Der Tierschutzverein Hoffnung für Wildenten, Schwäne und Co. hat einen Gottesdienst für Mensch und Tier abgehalten. Bereits zum dritten Mal haben sich die Tierschützer mit zahlreichen Tierfreunden und Vierbeinern in der St. Katharinenkirche in Altenburg getroffen, um gemeinsam der Tiere zu gedenken. Pastorin Elke Schenk segnete dabei sowohl die Menschen, als auch die anwesenden Hunde.
Thematisch stand dieses Mal die Frage im Mittelpunkt, was sich für die Tiere verbessert hat, seitdem der Tierschutz vor 15 Jahren in das Grundgesetz aufgenommen wurde. Die Bilanz der Tierschützer fiel ernüchternd aus; die Politiker haben in ihren Augen viel zu wenig für den Tierschutz getan. Gleichzeitig appellierten die Tierschützer aber auch an die Kirchen, sich mehr für die Tiere einzusetzen. Schließlich seien auch sie die Geschöpfe Gottes.
Darüber hinaus waren sich alle Besucher einig, dass sich jeder selbst in seinem persönlichen Bereich bemühen kann und sollte. Als Beispiel nannten sie hierbei, dass der Verbraucher schon etwas bewirkt, wenn er Fleischprodukte aus tierschutzgerechter Haltung kauft. Der Gottesdienst war nicht nur eine schöne Veranstaltung, sondern gab allen Teilnehmern auch Kraft, um sich weiterhin für unsere Mitgeschöpfe stark zu machen.
Labradore, Beagle, Möpse, Bordeaux Doggen und viele mehr – insgesamt 42 Welpen der verschiedensten Rassen sind der Polizei Anfang Mai in Erlangen ins Netz gegangen. Die Tiere waren in einem Transporter in viel zu kleinen Geflügeltransportboxen ohne Futter und Wasser untergebracht.
Da weder Papiere, noch Impfungen vorlagen und die jüngsten Tiere nur vier bis fünf Wochen alt waren, beschlagnahmten die Beamten die Hunde – und all das mitten in der Nacht. Viel zu jung ihren Müttern entrissen, hatten die Tiere zu diesem Zeitpunkt bereits eine stundenlange Fahrt hinter sich. In Tschechien begonnen, sollte die Reise noch bis nach Belgien gehen.
Von den Beamten informiert, machte sich der Notdienst des Tierschutzvereins Nürnberg Fürth und Umgebung umgehend auf den Weg, um die Welpen abzuholen. Recht schnell stellte sich heraus, dass die Tiere in einem schlechten gesundheitlichen Zustand waren. Einige Welpen mussten direkt in die Tierklinik gebracht werden.
Fast alle Hunde hatten Durchfall, teilweise sehr massiv. Zudem stellte der behandelnde Tierarzt einen extremen Parasitenbefall, massive Ohrenentzündungen sowie Augen- und Nasenausfluss fest. Kurze Zeit später lieferten erste Tests das Ergebnis: Parvovirose positiv. Die Parvovirose ist eine hochansteckende, weltweit verbreitete Viruserkrankung, die insbesondere für ungeimpfte Welpen eine große, ohne Therapie meisttödliche Gefahr darstellt.
Inzwischen ist ein Pekinese-Welpe in der Tierklinik verstorben – für ihn kam jede Hilfe zu spät. Den anderen Welpen geht es mittlerweile besser, Entwarnung geben die Tierschützer jedoch noch nicht. Die Tierärzte behandeln derzeit alle Welpen gegen Parvoviren, Giardien, Kokzidien, Würmer, Ohrmilben und Flöhe. Alleine die Tierarztkosten belaufen sich bisher schon auf über 10.000 Euro.
Für die Tierschützer sind illegale Welpentransporte wie dieser nicht nur eine psychische und physische Belastung. Da die Tiere fast immer krank und geschwächt sind, reißen diese Fälle riesige Löcher in die Tierheim-Kassen. Die einzig gute Nachricht: Die Welpen müssen definitiv nicht zum Händler zurück. Dieser hat das Eigentum bereits an die Tierschützer übertragen.
