Tierschutz leben
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Spurensuche

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Spurensuche

Geht das eigene Haustier verloren, sind die Sorgen groß. Ist es gechippt und bei FINDEFIX registriert, haben Tierhalter deutlich bessere Chancen, ihren Schützling wohlbehalten wiederzufinden. In besonders schwierigen Fällen bieten zudem sogenannte Pettrailer professionelle Hilfe.

  • Autor: Nadine Carstens, Redakteurin DU UND DAS TIER

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Weitere Infos und Broschüren zu FINDEFIX, dem Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes, finden Sie online.

www.findefix.com

Es ist der Albtraum eines jeden Tierhalters: Das geliebte Haustier ist plötzlich verschwunden – zum Beispiel der Hund, dessen Jagdinstinkt so groß ist, dass er sich losreißt, oder für den der Gartenzaun kein Hindernis ist. Auch wenn die geliebte Katze, die sonst immer abends von ihrer Erkundungstour durchs Revier heimkehrt, diesmal nicht auftaucht, fühlt es sich so an, als bliebe das Herz stehen. So war es auch bei Simba – der sechsjährige Kater kam einfach nicht mehr nach Hause. Familie Klenovsky setzte daraufhin alle Hebel in Bewegung, um ihn wiederzufinden: „Wir haben Plakate aufgehängt, Nachbarn angesprochen und überall angerufen: bei Tierheimen, Tierpensionen, Tierkliniken und sogar bei der Müllabfuhr.“ Aber der Kater blieb spurlos verschwunden – ganze acht Monate lang.

Kater Simba war acht Monate lang spurlos verschwunden. Dank FINDEFIX, dem Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes, konnten seine Halter ihn nach seiner Abenteuerreise wohlbehalten in ihre Arme schließen.

Als die Halter schon gar nicht mehr damit rechneten, kam plötzlich die langersehnte Nachricht: Simba war wieder aufgetaucht. Dank FINDEFIX, dem Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes, konnten die Klenovskys ihren Schützling wieder wohlbehalten in ihre Arme schließen. Wie sich herausstellte, hatte sich der kleine Abenteurer nur wenige Kilometer entfernt in dem Stall einer Landwirtin niedergelassen. Diese stellte dort jeden Abend Futter für Igel bereit – anscheinend war das so lecker, dass auch Simba auf den Geschmack gekommen war. Da er sich auf ihrem Hof wohlfühlte, beschloss die Landwirtin, ihn zu behalten, und brachte ihn nach einiger Zeit zum Tierarzt. Dieser stellte schließlich fest, dass Simba mit einem Mikrochip gekennzeichnet und bei FINDEFIX registriert ist. So konnten seine Besitzer rasch ausfindig gemacht werden.

EIN MIKROCHIP ALLEIN
REICHT NICHT – DAS
HAUSTIER MUSS AUCH
REGISTRIERT SEIN.

„Dieser Fall zeigt, wie wichtig es ist, sein Haustier kennzeichnen zu lassen und es bei FINDEFIX zu registrieren – geht es verloren, sind die Chancen es wiederzufinden weitaus größer“, sagt Daniela Rohs, Abteilungsleiterin von FINDEFIX. Indem ein Tierarzt einen etwa reiskorngroßen Transponder unter die Haut implantiert, wird das Tier individuell gekennzeichnet. Der darin enthaltene Mikrochip enthält eine Nummer, die dann zusätzlich noch registriert werden muss. Denn nur wenn die Daten des Tieres zentral erfasst sind, kann es seinem Halter zugeordnet werden. Wird es als vermisst gemeldet, hilft das Service-Team von FINDEFIX den Haltern auch dabei, personalisierte Suchplakate und Online-Suchmeldungen zu erstellen. „Wir profitieren von dem guten Netzwerk des Deutschen Tierschutzbundes, dem mehr als 740 Tierschutzvereine mit rund 550 Tierheimen angehören“, schildert Rohs. „Sogar im Urlaub sind registrierte Tiere geschützt, da wir uns mit Registrierdiensten weltweit austauschen.“ 1981 gegründet, ist FINDEFIX das älteste Angebot seiner Art in Deutschland.

Suche nach einem vermissten Tier führt durchs Wasser

Mit ihrem hervorragenden Geruchssinn können die Suchhunde Fährten sogar durch unwegsames Gelände folgen.

Pettrailer können bei der Suche helfen

Dank dieses kostenlosen Services ist die Wahrscheinlichkeit für ein Happy End wie bei Kater Simba deutlich größer. Doch es gibt auch Fälle, bei denen sich die Suche nach einem Tier besonders schwierig gestaltet. Dann empfiehlt Rohs, einen sogenannten Pettrailer um Hilfe zu bitten. Frank Weisskirchen gehört zu den bekanntesten Pettrailern Deutschlands – er hat sich bereits vor etwa 25 Jahren auf die Suche und Sicherung von Tieren spezialisiert. Mittlerweile bildet er auch andere Pettrailer mit ihren Suchhunden aus und bietet Seminare an. Pro Tag erhält er ein bis drei Suchanfragen. Bundes- und sogar europaweit von Norwegen bis Portugal sucht er nach vermissten Tieren. Solch eine Suche über die Landesgrenzen hinaus kommt zum Beispiel vor, wenn Halter ihren Schützling im Urlaub verlieren.

