Autor: Dr. Katrin Umlauf, Leiterin des Tierschutzzentrums Weidefeld und Expertin für Hunde
Jeder Hund in Weidefeld hat seine ganz eigene Geschichte. Gemeinsam ist allen, dass sie im Tierheim als unvermittelbar galten. Auch Seppi ist ein solcher Vierbeiner. Wie der Name schon vermuten lässt, kam er ursprünglich aus Bayern. Der vierjährige Dackelmischling hatte einem älteren Ehepaar gehört. Nachdem das Herrchen verstarb, sollte Frauchen zu den Kindern ziehen. Am Umzugstag eröffneten die Kinder ihrer Mutter, dass der Dackel nicht mitkönne. So kam Seppi ins Tierheim.
Hier zeigte er sich verunsichert und ließ sich in manchen Situationen nicht anfassen. Also sollte ein Maulkorb Abhilfe schaffen. Da der Hund diesen nicht kannte und eine Gewöhnungsphase aus Zeitgründen nicht in Betracht gezogen wurde, wehrte Seppi sich mit einem Biss in die Hand. Seitdem zeigte er sich immer wieder aggressiv gegen Hände, auch wenn diese es gut mit ihm meinten.
Im Juni 2015 kam er deshalb ins Lissi Lüdemann-Haus. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase konnten wir ihn mit Klicker und Futter auf Hände positiv konditionieren. Neben Vertrauensaufbau und Beschäftigung musste er auch lernen, nicht an der Leine zu ziehen. Neben den positiven Kontakten mit Menschen hat er auch vierbeinige Freunde gefunden. Insbesondere zu Schäferhund Tomba, mit dem er seine Räume und Gehege teilt, hat er ein inniges Verhältnis.
Dieser Vierbeiner wurde angeblich aufgefunden – angebunden an einem Zaun. Die Tierpfleger des Tierheims, in das er gebracht wurde, gehen allerdings davon aus, dass die Besitzer ihn selbst ins Tierheim brachten. Der etwa neunjährige Rüde erwies sich als schmusebedürftig, hatte aber ein extremes Problem mit Leinen. Er reagierte aggressiv, sobald er diese nur sah. Deshalb wurde er zum Training in das Hundeprojekt in Weidefeld übernommen, das er erfolgreich durchlaufen hat.
Sowohl für Tomba als auch für Seppi ist es an der Zeit, liebevolle Menschen kennenzulernen, die mit einem der Hunde gemeinsam unter einem Dach wohnen möchten. Schön wäre es natürlich, wenn die Freunde zusammenbleiben könnten. Ideal wäre für die Zwei ein Leben auf dem Lande ohne weitere Tiere im Haushalt. Da nicht bekannt ist, ob die Hunde das Zusammenleben mit Kindern kennen, sollte die neue Familie aus erwachsenen Zweibeinern bestehen. Interessenten wenden sich an das Tierschutzzentrum Weidefeld unter info@tierschutzzentrum-weidefeld.de oder telefonisch unter 04642-987253.