Erfahren Sie mehr auf der Website des Vereins: www.tierheim-nuernberg.de
Anlässlich des Gastspiels des Circus Voyage auf dem Zentralen Festplatz in Berlin, hat der Tierschutzverein für Berlin für ein Wildtierverbot im Zirkus demonstriert. Der Circus Voyage wirbt damit, „Europas größter reisender Zoo“ zu sein – für die Tierschützer ein trauriger Werbeslogan. In der Vergangenheit starben in diesem Zirkus mehrere Tiere an den Folgen nichtartgerechter Haltung; vor fünf Jahren zum Beispiel nach jahrelangem Martyrium die Elefantenkuh Mausi.
Derzeit führt der Zirkus unter anderem Elefanten, Giraffen und ein Flusspferd mit. „Wildtiere im Zirkus sind Tierquälerei. Die Ausbildung, die die Tiere für die Kunststücke durchlaufen müssen, ist tierfeindlich und von Gewalt geprägt. Glaubt wirklich jemand, Elefanten würden freiwillig Kopfstand machen? Diese Tierqual zur Belustigung von uns Menschen muss endlich der Vergangenheit angehören“, so Ines Krüger, erste Vorsitzende des Tierschutzvereins für Berlin. Die Tierschützer fordern die Politiker auf, Wildtiere im Zirkus endlich zu verbieten. Zusätzlich appellieren sie an die Bevölkerung, solche Zirkusse nicht zu besuchen.
Erfahren Sie mehr über den Tierschutzverein für Berlin: www.tierschutz-berlin.de
Lange und zähe Verhandlungen mit Behörden und Kommunen hat der Tierschutzverein Freising hinter sich. Doch es hat sich gelohnt: Der erste Spatenstich ist gesetzt, der Landkreis Freising bekommt ein neues Tierheim. Wenn von nun an alles nach Plan verläuft, können die Tierschützer das Tierheim zum Jahreswechsel in Betrieb nehmen. Und das ist bitter nötig.
In den vergangenen Jahren haben die Tierschützer hilfsbedürftige Hunde, Katzen und andere Fellnasen in ihren Privatwohnungen versorgt. Weil das kein Zustand ist, haben die Tierschützer schon seit Jahren für ein Tierheim im Kreis gekämpft.
Inzwischen haben 15 Landkreis-Gemeinden die Finanzierungsvereinbarungen unterschrieben. Wenn man bedenkt, dass die Tierschützer mit der Versorgung von Fundtieren und beschlagnahmten Tieren ständig die Aufgabe der Behörden und Gemeinden übernehmen, war diese Unterzeichnung das Mindeste.
Tierschützer, Freunde, Förderer und mehrere Bürgermeister waren zum Spatenstich für das neue Tierheim gekommen. Für den Deutschen Tierschutzbund war Evelyn Ofensberger, Leiterin der Rechtsabteilung des Deutschen Tierschutzbundes, vor Ort und überbrachte dem Mitgliedsverein die besten Grüße und Glückwünsche des Präsidiums:
„Mit der Entscheidung, ein eigenes Tierheim zu bauen, haben die Mitglieder und der Vorstand des Tierschutzvereins Freising unter Führung ihres Vorsitzenden Joseph Popp großen Mut und – mit Rückblick auf den Werdegang des Projektes bis zum heutigen Tag – auch überdurchschnittlich großes Durchhaltevermögen bewiesen. Das verdient höchsten Respekt.“
Der Deutsche Tierschutzbund unterstützt den Bau mit 50.000 Euro und wird dem Tierschutzverein auch in Zukunft mit Rat und Tat zur Seite stehen. Neben den Glückwünschen für die Tierschützer richtete Ofensberger ihre Worte an die Politik: „Während in einigen Bundesländern für Tierheimbauvorhaben ein Investitionstopf von 500.000 Euro jährlich vorgesehen ist, weigert sich Bayern als eines der reichsten Bundesländer seit nunmehr 20 Jahren hartnäckig, einen entsprechenden Haushaltstitel zur Tierheimförderung aufzunehmen.“
Es liegen noch viele lange und zähe Verhandlungen vor dem Deutschen Tierschutzbund und seinen Mitgliedsvereinen, bis die Politik die Tierheime in Deutschland endlich ausreichend unterstützt. An Aufgeben denkt dabei niemand. Schließlich zeigt der Spatenstich in Freising, dass sich dieser Kampf lohnt.
