259 Reptilien in Koffern geschmuggelt

Zollbeamte haben am Flughafen Amsterdam 259 illegal transportierte Reptilien beschlagnahmt. Die Tiere waren in vier Koffer eingepfercht – zehn von ihnen waren zu diesem Zeitpunkt bereits tot. Mehrere der geschmuggelten Reptilien stehen auf der Liste gefährdeter Arten – so zum Beispiel 14 Chuckwalla Echsen. Die Beamten haben die drei Spanier, die mit den Reptilien aus Mexiko eingereist waren, festgenommen. Der Vorwurf: Illegale Einfuhr von Reptilien und Tierquälerei.

Den Preis für das Geschäft bezahlen die Tiere

Gerade erst hat ein Leipziger Forscher eine Studie fertiggestellt, die belegt, dass zwischen 2004 und 2014 sechs Millionen Reptilien legal nach Deutschland importiert wurden. Der erneute Fund in Amsterdam deutet darauf hin, dass die Dunkelziffer illegal importierter Tiere wahrscheinlich noch deutlich höher liegt. Der niederländliche Zoll schätzt den Verkaufswert der 259 Tiere auf etwa 80.000 Euro.

Bei geschmuggelten Tieren handelt es sich oft um Wildtiere. Sie sind nicht nur für die Haltung in Gefangenschaft meist völlig  ungeeignet, sondern beim Fang, Transport und den Aufenthalten bei Groß- und Zwischenhändlern auch großem Stress ausgesetzt. Wie auch im aktuellen Fall, sterben viele von ihnen bereits beim Transport. Neben dem großen Leid für die Tiere, fördert der Handel den Artenschwund in den Ursprungsländern.

Terraristika in Hamm

Am kommenden Wochenende findet in Hamm die Terraristika statt. Händler verkaufen auf dieser weltweit größten Reptilienbörse wieder tausende Reptilien, Amphibien, Spinnen, Skorpione und exotische Säuger an jedermann. Auch illegal importierte Tiere werden dort immer wieder unter der Ladentheke oder auf den Parkplätzen gehandelt. Nicht selten scheitern die neuen Besitzer an deren anspruchsvoller Haltung. Als Folge setzen sie Schlangen, Echsen und Co häufig einfach aus oder geben sie im Tierheim ab.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf der Themenseite des Deutschen Tierschutzbundes.

(Symbolfoto: © Tierschutzverein Wuppertal e. V.)

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