Preisgekrönte Hühnerhaltung

Im Einsatz für die Tiere

Preisgekrönte Hühnerhaltung

Eine Fachjury hat Christoph Schulz als besten Geflügelhalter Deutschlands ausgezeichnet. Er hält seine Masthühner nach den Kriterien der Einstiegsstufe des Tierschutzlabels „Für Mehr Tierschutz“ des Deutschen Tierschutzbundes. Die Hühner profitieren von mehr Platz und mehr Beschäftigung.

  • Autor: Joscha Duhme, Redakteur DU UND DAS TIER

„Ab der ersten Stunde“, so sagt er selbst, habe es sich für Christoph Schulz ausgezahlt, seine Masthühner nach den Kriterien der Einstiegsstufe des Tierschutzlabels „Für Mehr Tierschutz“ des Deutschen Tierschutzbundes zu halten. Sofort nach der Umstellung im Jahr 2019 – seine konventionelle Hähnchenmast empfand der 34-jährige Landwirt als nicht mehr zukunftsfähig – habe er positive Veränderungen bei den rund 30.000 Tieren des Familienbetriebes im brandenburgischen Atterwasch gespürt. Keine zwei Jahre später erhielt er Anfang 2021 den CeresAward des Deutschen Landwirtschaftsverlages als bester Geflügelhalter Deutschlands.

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Gesündere Tiere, weniger Arbeit

„Der Schlüssel war in meinen Augen der auch vom Tierschutzlabel geforderte Wechsel zu einer langsam wachsenden Rasse, die deutlich robuster ist als die Tiere in der konventionellen Haltung“, sagt Schulz. Je schneller die Tiere wachsen und je größer ihr Brustmuskel wird, desto schwerer fällt ihnen das Laufen. Viele hochgezüchtete Hühner lahmen oder können sich am Ende der Mast gar nicht mehr fortbewegen. Die Todesrate der Hochleistungshühner ist im Vergleich zu langsam wachsenden Masthühnern um das Vierfache höher. Für den Landwirt bedeuten gesündere Tiere zugleich weniger Arbeit. Damit das so bleibt, haben die Hühner bei Schulz gemäß den Label-Vorgaben mehr Platz. Sie kommen durch einen Wintergarten auch mit Wind und Wetter in Kontakt, gewinnen durch Sitzstangen zusätzliche Sicherheit und beschäftigen sich mit Stroh und Picksteinen. „Ihr arteigenes Verhalten – das Scharren, Picken und Auffliegen – können die Hühner unter diesen Bedingungen besser ausleben als in der konventionellen Haltung“, sagt Nicole Weiß, Beraterin in der Geflügelhaltung für das Tierschutzlabel beim Deutschen Tierschutzbund. Dies bestätigen auch die Erfahrungen, die Schulz gemacht hat. Die Tiere nähmen das größere Platzangebot und die Beschäftigungsmaterialien rege in Anspruch. Zudem seien sie sehr mobil, fitter und gesünder. „Das bereitet mir jeden Tag aufs Neue Freude im Arbeitsalltag.“

Wirtschaftlichkeit und Tierschutz kein Widerspruch

Die Verleihung des CeresAwards bestätigt den Landwirt zusätzlich und sie zeigt, so Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, „dass Wirtschaftlichkeit und Tierschutz kein Widerspruch sind“. Es brauche den Mut, neue und innovative Wege zu gehen, um den Tieren ein besseres Leben zu ermöglichen und dem Wunsch der Verbraucher nach einem wirklichen Mehr an Tierschutz zu entsprechen. „Diesen Mut hat Christoph Schulz bewiesen – wir gratulieren.“

Weiterführende Informationen

  • Erfahren Sie mehr zum Tierschutzlabel „Für Mehr Tierschutz“ des Deutschen Tierschutzbundes.
    tierschutzlabel.info