tierheim Leipzig sind vor allem Reptilien ein großes Thema, die als Fundtiere oder beschlagnahmte Tiere häufig in großer Zahl gleichzeitig aufgenommen werden. Das Tierheim stößt ständig an seine Grenzen und platzt aus allen Nähten. Um ein bisschen mehr Platz zu schaffen, erweitert der Tierschutzverein gerade die Reptilienstation: neue Terrarien und eine Außenanlage für Schildkröten sind geplant. Thomas Schröder hat dem Verein bei seinem Besuch zugesagt, das Projekt finanziell zu unterstützen.

Der Deutsche Tierschutzbund kümmert sich

Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, und Antje Schmidt, erste Vorsitzende des Landestierschutzverbands Sachsen (rechts) zu Besuch im Teirheim Leisnig.

V.l.n.r.: Silke Pfumfel und Rosi Pfumfel vom Tierschutzverein „Tiernothilfe“ Leisnig & Umgebung, Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Tobias Goth, Bürgermeister der Stadt Leisnig und Antje Schmidt, erste Vorsitzende des Landestierschutzverbands Sachsen.

Das Tierheim Leisnig kämpft – neben der alltäglichen Versorgung der Tiere – gerade mit Bäumen und Abwasser. So gibt es auf dem Tierheimgelände mehrere Bäume, die drohen auf die Tierheimgebäude zu stürzen. Zusätzlich muss der Tierschutzverein noch in diesem Jahr den Anschluss an das öffentliche Kanalsystem finanzieren. Auch hier hat Schröder seine Unterstützung signalisiert.

Der Tierschutzverein Delitzsch muss neue Unterkünfte für Reptilien und Kleine Heimtiere errichten – durch Änderungen in der Fundtierbetreuung muss der Tierschutzverein bald mehr Tiere aufnehmen, als zuvor. Der Deutsche Tierschutzbund hilft dem Verein im Rahmen der Tierheimbetreuung sowohl fachlich als auch finanziell.

All das sind nur einige Beispiele für die Herausforderungen im Tierheimalltag. Der Deutsche Tierschutzbund wird weiter an der Seite seiner Mitgliedsvereine stehen und nicht aufhören, die Politik und die Gesellschaft für die Probleme zu sensibilisieren. Schließlich sind die Tierheime wichtige und nicht wegzudenkende Institutionen für den Tierschutz und die Tiere in Deutschland.

Bildrechte: "Jack Russel-Mix": Tierschutzverein Fliedetal, Artikelbilder "Freising": HF.Redaktion, "Ferkel Viktoria": Hamburger Tierschutzverein von 1841 e.V., Artikelbilder "Tierheimtour": Deutscher Tierschutzbund e. V.