Erfahren Sie mehr unter www.tierschutzverein-freising.de
Bereits zum fünften Mal hat das Bündnis Tierschutzpolitik Berlin anlässlich zum „Tag des Versuchtiers“ eine Veranstaltung in der Urania organisiert. Ziel der Tierschützer ist es, der breiten Öffentlichkeit die Gesetzeslage und die ethischen Aspekte rund um das Thema Tierversuche näherzubringen und die Wege aufzuzeigen, wie diese ersetzt werden können. Die stattliche Anzahl von rund 200 Gästen zeigt, dass daran großes Interesse besteht.
Die Sprecherin des Bündnisses Tierschutzpolitik Berlin, Brigitte Jenner, eröffnete die Veranstaltung und begrüßte die Podiumsgäste. Dr. Landsiedel, Leiter der Gruppe Toxikologische Kurzzeit-Prüfungen bei der BASF SE in Ludwigshafen, Vertreter der chemischen Industrie (Cefic) bei ECVAM, dem europäischen Zentrum zur Validierung von Alternativmethoden und stellvertretender Vorsitzender der ZEBET Kommission beim Bundesinstitut für Risikobewertung, stellte die Erfolge seiner Forschung vor. Die Firma BASF gehört zu den Firmen, die weltweit führend in der Entwicklung von Ersatzmethoden zu Tierversuchen sind. Dr. Landsiedel erhielt 2013 den Tierschutz-Forschungspreis des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
Prof. Dr. Roland Lauster, Leiter des Fachgebiets Medizinische Biotechnologie der Technischen Universität Berlin und Vorsitzender im Prüfungsausschuss Biotechnologie, berichtete über seine Arbeit mit menschlichen Zellen aus „Krankenhaus-Abfällen“ von Operationen. Dabei erklärte er das System des sogenannten „Human on a Chip“, bei dem Wissenschaftler versuchen, menschliche Organe auf einem Chip nachzubilden und dort miteinander zu verbinden. Mit dieser Methode wird es langfristig möglich sein, die Wirkung von Medikamenten und anderen Stoffen zu testen, ohne dafür auf Tiere zurückzugreifen.
Dr. rer. nat. Mardas Daneshian, akademischer Angestellter an der Universität Konstanz, Fachbereich Biologie, Koordinator und Geschäftsleiter des „Center für Alternatives to Animal Testing-Europe“ Berater des EU Parlaments im Rahmen des STOA-Programms für „Life Sciencs and Human Well-Being“, zeigte in seiner Präsentation unter anderem, wie unterschiedlich hoch die Fördermittel für Ersatzmethoden zu Tierversuchen weltweit sind. Deutschland steht mit der Investition von 6.45 Millionen im Jahr 2015 im Vergleich zu anderen Ländern schlecht da.
Alle drei Vorträge endeten mit einem großen Applaus vom Publikum. Als Experte für Alternativmethoden beteiligte sich neben den genannten Podiumsgästen Prof. Dr. Horst Spielmann vom Institut für Pharmazie der Freien Universität Berlin und Tierschutzbeauftragter des Landes Berlin an der Diskussion. Auch Claudia Hämmerling, tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen im Abgeordnetenhaus von Berlin, nahm teil. Sie setzt sich schon seit langer Zeit für eine verstärkte Förderung der Alternativen ein. Schon jetzt steht fest, dass es 2018 die nächste Veranstaltung zum Thema „Forschung ja – Tierversuche nein!“ in der Urania geben wird.
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