Der Nerz im Porträt

Titelthema

Der Nerz im Porträt

Es gibt den europäischen und den amerikanischen Nerz. Beide stammen aus der Familie der Marder, sind aber nicht nah verwandt. Das Porträt stellt die relevantesten Merkmale des Nerzes vor.

  • Autor: Nadia Wattad, Redaktion DU UND DAS TIER

Wegen seines Fells, das dicht und wasserabweisend ist, wurde der Nerz seit jeher bejagt. Der europäische Nerz, der ursprünglich auch in Deutschland heimisch war, wurde nie in Farmen gezüchtet. Durch die Konkurrenz zu aus Farmen entkommenen amerikanischen Nerzen, ist er in vielen Teilen Europas inzwischen ausgestorben und steht unter strengem Schutz. Restpopulationen gibt es vor allem in Osteuropa.

Der amerikanische Nerz stammt wie sein Name besagt aus Nordamerika und wird seit circa 100 Jahren in Europa als Pelztier in Farmen gehalten. Er hat einen langestreckten Körper, kurze Gliedmaßen und Schwimmhäute. Von Natur aus ist sein Fell braun und das Kinn weiß eingefärbt. Teilweise ist auch sein Bauch und seine Kehle weiß gefleckt. Die Tiere können abhängig vom Geschlecht bis zu 2,3 Kilogramm schwer werden und halten sich in der freien Natur entlang von Flüssen, Seen und Sümpfen auf. Sie ziehen dabei dicht bewachsene Ufergebiete vor und sind dämmerungs- oder nachtaktiv.

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Der Amerikanische Nerz im Porträt

Nerze können bis zu sechs Meter tief tauchen und hervorragend schwimmen. Tagsüber leben sie in selbstgegrabenen Bauen, die bis zu drei Meter lang sein können. Nerze sind außerhalb der Paarungszeit Einzelgänger und reagieren auf Artgenossen sehr aggressiv. Bei männlichen Nerzen kann die Größe des Territoriums 800 Hektar umfassen, weibliche Nerze können sich auf ein Gebiet von acht bis 20 Hektar ausbreiten.

Amerikanische Nerze sind Fleischfresser. Sie ernähren sich von kleineren Säugetieren, manchmal auch von Wasservögeln und Fischen. Das Weibchen kann einmal im Jahr zwei bis zehn Jungtiere zur Welt bringen. Die Neugeborenen sind Nesthocker und bleiben bis zu sechs Wochen bei der Mutter in einem aus Fell, Federn und Pflanzen ausgekleideten Nest. Nach einem Jahr sind die weiblichen Jungtiere geschlechtsreif. Die männlichen Nerze brauchen noch ein halbes Jahr länger. Die Lebenserwartung liegt schätzungsweise bei zehn Jahren.

Bildrechte: Illustration "Nerz": dworak & kornmesser