News der Woche: Umfrage: Menschen aus ländlichen Regionen lehnen Jagd ab

Brüssel – Mehrere Tierschutzorganisationen – unter anderem die Eurogroup for Animals sowie der ihr angehörige Deutsche Tierschutzbund – haben Einwohner*innen ländlicher Gemeinden aus zehn Mitgliedstaaten der Europäischen Union nach ihrer Einstellung zur Jagd befragt. Die nun in einem Report veröffentlichten Ergebnisse der Umfrage sind ein deutliches Zeichen für mehr Tierschutz: 78 Prozent der deutschen Befragten sind der Meinung, dass Jagdmethoden, die Wildtieren vermeidbares Leid zufügen, verboten werden sollten. 50 Prozent der Deutschen sehen die Jagd nicht als eine gängige Freizeitbeschäftigung wie jede andere an, lediglich 24 Prozent stimmen dieser Aussage zu. Und mit 70 Prozent ist ein Großteil der hierzulande ländlich lebenden Menschen dafür, effektive und nicht-tödliche Managementmaßnahmen für Wildtierpopulationen zu erforschen und umzusetzen. 71 Prozent sprechen sich außerdem für das Verbot bestimmter Jagdpraktiken wie der Aufzucht von Tieren zu Jagdzwecken aus. Darüber hinaus sehen mit 72 Prozent die meisten deutschen Landbewohner*innen jedes Tier als ein empfindungsfähiges Lebewesen an, das geschützt werden muss. Nur 5 Prozent lehnen diese Ansicht ab. 67 Prozent der Befragten aller Länder geben zudem an, den Schutz der biologischen Vielfalt und das Wohl der Tiere stärker zu gewichten als die Pflege von Jagdtraditionen. Insgesamt nahmen jeweils 1.000 Einwohner*innen ländlicher Gebiete in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich, Spanien, Italien, Belgien, Polen, Dänemark, Schweden und Rumänien im November 2023 an der Umfrage teil.

Jagen hat nichts mit Tierschutz zu tun

„Es ist erfreulich, dass die Mehrheit der Deutschen im ländlichen Raum grausame Jagdmethoden beanstanden und Wildtiere als schützenswerte Lebewesen wahrnehmen. Vor allem vor dem Hintergrund, dass es in diesem Jahr so viele Jagdscheinbesitzer*innen gegeben hat wie nie zuvor“, sagt James Brückner, Leitung der Abteilung Wildtiere beim Deutschen Tierschutzbund. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die Menschen ein Herz für Wildtiere haben und nicht möchten, dass sie unnötig leiden. Somit ist die Zustimmung zur Jagd auch auf dem Land nicht allgemeingültig vorhanden. „Anders als oft von Jäger*innen propagiert, handelt sich beim Jagen definitiv um kein Hobby, mit dem die Natur oder gar Tiere geschützt werden. Ohnehin kann die Jagd Populationen etwa von Füchsen oder Waschbären nachweislich nicht regulieren, vielmehr erzeugt sie erhebliches Leid“, so Brückner. Jäger*innen töten in Deutschland jedes Jahr weit über vier Millionen Wildtiere, unter anderem Rehe, Wildschweine, Füchse sowie Enten, Gänse und Feldhasen. Weitere Informationen zum Thema Jagd und den damit verbundenen Tierschutzproblemen finden Sie unter: duunddastier.de/erbarmungslos-gejagt

(© Symbolfoto: Unsplash – Gary Bendig (Hase))

 

 

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