Hilfe für die Hunde Rumäniens

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Hilfe für die Hunde Rumäniens

Der Deutsche Tierschutzbund reiste erneut nach Rumänien, um mit Partnern vor Ort Lösungen für den tierschutzgerechten Umgang mit Straßenhunden zu erarbeiten. Abgeordnete des Deutschen Bundestages haben den Verband begleitet.

  • Autor: Dr. Sophie Arnold, Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund

Rumänien hat ein Problem mit Straßenhunden – doch bei Ankunft der Delegation rund um den Deutschen Tierschutzbund schienen die Straßen wie leer gefegt. „Das systematische Einfangen und Töten von Straßenhunden in Rumänien scheint noch immer gängige Praxis zu sein. Ein tierschutzgerechtes Konzept muss aber mit der Kastration und dem anschließenden Freilassen einhergehen“, so Dr. Sophie Arnold, Referentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund.

Ein verwahrloster Straßenhund außerhalb des Stadtzentrums.

Ein verwahrloster Straßenhund außerhalb des Stadtzentrums.

Aufklärungs- und Kastrationskampagne

Um die Situation der Straßentiere langfristig zu verbessern und um mit Bürgermeistern, Behördenvertretern und Tierärzten ins Gespräch zu kommen, ist der Deutsche Tierschutzbund auch in diesem Jahr wieder vor Ort. Die Bundestagsabgeordnete Anette Kramme, MdB, auch Parlamentarische Staatssekretärin, und die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Ute Vogt, MdB, begleiteten den Verband wie auch im Vorjahr (wir berichteten in DU UND DAS TIER 2/2015).

Zunächst besuchte die Delegation das Tierheim Smeura des Vereins Tierhilfe Hoffnung. Die Smeura gilt als das größte Tierheim der Welt und hat bereits auf eigene Kosten mehrere Zehntausend Hunde kastriert. Der Deutsche Tierschutzbund unterstützt den Verein unter anderem im Rahmen einer weitreichenden Aufklärungs- und Kastrationskampagne in Rumänien, um die Hilfe zur Selbsthilfe vor Ort zu stärken.

Über dieses Projekt bietet die Smeura, auch mit Hilfe einer mobilen Fahrpraxis, die kostenlose Kastration für Hunde mittelloser Halter an. „Wir ziehen zusammen mit dem Verein an einem Strang, denn nur durch die Arbeit vor Ort kann sich der Tierschutz in Rumänien langfristig verbessern“, so Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Neben der Smeura unterstützt der Deutsche Tierschutzbund auch ein Bildungs- und Schulprojekt der Federatia Nationala pentru Protectia Animalelor (FNPA), des rumänischen Pendants zum Deutschen Tierschutzbund. Es nennt sich „Eduxanima“ und wird das Thema Tierschutz in Zukunft in die Schulen bringen. Auf der Eröffnungsfeier des Projektes war die Delegation als Ehrengast geladen.

Gespräche mit den Behörden und Tierärzten

Im Anschluss ging es in die Stadt Ploiești. Dr. Carmen Arsene, die Vorsitzende der FNPA, hat hier zusammen mit der Stadt ein tierschutzkonformes Konzept für die Straßenhunde erarbeitet. Dieses soll so bald wie möglich umgesetzt werden. Der Deutsche Tierschutzbund und auch die Bundestagsabgeordneten sagten hierfür weitreichende Unterstützung zu. „Ein solches Pilotprojekt wäre ein starkes Signal an alle anderen Gemeinden in Rumänien und an die Landesregierung“, erklärte Schröder in den Gesprächen mit den Vertretern der Stadt. Ausschließlich das Kastrieren und Freilassen von Straßenhunden kann das Problem langfristig lösen. Mit dieser Botschaft veranstaltete der Deutsche Tierschutzbund zusammen mit seiner Delegation und Dr. Carmen Arsene eine Bürgermeisterkonferenz in der Kreishauptstadt Pitești.

Ein Privat-Hund auf den Straßen Rumäniens. Bei guter Pflege geht es den Tieren auf der Straße nicht grundsätzlich schlecht.

Das Ziel: im gesamten Landkreis Argeş ein Mustervorhaben nach diesem Prinzip zu verwirklichen. Einleitend berichtete Thomas Schröder von den langjährigen Erfolgen, die der Verband im Umgang mit Straßentieren über seine Mitgliedervereine und eigenen Projekte bereits sammeln konnte. Der Vorsitzende des Vereins Tierhilfe Hoffnung, Matthias Schmidt, bewarb die gemeinsame Kampagne. Im Anschluss referierte Dr. Carmen Arsene über das Beispielvorhaben der Stadt Ploiești. Im folgenden Austausch mit den Bürgermeistern stimmten alle dafür, dass das Konzept des tierschutzgerechten Umgangs mit den Straßenhunden der richtige Weg sei. An der Umsetzung muss nun gearbeitet werden.

Ziel der Rumänienreise war es zudem, auch die Tierärzte mit ins Boot zu holen. Der Verband veranstaltete daher eine Veterinärkonferenz in Pitești, ebenfalls mit durchweg positiver Resonanz. Zuhause angekommen zeigt sich, dass der Besuch des Deutschen Tierschutzbundes Früchte getragen hat: Viele Gemeinden öffnen sich nun endlich für die notwendigen Kastrationen der Hunde. Der Verband bleibt dran und wird sich auch weiterhin dafür einsetzen, dass die Situation der Hunde in Rumänien tierschutzgerecht verbessert wird.