Autor: Dr. Brigitte Rusche, Vizepräsidentin des Deutschen Tierschutzbundes
Nachdem Christian Schmidt schon zur Ehrenrettung echter Fleisch- und Wurstwaren gegen vegane und vegetarische Alternativprodukte zu Felde gezogen war, legte er kurz vor dem Jahreswechsel noch einmal nach und nahm sich Fleischfresser vor. Allerdings nicht Schnitzelliebhaber, Currywurst-Esser oder Steakfans. Schmidt hatte einen anderen Feind ins Visier genommen: den bösen Wolf. Dieser müsse „eingehegt“ und seiner Ausbreitung müssten „Grenzen gesetzt werden“. Erreicht werden könne dies über eine „beschränkte Abschussfreigabe“, so Schmidt in einem Zeitungsinterview.
Der Bundeslandwirtschaftsminister ist damit auf den Zug seiner Partei aufgesprungen. Denn diese ist weniger als ein Jahr vor der Bundestagswahl schwer damit beschäftigt, ihrer Klientel in allen Fragen nach dem Munde zu reden. Und der Wolf macht Landwirten, Jägern und Tierhaltern tatsächlich schwer zu schaffen – zumindest am Stammtisch. Dort wird ein baldiges Ende der Almwirtschaft in den Bergen und der Weidehaltung im Flachland sowie das Aus für die Jagd prophezeit. Somit ist auch dem letzten konservativen Politiker klar, dass man sich über die Populationsentwicklung der Wölfe „Gedanken machen müsse“ („Dresdner Resolution“ der umweltpolitischen Sprecher von CDU/CSU).
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