Weisskirchens treue Gefährten, die Bluthunde Schnösel, Winston und Yuma, sind dank ihrer hochsensiblen Spürnasen sozusagen seine rechte Hand. „Schnösel ist mit seinen neuneinhalb Jahren schon Teilzeitrentner, daher arbeite ich hauptsächlich mit dem siebenjährigen Winston. Yuma wird jetzt drei Jahre alt und ist noch ein Azubi“, so Weisskirchen. Um eine Fährte aufzunehmen, brauchen sie einen Geruch des vermissten Tieres, den sogenannten Referenzgeruch. Diesen nehmen sie zum Beispiel über ein Spielzeug oder eine Decke des Tieres auf. Wichtig sei zudem ein Ausgangspunkt, wo der Hund oder die Katze entlaufen ist beziehungsweise wo sie das letzte Mal gesichtet wurden. „Mithilfe des Referenzgeruchs können meine Suchhunde von dort aus nachverfolgen, was das vermisste Tier gemacht hat.“ So könne er das Suchgebiet eingrenzen und das Tier besser orten. Um es dann anzulocken, lässt er die Besitzer in den Bereichen, in denen es sich vermutlich aufhält, Futterstellen einrichten. Anschließend versucht er, das Tier mit einer Lebendfalle einzufangen. Entlaufene Hunde fielen ihm zufolge meist in ein Instinktschema: „Sie verwildern zwar nicht, aber sie haben eine Art Notfallplan, wenn ihr Halter plötzlich nicht mehr da ist und sie selbst Futter, Wasser und territorialen Schutz suchen müssen.“ Sind sie wieder in ihrer vertrauten Umgebung, verhalten sie sich wie früher – als wäre nichts gewesen.

Pettrailer Frank Weisskirchen hat sich bereits vor 25 Jahren auf die Suche und Rettung verloren gegangener Haustiere spezialisiert. Seine Suchhunde sind ihm dabei eine große Hilfe.

Sensible Spürnasen

Seine Suchhunde kommen auch dann zum Einsatz, wenn ein Tier sich nicht einfangen lässt und er es mit Blasrohr oder Narkosegewehr betäuben muss – natürlich erst, nachdem er die nötigen behördlichen Genehmigungen eingeholt hat. „Oft braucht man viel Geduld. Es kam schon vor, dass ich 14 Stunden gewartet habe, bis ich die Distanz narkose setzen konnte“, schildert Weisskirchen. „Es dauert auch etwas, bis die Narkose wirkt, und in der Zeit läuft das Tier ja weiter – meine Hunde sind dann für die Nachsuche zuständig.“ Eine Fährte bei all den verschiedenen Gerüchen in der Luft zu verfolgen, ist eine enorme Leistung. Um seine Vierbeiner nicht zu überfordern, müssen sie nach 20 bis 30 Minuten eine Pause einlegen. Sonst kann es passieren, dass ihre Körpertemperatur auch wegen der vielen Bewegung zu stark ansteigt. „Mit entsprechenden Pausen sind wir insgesamt eineinhalb Stunden pro Sucheinheit unterwegs“, so der Pettrailer. „In der Zeit können wir immerhin fünf bis sechs Kilometer durchforsten.“ Weisskirchen zufolge dauere es zwei bis drei Jahre, einen Suchhund auszubilden. Hund und Pettrailer müssen in der Zeit ein eingespieltes Team werden und lernen, sich über bestimmte Kommandos und Verhaltensweisen zu verständigen.

Auch bei alten oder verletzten Tieren, die orientierungslos umherirren, mache es Sinn, sie mithilfe von Suchhunden aufzuspüren. Oder wenn sich ein entlaufener Hund sehr wahrscheinlich mit seiner Leine irgendwo verfangen hat. Weniger sinnvoll sei ein solcher Einsatz, wenn die entlaufenen Katzen oder Hunde sehr ängstlich sind – dann könne es zum Beispiel passieren, dass sie aus Panik vor den Suchhunden auf eine Straße laufen. Leider komme es laut Weisskirchen aber auch immer wieder vor, dass ein Tier nicht gerettet werden kann. „Etwa 30 Prozent der vermissten Katzen werden tot aufgefunden – zum Beispiel, weil sie von einem Auto angefahren wurden“, so der Pettrailer. „Die Chancen stehen zudem schlecht, wenn ein Hund in einer Innenstadt entlaufen ist und auch nach vier Tagen noch nicht gesichtet wurde. Die Spur wird dann immer undeutlicher.“ Weisskirchen ist es wichtig, den Tierhaltern in solchen Situationen keine falschen Hoffnungen zu machen. Anders sei es hingegen in Waldgebieten: „Dort bleiben Gerüche viel länger hängen als auf der Straße.“

Um grundsätzlich die Chancen für eine Wiedervereinigung von Haustier und Besitzer zu verbessern, hält auch Weisskirchen es für unerlässlich, Tiere kennzeichnen und registrieren zu lassen: „Ich kenne FINDEFIX jetzt seit 13 Jahren und kann dieses Angebot sehr empfehlen – das Team ist immer überaus hilfsbereit und leistet gute Aufklärungsarbeit.“ Verschwindet ein Tier, sollten Halter vor allem Ruhe bewahren und FINDEFIX anrufen – so folgt auf den ersten Schreck hoffentlich schnell ein Happy End.

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Bildrechte: Artikelheader: Frank Weisskirchen; Fotos: Frank Weisskirchen, Privat (Katze)