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Die Lage der bayerischen Tierheime ist dramatisch. Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, und Andreas Brucker vom Landesverband Bayern – zeitweise in Begleitung von Nicole Brühl als Landesvorsitzende – haben die Tierheime in Bad Reichenhall, Freilassing, Nürnberg-Fürth und Feucht besucht.

Die Lage der bayerischen Tierheime ist dramatisch. Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, und Andreas Brucker vom Landesverband Bayern – zeitweise in Begleitung von Nicole Brühl als Landesvorsitzende – haben die Tierheime in Bad Reichenhall, Freilassing, Nürnberg-Fürth und Feucht besucht. So konnten sie sich ein Bild von der Lage vor Ort machen und auf die besorgniserregende Situation der Tierheime hinweisen.

Bayerische Landesregierung verweigert Unterstützung

Während der Besuche in Bayern bestätigte sich das Bild, das den Tierschützern schon lange bekannt ist: Die finanzielle Belastung der Tierheime hat eine solche Dimension erreicht, dass sie kaum noch in der Lage sind ihre Arbeit aufrechtzuerhalten. Der Grund dafür ist in allen Tierheimen gleich: Sie übernehmen mit der Betreuung von Fundtieren seit Jahrzehnten die Aufgaben der Kommunen ohne dass diese die dadurch entstehenden Kosten ausreichend übernehmen. Die bayerische Landesregierung verweigert jedwede Unterstützung für den praktischen Tierschutz im Land.

Hinzu kommt der boomende illegale Welpenhandel: Mehr als 350 beschlagnahmte Welpen mussten die Tierheime des Deutschen Tierschutzbundes in Bayern im vergangenen Jahr aufnehmen. Auch auf diesen – zusätzlichen – Kosten in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro bleiben die Tierheime in der Regel sitzen. Die örtlichen Behörden verweigern die Kostenübernahme, die Landesregierung ebenso, obwohl es eigentlich eine Landes-und Bundeszuständigkeit sein muss: Denn ein einzelner Landkreis, der „zufällig“ an der Grenze liegt, wie zum Beispiel das betroffene Berchtesgardener Land, kann diese Gesamtsummen für die Allgemeinheit nicht alleine schultern. Ähnlich ergeht es Vereinen an Autobahnknotenpunkten mit Grenzverkehr, wie Nürnberg und Feucht.

Die Lage der Tierheime ist dramatisch

Neben der Klärung der kostendeckenden Erstattung für die Übernahme der kommunalen Pflichtaufgaben braucht es in Bayern sofort finanzielle Hilfen in Sondertöpfen für die Tierheime im Land. Der Deutsche Tierschutzbund, der jetzt schon mit Geld- und Sachspenden direkt geholfen hat, wird jene Tierheime, die sich nahe der deutschen Grenze befinden, mit zehn Containern ausstatten. Diese sollen als Quarantänestationen für Welpen zur Verfügung stehen. So können die Tierheime bei Fällen von illegalem Welpenhandel logistisch entlastet werden.

„Als Deutscher Tierschutzbund übernehmen wir damit die organisatorische und auch finanzielle Versorgung der Welpen in Vorleistung. Dass muss für einen Ministerpräsidenten Seehofer beschämend sein. Er muss die Themen „Welpenhandel“ und „Fördertopf für Tierheime“ endlich zur Chefsache machen. Seine zuständige Ministerin Ulrike Scharf verweigert sich bisher der Verantwortung. Der praktische Tierschutz in Bayern droht zu kollabieren. Wir warnen seit Jahren vor genau der sich nun entwickelnden Lage“, so Schröder.

Bildrechte: Deutscher Tierschutzbund e. V.